Der seit 1996 für die Zulassung neuer Fahrzeuge nötige NEFZ-Test der Autohersteller sah vor, dass sie alle Grenzwerte auf einem Prüfstand einhalten. Dabei wurden vier Kilometer Fahrt durch die Innenstadt mit Stop-and-go simuliert, gefolgt von sieben Kilometern außerorts. Vom Motoröl bis zu den Reifen war jedes Detail vorgegeben. Aber
der vorgeschriebene Fahrstil war realitätsfern: Durchschnittstempo von 34 km/h, Höchstgeschwindigkeit 120 km/h für zehn Sekunden, ohne Radio, Klimaanlage oder Sitzheizung. Autofahrer wie Umweltschützer beklagten, dass
Verbrauch und Emissionen auf der Straße viel höher sind. Die internationale Forscherbund ICCT ermittelte im Jahr 2016 eine
Verbrauchsdiskrepanz von durchschnittlich 42 Prozent. Laut Umweltbundesamt war der Unterschied vor allem bei Dieselautos beim Stickoxid enorm!
Doch was viele nicht wissen: Der NEFZ diente keinesfalls dazu, den realen Verbrauch des Fahrzeugs im Alltag abzubilden. Vielmehr ging es darum, die Fahrzeuge miteinander zu vergleichen. So wurde der Normverbrauch nicht im turbulenten Straßenverkehr, sondern einem seelenlosen Rollenprüfstand abgespult – unter eher realitätsfernen Laborbedingungen.