Ford macht mit dem Focus die Politik der kleinen Schritte. Beispiel gefällig? Das Serienmodell kommt 2011, stand aber bereits Anfang 2010 auf der Detroit Motor Show. Jetzt steht die Sportversion Focus ST auf dem Autosalon in Paris (2. bis 17. Oktober 2010), das Serienmodell werden wir aber nicht vor 2012 auf der Straße sehen. So schüren die Kölner Vorfreude auf ein Modell, das den Golf GTI blass aussehen lassen könnte. Viel verrät Ford noch nicht, aber 250 PS sind eine echte Hausmarke. Zum Vergleich: Der Golf GTI wuchert "nur" mit 210 PS. Wobei nicht mehr der einst gemeinsam mit Volvo entwickelte 2,5-Liter-Fünfzylinder mit 225 PS unter der Haube des ST blubbert, sondern ein Zweiliter-Benzindirekteinspritzer der neuesten Ford-Motorengeneration, die sich mit dem Titel "EcoBoost" schmücken darf. Sein maximales Drehmoment: 360 Nm.
Ford Focus
Focus hoch drei: Fließheck, Stufenheck und der Kombi Turnier erobern Paris.
Hintergrund: Der alte Motor verwöhnte zwar mit tollem Sound, war aber nicht eben zimperlich mit seinen Trinksitten. Die neuen EcoBoost-Motoren sind da deutlich genügsamer. Damit auch keiner den Sport-Focus übersieht, gibt er sein Messe-Debüt im knalligen Orange-Ton "Tangerine Scream". Dazu gibt's einen Kühlergrill, der gefühlt ein ausgewachsenes Wildschwein inhalieren könnte, richtig fette Räder und selbstredend einen Dachkantenspoiler. Neben dem Krawallo setzt Ford an der Seine aber vor allem auf sparsame Modelle: Die Econetic-Version des neuen Mondeo und ein Ka mit serienmäßigem Start-Stopp-System sollen zeigen: Ford kann nicht nur sportlich, sondern auch sauber. Dazu gehören auch die Elektromodelle des Konzerns. Lang angekündigt, will Ford in Paris erstmals die Technologie seines Plug-in-Hybrid-Modells C-Max PHEV (PHEV = Plug-In Hybrid Electric Vehicle) vorstellen, das 2013 sein Marktdebüt in Europa feiern wird. Doch Ford schaut nicht nur in die fernere Zukunft: Erstmals wird auf einer Messe die komplette Focus-Familie vorgestellt. Will heißen: Fließheck, Stufenheck und der Kombi Turnier stehen gemeinsam auf dem Messestand.

Von

Stephan Bähnisch