Blitzermarathon 2023: Speedwoche, Blitzfalle, Radarfalle, Tempoverstoß
Wann kommt der nächste Blitzermarathon?

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Bald ist Hochsaison der Raser-Jagd: Am 21. April findet der jährliche Blitzermarathon in Deutschland statt – und in ganz Europa die Speedweek. Diese Bundesländer beteiligen sich am Speedmarathon!
Bild: DPA
Inhaltsverzeichnis
- Was sollen Blitzermarathon und Speedweek bezwecken?
- Weitere Speedweek im Sommer 2023
- Was plant Nordrhein-Westfalen zum Blitzermarathon?
- Was plant Bayern für den Blitzermarathon?
- Wird in Berlin geblitzt?
- Wie beteiligt sich Brandenburg am Blitzermarathon?
- Was plant Sachsen zum Blitzermarathon?
- Wie nimmt Baden-Württemberg am Blitzermarathon teil?
- Macht Sachsen-Anhalt beim Blitzermarathon mit?
- Wie läuft der Blitzermarathon in Mecklenburg-Vorpommern ab?
- Was plant Rheinland-Pfalz während des Blitzermarathons?
- Was ist mit den anderen Bundesländern?
- Wie verlief der Blitzermarathon im Jahr 2022?
Blitzfallen gegen Raser gibt es Tag für Tag, doch nur einmal im Jahr kommt es ganz dick: Beim Blitzermarathon setzt die Polizei jedes Jahr zu einem festen Termin alle verfügbaren Radargeräte und Laserpistolen ein. Dieses Jahr wird der Blitz-Marathon am Freitag, 21. April stattfinden. Die Jagd auf rasende Autos beginnt in den frühen Morgenstunden und endet erst spät in der Nacht des darauffolgenden Samstags, 22. April.
Eingebettet ist der Blitzermarathon am 21. April in die EU-weite "Roadpol Operation Speed". Es handelt sich dabei um eine Aktionswoche der Ordnungshüter. Dieses Jahr ist sie für die 16. Kalenderwoche vom 17. bis zum 23. April geplant, also rund um den Blitzermarathon am 21. April herum.
Die Speedweek, wie diese Blitzerwoche auch heißt, wird vom Netzwerk der europäischen Verkehrspolizei-Organisationen (European Roads Policing Network) organisiert. Ziel der Aktion ist, Kontrollen grenzüberschreitend zu koordinieren, um die Zusammenarbeit zu verbessern und das Bewusstsein der Autofahrer für die Einhaltung des Tempolimits zu schärfen.
Es ist nicht die einzige Blitzerwoche in der Europäischen Union dieses Jahr: Im Hochsommer wird eine weitere Speedweek stattfinden. Diese zweite Aktionswoche ist vom 7. bis 13. August 2023 geplant. Das ist die Kalenderwoche 23, in der viele Menschen in Deutschland und Europa im Urlaub und voraussichtlich unterwegs sein werden.
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Der Blitzermarathon wird von Innenministerien und Polizeipräsidien der Bundesländer gemeinsam veranstaltet, um maximalen Druck auf Raser zu machen. Jedes Jahr ist eine wechselnde Zahl an Bundesländern, Landkreisen und kreisfreien Städten beteiligt. Auch die kommunale Verkehrsüberwachung nimmt vielerorts an den Kontrollen teil.
Die Schwerpunkte, an denen stationäre und mobile Blitzer eingesetzt werden, teilt die Polizei in der Regel erst wenige Tage vor dem Blitzmarathon mit. Es lohnt sich also, in der 16. Kalenderwoche noch einmal nachzusehen, AUTO BILD wird diesen Artikel regelmäßig updaten.
Im vergangenen Jahr nahm das Bundesland Nordrhein-Westfalen nicht am Blitzermarathon teil. Doch in diesem Jahr ist umso größere Aktivität geplant: Die gesamte Woche 16 vom 17. bis 23. April werden die Radarfallen und Lasermessgeräte der Polizei auf Hochtouren laufen.

Der Blitzermarathon ist eingebettet in die europaweite "Speedweek", zu der die Verkehrspolizei vieler EU-Staaten intensiv Tempokontrollen durchführt.
Bild: DPA
"Wir wollen einfach mehr", sagt ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber AUTO BILD. Natürlich NICHT mehr Bußgelder, sondern mehr Druck auf Raser. Er fügt hinzu: "Verkehrserziehung ist ein wichtiger Aspekt der Kontrollen."
Die Polizei Nordrhein-Westfalen nimmt dafür vom 17. bis 23.04.2023 am geplanten "ROADPOL Operation Speed" teil. In diese Woche wird die Polizei des Bundeslandes ebenfalls das Thema Geschwindigkeit in den Fokus nehmen, jedoch nicht nur für einen Aktionstag, sondern für eine ganze Woche.
Bayern, das auch im vergangenen Jahr beim Blitzermarathon dabei war, wird den diesjährigen Termin erneut nutzen, um Jagd auf Raser zu machen. Am 21. April ab 6 Uhr morgens bis zum Samstag, 22 April um 6 Uhr werden an Schwerpunkten Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.
"Die Liste der Kontrollstellen in Bayern werden wir etwa eine Woche vorher veröffentlichen können", teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit.
In der Bundeshauptstadt müssen sich Autofahrer wie schon 2022 nicht auf außergewöhnlich viele Blitzer einstellen. Laut Auskunft der Berliner Polizei wäre der Aufwand für eine besondere Blitzeraktion zu hoch. Die Polizei in Berlin setzt stattdessen auf kontinuierliche Verkehrsüberwachung.
Brandenburg nahm im vergangenen Jahr am Blitzermarathon teil. Das Land Brandenburg (Polizei und Kommunen) wird in diesem Jahr an der ROADPOL Aktionswoche Geschwindigkeit, inklusive dem Speedmarathon, teilnehmen. Offenbar ist nicht vorgesehen, die einzelnen Schwerpunkte im Vorfeld bekannt zu geben.
"Die Städte und Landkreise sind aufgerufen, sich am Speedmarathon zu beteiligen und eigenverantwortlich zu organisieren", so eine Sprecherin der Polizei zu AUTO BILD. Dabei würden Polizei und Kommunen ihre Kontrollstellen im Vorfeld abstimmen. Eine Auflistung der teilnehmenden Kommunen sei bisher nicht vorgesehen.

