Test Alpina D3 gegen Lexus IS 220d TTE
—Stadtgespräch
Tuningmaßnahmen und Preise
Der D3 geht einen guten Schritt weiter. Die typischen Akzente setzt Alpina mit absoluter Stilsicherheit: Frontspoilerlippe mit Marken-Schriftzug, zeitlose 18-Zöller, Edelstahlauspuff. Nur die Tatsache, dass der einzige für ein Alpina-Auto ernsthaft infrage kommende Farbton – das herrliche Blau metallic – satte 1900 Euro Aufpreis kostet, betrübt ein wenig. Serienmäßig hingegen: der überarbeitete Motor aus dem BMW 320d. Den konfigurieren die Allgäuer auf eine Art und Weise, die verstehen lässt, warum Alpina den Tuning-Kinderschuhen längst entwachsen ist und auf die Bezeichnung "Hersteller" so großen Wert legt. Chiptuning machen die anderen, Alpina baut den Motor neu auf – und zieht dabei alle Register: Ein eigenentwickelter Garrett-Lader, Ladeluftkühler und Magnetventil-Injektoren aus dem großen Bruder 330d sollen aus nach wie vor zwei Liter Hubraum standfeste 37 Extra-PS (200 statt 163 PS) generieren.
TTE begnügt sich beim Lexus IS 220d mit einem weniger komplexen Eingriff: Ein Zusatzsteuergerät bringt 31 Mehr-PS (208 statt 177 PS). Über einen Knopf im Armaturenbrett kann das Leistungsplus jederzeit deaktiviert werden. Ein Provisorium: Das PS-Paket hat aktuell Prototypen-Status. Wann die Leistungssteigerung in den Handel gelangt, steht noch in den Sternen. Vielleicht kann der Werkstuner bis dahin das Durchzugsvermögen optimieren: 23,1 Sekunden von 80 auf 120 km/h im sechsten Gang sind indiskutabel. Auch der Alpina D3 kann in Sachen Elastizität nicht glänzen: Gegen entspanntes City-Cruisen – 50 km/h im 5. Gang – wehrt sich der D3 entschieden. Davon abgesehen begeistert der Motor jedoch auch Diesel-Hasser. Wobei ihm der geschmeidige Benziner-Klang Natürlich abgeht.
Technische Daten, Fahrleistungen und Fazit
Ein Jammer, dass das Performance-Defizit den Japaner derart zurückwirft: Der Lexus fährt nämlich alles andere als schlecht. Die Kombination aus Riesenrädern und Sportfedern wirkt sich auf den Komfort zwar nicht gerade vorteilhaft aus, dafür fährt der IS aber sehr manierlich um Biegungen jedweder Ausprägung. Alpina demonstriert auch in der Disziplin Dynamik, was "gut" von "annähernd perfekt" trennt: Das Auto fährt sich schlicht und ergreifend hervorragend. Die vollkommen alltagstaugliche Federung legt exakt jenes Maß an gesunder Härte an den Tag, das spaßorientierte Vernunftsmenschen wünschen. Die auch beim Unterhalt ihre Überzeugungen nicht verleugnen müssen: 7,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer sind eine Ansage. Trotzdem spielt sich in diesem Kapitel der Lexus in den Vordergrund: Ihm genügen 6,6 Liter. Da staunen die Nachbarn und Kollegen – und der Friseur sowieso.