BMW 125i Coupé/Toyota GT 86: Vergleich
Toyota schlägt BMW

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Toyota GT86 und BMW 125i Coupé sind die Zeitmaschinen der Moderne. Sie beamen uns zurück in eine Ära, in der nicht alles besser, aber der Spaß am Autofahren unverfälschter war
Zukunft – das klingt spannend. Doch wollen wir als Autofans dort wirklich hin? Sparkonzepte, Spritpreis-Wucher, Tempolimit... ganz schön unvergnüglich! Dann lieber zurück in die Vergangenheit, als "Fahrspaß pur" noch keine Werbefloskel war und man die Männer von den Jungs anhand der Anzahl von Mücken unterscheiden konnte, die an ihrer Seitenscheibe klebten. Kinoheld Marty McFly brauchte 1985 für seinen Trip durch die Jahrzehnte einen DeLorean mit Flux-Kompensator. Die Zeitmaschinen von heute heißen Toyota GT 86 und BMW 125i Coupé. Letzterer beamt uns zurück in die glorreichen Tage des Saugmotors. Das waren noch Zeiten! Turbolader, die Hubraum-Winzlinge zu Kraftzwergen aufbliesen, galten als Teufelswerk. Power kam aus großen Hubräumen und hohen Drehzahlen.
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Einer der letzten seiner Art: Der BMW 125i setzt beim Antrieb auf einen frei saugenden Reihensechszylinder.
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Zeitreisekapsel: Am Arbeitsplatz erinnert der Toyota GT 86 in vielen Details an die 1990er-Jahre.
Freude am Fahren? Zweifellos, und nicht zu knapp. Aber gezähmt und narrensicher. Hausfrau oder Heizer – im BMW kommt jeder klar. Der Toyota wirkt direkter, wilder, männlicher. Und härter. Mit seinen 4,24 Meter Länge und 1,78 Meter Breite hält er – so wie es ähnlich auch der 1er zelebriert – eine Kerntugend echter Sportwagen hoch: das kompakte Format. Während mancher, der sich dafür hält, inzwischen schwer am Wohlstandsspeck zu tragen hat und sich mit seiner aus dem Leim gegangenen Figur auf engen Landstraßen selbst im Wege steht, fegt der GT 86 um die Ecken, wie man es in dieser Klasse lang nicht mehr erlebt hat. Was Autotester-Legende Fritz B. Busch einst über den Jaguar E-Type gedichtet hat, darf hier aus gegebenem Anlass wiederholt werden: "Ich fahre nicht Auto, sondern mein Hintern hat Räder."
Weitere Details zu den beiden Sportlern gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 30/2012 – ab sofort im Handel.
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Fazit
Es mag überraschend klingen, doch betrachtet man die beiden Kontrahenten durch die Sport-Brille, kann es hier nur einen Sieger geben: den Toyota GT 86. BMW schnürt mit dem 125i Coupé zwar das zivilisiertere Paket für den Alltag und setzt sich selbst ein Denkmal im Motorenbau. Der bessere Sportwagen kommt jedoch aus Japan. Der GT 86 ist konsequent auf Dynamik getrimmt, zeigt mit ultra-agilem Temperament und feinfühligem Handling, dass Fahrspaß weder 50.000 Euro kosten muss noch mindestens 300 PS erfordert. Es geht auch ohne Turbo, Adaptivdämpfer und Hightech-Overkill. Leichtbau, Hinterradantrieb und drehfreudiger Saugmotor: Das alte Konzept rockt immer noch.
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