In vielen Städten und Landkreisen blitzt und laser die Polizei zum Blitzermarathon. Auch kommunale Blitzer nehmen vielerorts an der Kontroll-Orgie teil.
Bild: DPA
Bei der Blitzerwoche im April 2023 wird die brandenburgische Polizei den Fokus auf Kontrollen auf Straßen mit Alleecharakter, außerhalb geschlossener Ortschaften, legen. "Schutzwürdige Örtlichkeiten wie Schulen, Kitas und Seniorenheime, regionalen Unfallschwerpunkte sowie Örtlichkeiten, die uns nach Bürgerhinweisen bekannt geworden sind, werden ebenfalls berücksichtigt", so eine Sprecherin der Polizei zu AUTO BILD.
Sachsen war im vergangenen Jahr nicht dabei, dieses Jahr werden während der gesamten Speed-Woche und darüber hinaus schwerpunktmäßig Tempokontrollen durchgeführt. "Wir führen im Zeitraum vom 17. bis 30. April 2023 insbesondere vor Grundschulen verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durch", so eine Mitarbeiterin des sächsischen Innenministeriums.
Damit wird die Verkehrssicherheitsaktion "Blitz für Kid" begleitet, mit der die sächsische Polizei und der ADAC Sachsen gemeinsam die Tempolimits vor Schulen überwachen.
Das Bundesland Baden-Württemberg wird am diesjährigen Blitzermarathon teilnehmen. Weitere Einzelheiten sind bisher noch nicht bekannt.
Was ist in Thüringen beim Blitzermarathon vorgesehen?
So wie schon im vergangenen Jahr, wird die Thüringer Polizei auch am Speedmarathon am 21. April 2023 teilnehmen, dem ein Teilelement der Roadpol Operations 2023.
Die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt beteiligt sich ebenfalls an den Roadpol-Aktivitäten, aber nur am Speedmarathon am 21. April. Insbesondere an diesem Tag ist beabsichtigt, landesweit und flächendeckend Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Die genauen Kontrollorte sind gegenwärtig noch nicht festgelegt.
auch die Polizei Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich am europäischen Speedmarathon von Roadpol – und zwar während der monatlichen Kampagne "Fahren.Ankommen.LEBEN!". "Der gesamte April steht – auch anlässlich der Speedweek vom 17.-23. April sowie des Speedmarathon am 21. April – im Zeichen der Bekämpfung der Unfallursache unangepasste Geschwindigkeit", sagt eine Sprecherin des Innenministeriums.
Dazu werde die Landespolizei M-V über den gesamten Monat verteilt themenorientierte Verkehrskontrollen mit dem Fokus "Geschwindigkeit" durchführen, auch am 21. April. Kleiner Wermutstropfen: Die Kontrollstellen werden im Vorfeld nicht bekanntgegeben. Aber die Messungen finden vorrangig dort statt, wo es in der Vergangenheit bereits häufig zu Unfällen kam.
Auch in Rheinland-Pfalz werden die Tempokontrollen am 21. April intensiviert. "Über die Art und Ausgestaltung entscheiden die regionalen Polizeipräsidien in eigener Zuständigkeit", teilte eine Sprecherin des Innenministeriums auf AUTO BILD-Anfrage mit.
Ob und wie sich weitere Bundesländer am Blitzermarathon und dem Roadpol Speedmarathon beteiligen, stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht fest. Dieser Artikel wird aber laufend aktualisiert.
Die intensiven Kontrollen zum Blitzermarathon 2022 am 24. März 2022 haben in vielen Bundesländern viele Raser erwischt. So registrierte Baden-Württemberg an dem Blitzer-Tag rund 15.500 Raser. Unter ihnen 253 Personen, die wegen deutlich überhöhter Geschwindigkeit ein Fahrverbot auferlegt wurde. Die bayerische Polizeit erzielte eine Rekordzahl bei den Verstößen. Apropos Rekord: Der schnellste Raser in Bayern fuhr 190 statt 80 km/h.
Brandenburg kontrollierte an jenem Tag das Tempo von mehr als 140.000 Fahrzeugen. In Oranienburg wurde ein Autofahrer in einer Tempo-30-Zone vor einem Krankenhaus geblitzt – er fuhr 61 km/h schnell. In Hamburg wurden insgesamt 608 Raser erwischt. Hessen unternahm Tempomessungen bei 320.000 Fahrzeugen, 9000 davon fuhren zu schnell. Eine Fußnote: Auf einer Bundesstraße ging ein Autofahrer mit 173 km/h ins Netz, dort ist nur Tempo 100 erlaubt. Die Sanktion: 700 Euro Bußgeld, drei Flensburg-Punkte und drei Monate ohne Führerschein.
In Mecklenburg stellte ein Autofahrer in der Stadt Grimmen einen erschreckenden Rekord auf: Innerhalb der Ortschaft, wo Tempo 50 erlaubt ist, fuhr 132 km/h. Die Polizei von Rheinland-Pfalz erwischte insgesamt 1900 Raser.
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