Der Goggo-Transporter ist zu klein, der Käfer zu unpraktisch, der VW Bulli zu groß. Die Deutsche Bundespost suchte in den Sechzigern einen Helfer zum schnellen Briefkasten-Entleeren, für die Paketzustellung und den Fernsprechdienst.
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Uli Sonntag
Das Volkswagen-Werk diesen Wunsch. Das VW-Regal gibt die Technik her, Karmann entwarf die Karosse und produzierte ab 1964 den Typ 147 in Serie. Aber so ruft ihn keiner: Die Westfalia-Arbeiter nennen den Gelbling "Fridolin". Der Volksmund übernimmt den Namen.
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Sogar eine beheizbare Heckscheibe hat der Typ 147 schon, auf Wunsch sogar eine Standheizung. Und die pneumatische Waschanlage, die ihren Luftdruck aus dem Reserverad holt.
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Aber einfach lackierte Bleche und der harte Dienst bei Wind und Wetter lassen die gelben Karosserien schnell rosten. Deshalb ist der Fridolin fast ausgestorben. Dieses Exemplar gehört dem Automuseum Volkswagen. Der 74er stammt aus der allerletzten Serie, sein Tacho zeigt erst 14.441 km.
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Die Ratsch-klack-Schiebetür gibt den Weg zum klassischen Käfer-Sitz frei.
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Schlichter geht es kaum: Durch das dürre Käfer-Lenkrad fällt der Blick auf den schlichten Käfer-Tacho mit den drei Kontrollleuchten für Blinker, Zündung und Öldruck.
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Die Kopffreiheit würde Zylindertragen erlauben. Zu bemängeln sind dagegen die labberige Schaltung, die indirekte Lenkung, die quietschende Vorderachse, die haltlosen Sitze.
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Die Käfer-Sitzlehnenneigung lässt sich immerhin schon in drei Positionen einstellen. Auf Wunsch gab es auch einen Beifahrersitz, der ganz pfiffig einklappbar ist.
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Im Heck werkelt unter heftigem Rasseln, Schlürfen, Ächzen und Schreddern der vertraute Boxer. Heute würden die Leute von der Post wahrscheinlich Ohrenschützer fordern.
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Innen dominieren Postgelb und Sperrholz, ein Netz schützt den Fahrer beim Bremsen vor gefährlicher Luftpost. 410 Kilo Zuladung sind im Fridolin erlaubt.