Der "Performance Grand Slam" geht in die nächste Runde. Nürburgring (Teil 1), Eurospeedway (Teil 2) und die AUTO BILD SPORTSCARS-Hausstrecke Sachsenring (Teil 3) sind geschafft. Im Ergebnis ist bis jetzt der Porsche ganz weit vorne. Wir sind gespannt, ob er sich an der Spitze halten kann.
Audi TT RS Plus
Die optional ab Werk erhältlichen Semislicks des Audi TT krallen sich bissfest in den Asphalt.
Audi Der Audi TT Plus ist mit der gleichen Bremsanlage ausgerüstet wie der normale TT RS. Vorn messen die innenbelüfteten und gelochten Scheiben 370 Millimeter, an der Hinterachse sind 310 Millimeter große, innenbelüftete Scheiben montiert. In Verbindung mit den aufgezogenen Semislicks steht der Testwagen bei warmer Bremse aus 200 km/h bereits nach 128,1 Metern. Zum Vergleich: Auf Straßenreifen benötigten von uns gemessene TT RS-Testwagen mindestens zehn Meter mehr. Nach wenigen Runden auf der Rennstrecke machtdie  Bremse allerdings mit weichem Pedal und Geräuschentwicklung einen ziemlich strapazierten Eindruck.
BMW M3 Coupe Competition
Mit leichten Gasstößen lässt sich das Heck des M3 willig durch die enge Schikane hebeln.
BMW Die Ingolstädter setzen beim M3 auf sogenannte Compound-Bremsen, bei denen der Bremstopf aus Aluminium, die Scheiben hingegen aus Grauguss bestehen. Die innenbelüfteten und gelochten Scheiben sind an der Vorderachse 360, an der Hinterachse 350 Millimeter groß. BMW rüstete das Fahrzeug für unseren Test zudem mit gelben Sportbremsbelägen aus dem M Performance-Zubehörprogramm aus. Diese kosten 725 Euro zuzüglich Montage, fallen allerdings im Alltag mit deutlichem Quietschen auf. Bremsweg des Testwagens aus 200 km/h mit heißer Anlage: 136,4 Meter.
Chevrolet Corvette Grand Sport
Lenkung, Fahrwerk und Bremse geben viel Rückmeldung – was der geforderte Fahrer auch gut gebrauchen kann.
Chevrolet Mit 355 Millimetern vorn und 340 Millimetern hinten gehören die innenbelüfteten und gelochten Scheiben der zu den kleinsten im Vergleich. Trotzdem haben die von der Z06 übernommenen Stopper den Amerikaner souverän im Griff. Auch nach einigen flotten Runden am Stück lässt die Wirkung nicht nach, der Pedaldruck bleibt beständig straff. Das bestätigen die Standardmessungen. Beim ersten Stopp aus 100 km/h verzögert die Grand Sport mit 10,8 m/s2. Mit warmen Bremsen aus 200 km/h baut sie mit 11,5 m/s2 eine deutlich höhere Verzögerungsleistung auf. Das entspricht einem Bremsweg von 134,6 Metern.
Jagd auf den Porsche 911er, Teil 4
Der 911 schnupft gierig die letzten Kurven auf, schießt mit heiserem Boxersound durchs Ziel.
Porsche In der Basisausstattung liefert Porsche den Carrera S mit innenbelüfteten und gelochten Stahlscheiben aus. Deren Dimension: 340 Millimeter vorn, 330 Millimeter hinten. Der Testwagen war allerdings mit der 8509 Euro teuren Keramikbremse ausgerüstet, deren Scheiben rundum 350 Millimeter messen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen – und der Porsche weiß sie zu erfüllen. Verzögerungsleistung, ABS-Regelung und Standfestigkeit sind allesamt hervorragend. Gemessener Bremsweg aus 200 km/h mit warmen Stoppern: 130,5 Meter.
Weitere Details zu den Sportlern und wer das vierte Rennen gewonnen hat, erfahren Sie oben in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel gibt's im Online-Heftarchiv als PDF-Download.

Fazit

von

Frank Wiesmann
Das gekonnt abgestimmte Zusammenspiel aus feurigem Motor, zackig zappendem Getriebe, Alleskönner-Fahrwerk und pistentauglicher Bremse bringen den Porsche auch in Oschersleben an die Spitze des Feldes. Die Corvette verliert in mit Kerbs gespickten kurvigen Sektionen durch unruhiges Fahrverhalten, kann sich dank sattem Drehmoment nur knapp vor dem gripreichen TT RS Plus halten. Anders als der Ami verträgt dieser aber nur wenige Runden am Stück, bevor Bremsen und Reifen aufgeben. Das gleiche Schicksal ereilt den vergleichsweise schweren M3.

Von

Frank Wiesmann