Auf 3000 Kilometern lernst du ein Auto schätzen – oder lernst es zu hassen. Vor allem, wenn du die Distanz in zwei Tagen abreißt. Vielen entsteigst du, als seist du von einem Pferd gefallen. Doch als wir nach einer durchgefahrenen Nacht an einem diesigen Samstagmorgen an einer Tankstelle kurz vor Lissabon stoppen, wollen wir schnell weiterfahren. Weil wir einen Termin haben? Ja, aber vor allem, weil der 328i so ein brillantes Auto geworden ist. Er heißt nun F30 und bekommt das Beste aus dem bekannten BMW-Technikbaukasten: den neuen Turbo-Vierzylinder-Benziner, die Achtstufen-Sportautomatik mit Lenkradpaddeln und die 5er-Bedienarchitektur im Innenraum.

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BMW 3er
Gewachsen: Dank einiger Zentimeter mehr, reisen jetzt vier Erwachsen bequem im 3er.
Wer sagt, der 3er sei ein kleiner 5er, hat also nicht unrecht. Wer sagt, er sei ein großer 1er, ebenso wenig. Vor allem aber ist der 3er wieder mehr 3er. Und weil er sowohl arithmetisch als auch modellpolitisch genau zwischen dem kleinen Kompakten und dem etablierten Oberklässler platziert ist, bietet er das Beste aus beiden Welten. Er ist, zumal ausgestattet mit den in der Sportline-Ausstattung serienmäßigen Sportsitzen, kommod genug, um Tausende Kilometer auf südeuropäischen Autobahnen zum Genuss zu machen. Und sportlich genug, um dann auf der Teststrecke so richtig die Kuh fliegen zu lassen. Nur um das einmal klarzustellen: Es gibt derzeit in dieser Klasse keine Limousine, die auch nur annähernd so schnell, exakt und sicher um die Kurven fährt wie der neue 3er. Das ist nicht bloß großes Kino. So geht Cinemascope.

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BMW 3er
Überzeugender Dynamiker: Der neue 3er ist extrem agil und sehr leicht zu beherrschen.
Und vermutlich werden jetzt Autoentwickler in aller Welt den neuen BMW sezieren, um nachzuschauen, wie man das macht. Selbst mit abgeschalteten Fahrhilfen bleibt der 328 kontrollierbar. Irgendwann, weit jenseits von Gut und Böse, beginnt er mit dem Heck auszuschwenken, unhektisch, ruhig und sicher. Wie auf Schienen, endlich mal passt selbst diese strapazierte Metapher. Nichts, wirklich gar nichts zu mosern am BMW 3er? Hm, ja: Der Motor ist kräftig, sparsam und kultiviert, doch es ist ein banal klingender Downsizing-Vierzylinder. Das seidige Hochdrehen eines Sechszylinder-Feinmechanik-Juwels gibt es nicht. Und noch etwas: Bei Ausnutzung der maximalen Zuladung geht das Fahrwerk auf groben Wellen schon mal auf Grund. Ansonsten federt es ausgewogen und fein, ganz gleich, auf welcher Stufe der Fahrerlebnisschalter steht. Übrigens: Das Sparprogramm Eco Plus passte gut, für die 1500 Kilometer lange Rückfahrt.Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv. HINWEIS: Zum Betrachten des PDF empfehlen wir die neueste kostenlose Version des Adobe Reader. Bitte laden Sie sich eine virengeprüfte Version bei computerbild.de herunter. Zum Adobe Reader-Download

Fazit

von

Heinrich Lingner
Nach dem 1er wird nun auch der 3er größer und geräumiger, schärft dennoch seinen Charakter mit seinem brillanten Fahrwerk.

Von

Heinrich Lingner