Willkommen, neuer Audi S3! Die sportliche Ausführung des A3 kommt dank Zweiliter-Turbo auf 310 PS. 310! Das riecht nach Freude. Obwohl es schon vor dem Einsteigen einen optischen Minuspunkt gibt. Ja, riesiger, schwarzer Singleframe-Grill in Wabenoptik – aber links und rechts, wo eigentlich die Lüftungsmäuler reindesignt sind, ist das Gitter geschlossen. Fake! Zum Glück nicht hinten. Und als wir so ums Auto gehen, der S3 ist 1,5 Zentimeter links und rechts breiter und 1,5 Zentimeter tiefer – da entdecken wir ganz hinten die wahre Freude. Kein Fake, wirklich vier Auspuff-Endrohre!

Das Sprotzeln fehlt trotzdem

Setzen wir uns rein. Das Infotainment kann mehr als alle anderen MQB-Autos, ist besser zu bedienen als in Golf und Co, arbeitet schneller, der Sprachassistent funktioniert besser. Audi halt. Nun aber: Abfahrt! Aber etwas fehlt. Das Sprotzeln beim Gaswegnehmen, das wir von den Vorgängern kennen. Der neue S3 macht das nicht, er ist solide geworden. Oder sollen wir sagen: langweilig? Aber dann tritt man aufs Gas, die sieben Stufen des DSG drehen die Gänge im Sportmodus wunderbar aus, fast in den roten Bereich. Dieser Kompakte geht mit 400 Nm Drehmoment in 4,8 Sekunden nach vorn, hört erst bei 250 Sachen auf.

Kurven sind sein Spezialgebiet

So fährt der neue Audi S3: Kurven sind eindeutig sein Spezialgebiet
Progressivlenkung und modularer Fahrwerksregler machen den S3 zum Kurvenjäger.
Bild: AUDI AG
Am besten sind aber die Kurven. Schließlich will man mit der serienmäßigen Progressivlenkung nicht sein Leben lang geradeaus fahren – dafür ist sie viel zu exakt, macht viel zu viel Spaß, weil sie so viel Rückmeldung gibt. Dann spielt der S3 seine neue Stärke aus: den modularen Fahrwerksregler. Grob gesagt ist die Technik für die blitzschnelle Kommunikation zwischen serienmäßigem Allradantrieb, ESP und Dämpfern zuständig, soll so die Querdynamik verbessern und reagiert auf Lenkimpulse. Wie sich das anfühlt? Wenn bei viel zu schneller Kurvenfahrt die kurveninneren Räder Grip verlieren, gibt es einen leichten Bremseingriff, sodass die Reifen unserer 19-Zöller (kosten Aufpreis, Serie sind 18-Zoll-Räder) wieder kleben. Und das derart gekonnt, dass man fast geneigt ist, Audi die mäßige Qualität im Innenraum zu vergeben. Denn die gefühlte und leider auch real verbaute Hartplastikqualität an Türen und B-Säule ist Prototyp, aber nicht Audi. Schon gar nicht für 46.303 Euro. Hier gibt es alle Infos zum neuen Audi S3!
Fazit von Andreas May: Topdesign trifft auf klasse Fahrleistungen, ein super ausbalanciertes Fahrwerk und eine tolle Lenkung. Aber von Qualität und Sound sind wir enttäuscht.