Der 2er Active Tourer wird zum Hybriden, der sich an der Steckdose aufladen lässt. Geht das Konzept eines verbrauchsarmen Familienvans auf? AUTO BILD hat es ausprobiert.
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So fährt der BMW-Hybrid-Van
Unter dem Rücksitz und dem Kofferraumboden lagert das Akkupaket, dahinter der Antrieb – Mehrgewicht: 250 Kilo.
Im 225xe rumort ein 136 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinder, der E-Motor mobilisiert zunächst bescheidene 65kW/88PS, doch die Skala ist im Prinzip nach oben offen, es kommt ganz darauf an, wieviel Batteriegewicht man mit sich herumschleppen möchte. Im 2er reicht das Hybridpaket für eine Systemleistung von 224 PS und 385 Nm. Der Antrieb des 225xe ist eine relativ komplexe Angelegenheit. Im Normalbetrieb funktioniert auch der PHEV als braver Fronttriebler, doch zwischen Dreiviertelgas und Kickdown schaltet sich die elektrisch angetriebene Hinterachse zu, wobei der Boost-Effekt für ordentlich Schub sorgt. Traktionsprobleme kennt diese Technik nicht, wohl aber den abgasfreien Hinterradantrieb, der ohne fahrdynamische Einbußen mit bis zu 125 km/h dahinstromert. Die elektrische Reichweite beziffert BMW mit 41 km, doch dieser Wert ist nach der Erfahrung ebenso theoretisch wie der Normverbrauch von 2,0 bis 2,1 Liter. Das Elektro-Aggregat, das sich nahtlos ein- und ausblendet, entpuppt sich als leises und vibrationsfreies Säuselwerk, das so manchem Fußgänger einen gehörigen Schrecken einjagt.
So fährt der BMW-Hybrid-Van
Nur der Fahrprogrammwähler unterscheidet den Plug-in vom herkömmlichen Modell.
Der Fahrer darf drei Fahrmodi (Eco Pro, Comfort, Sport) und drei Betriebsprogramme (Auto eDrive, Max eDrive, Save Battery) miteinander kombinieren. In Auto eDrive arbeiten Benziner und E-Maschine Hand in Hand, Max eDrive schickt den Verbrenner zeitweilig in Rente, Save Battery erhöht den Ladezustand der Batterie während der Fahrt auf bis zu 50 Prozent. Nicht kompliziert genug? Stimmt, da gibt es ja auch noch die S-Position des Gangwahlschalters, die sämtliche Antriebskomponenten scharf stellt. Mit 1735 Kilo wiegt der PHEV rund 235 Kilo mehr als ein leistungsmäßig vergleichbarer 225i xDrive. Das Kofferraumvolumen schrumpft von 470 auf 400 Liter. Die Preisdifferenz beträgt 1300 Euro – erstaunlicherweise zugunsten des Hybrid (ab 38.700 Euro).

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Die elektrifizierte Hinterachse ist stimmig

Der Active Tourer ist ein agiler Kurzstrecken-Sprinter, schafft in der Spitze aber nur 202 km/h. Das Hin und Her und An und Aus zwischen den Achsen bekommt man selbst dann kaum mit, wenn mutwillige Gasstöße das Eigenlenkverhalten für Sekundenbruchteile auf die Probe stellen. Die Mär, dass selbst treue BMW-Kunden oft nicht mehr wissen, welches Radpaar in ihrem neuen Auto für den Vortrieb zuständig ist, findet damit im 225xe ihre Bestätigung. Vor allem die allzeit bereite elektrifizierte Hinterachse, die aus dem i3 bekannt ist, erlebt man als rundum stimmige Lösung.

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Von

Georg Kacher