BMW M2 Coupé G87 (2022): Preis, Motor, S58, Marktstart
Mit neuen M Performance Parts wird der BMW M2 noch schärfer
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Hinterradantrieb, Reihensechszylinder aus dem M4 und 460 PS: Der neue M2 ist wieder ein echter BMW – jetzt auch mit M Performance Parts. Alle Infos und erste Sitzprobe!
Bild: BMW Group
Inhaltsverzeichnis
- Marktstart und Preis – 500 Euro Aufpreis für Handschalter-M2 (Update!)
- Design und Abmessungen – breite Backen und vier Endrohre
- M-Performance-Parts – Rennsport-Optik für den M2 (Update!)
- Innenraum – viel Carbon und optionale Schalensitze
- Motor und Antrieb – 460 PS und immer Hinterradantrieb
- Fahren – Gas geben im getarnten M2
BMW-Fans hatten es zuletzt nicht leicht: XXL-Nieren bei den meisten Modellen, der aktuelle 1er (F40) nur noch mit quer eingebauten Drei-/Vierzylinder-Motoren und ohne Hinterradantrieb. Und dann auch noch das sehr mutig designte Elektro-SUV BMW iX. Das soll sich jetzt ändern, denn mit dem neuen M2 G87 stellen die Bayern ein echtes Highlight auf die Räder.
Ab April 2023 wird der neue BMW M2 bei den Händlern stehen, preislich wird er eine Ecke teurer sein als der Vorgänger. Den gab es als 410 PS starken M2 Competition zuletzt ab rund 62.500 Euro. Der Einstiegspreis für den neuen M2 liegt in Deutschland bei 72.800 Euro, die handgeschaltete Variante kostet noch einmal 500 Euro mehr (ab 73.300 Euro).
Bevor es um die Optik geht, bleiben wir zunächst bei den kompakten Abmessungen. Hier hat der Bayer zwar ein wenig zugelegt, was aber weniger am M2 als an seiner Basis liegt. Unterm Blech steckt nämlich die CLAR-Plattform, auf der auch die größeren Geschwister stehen. Damit fällt auch der M2 größer aus. Mit rund 4,58 Metern ist er aber noch immer gute 20 Zentimeter kürzer als ein M4.

Die M-Kiemen auf dem Kotflügel hat der neue M2 abgelegt. Stattdessen ist er ganze 3,3 Zentimeter breiter geworden als der F87-M2.
Bild: BMW Group
Mit gut 1,89 Metern ist der M2 außerdem sehr breit geworden – und kantig. Man schaue sich nur die Front an, die mit den eckigen Nieren und annähernd quadratischen Lufteinlässen an der Schürze wirklich martialisch aussieht. Ergänzend dazu schnorchelt der M2 unter dem Kennzeichen noch ordentlich Luft durch einen riesigen Schlund.
Neues Scheinwerfergehäuse und voluminöse Radhäuser
Auf den zweiten und dritten Blick machen sich die im Gegensatz zum 2er Coupé geänderten Scheinwerfergehäuse mitsamt angedeutetem Lufteinlass und die horizontalen Streben in den Nieren bemerkbar.
In der Seitenansicht deutet sich die Breite des Coupés vor allem durch die voluminösen Radhäuser und die weit unter der Tür herausragenden Schwellerverkleidungen an. Hinter den Verkleidungen verbirgt sich die serienmäßige Mischbereifung des M2 – vorne mit 19- und hinten mit 20-Zoll-Felgen. Besohlt sind die Räder vorne mit 273er-, hinten mit 285er-Reifen.
Den M2 wird es nur mit Stahlbremse geben
Wem das zu bescheiden sein sollte: M-Performance-Parts-Felgen für den M2 sind bereits in Arbeit. Dann wächst der Felgendurchmesser jeweils um einen Zoll. Bei den Bremsen vertraut man auf die bewährte Stahlbremsanlage aus M3 und M4. Eine Carbon-Keramik-Bremse wird es im M2 auch gegen Aufpreis nicht geben.

Sportlich heißt meist auch viel Carbon. Im M2 gehören die Carbon-Intarsien im Innenraum zur Serienausstattung.
Bild: BMW Group
Ein bisschen weniger Fahrzeughöhe im Vergleich zum Vorgänger (minus 10 Millimeter) lässt den neuen M2 noch etwas gedrungener im Studio stehen. Das Heck glänzt in bester M-Manier mit der Vierrohr-Auspuffanlage und einer Schürze, die der Front in Sachen definierter Eckigkeit in nichts nachsteht.
Zum Marktstart wird es das Coupé in fünf verschiedenen Farben geben. Neben den Uni-Lacken "Alpinweiß" und "Zandvoort-Blau" stehen auch drei Metallic-Lackierungen zur Auswahl. Wer es etwas unauffälliger mag, der kann sich zwischen "Brooklyn-Grau" und "Saphirschwarz" entscheiden, das Fotofahrzeug ist in "Toronto-Rot" lackiert.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4575 mm
• Breite: 1887 mm
• Höhe: 1404 mm
• Radstand: 2747 mm
• Kofferraumvolumen: 390 Liter
• Breite: 1887 mm
• Höhe: 1404 mm
• Radstand: 2747 mm
• Kofferraumvolumen: 390 Liter
Wem die Serien-Optik des neuen M2 aber noch zu zahm ist, für den hält BMW M eine Auswahl an M-Performance Parts bereit. Die Exterieur-Anbauteile in Sichtcarbon zeichnen sich durch ausdrucksstarkes Design, und optimieren zudem die Aerodynamik-Eigenschaften.
An der Front sind eine neue Lippe, und Lufteinlassblenden bestellbar. Für ein geschärftes Profil in der Seitenansicht stehen Seitenschweller-Aufsätze, Carbon-Außenspiegelkappen und Sideblades hinter den Radhäusern zur Auswahl. Ein Heckspoiler, ein veränderter Diffusor sowie ein Dachkantenspoiler tragen am Heck zur Aero-Verbesserung bei.
Tieferlegung und neue Performance.Abgasanlage
Für einen noch präsenteren Auftritt sorgt eine neue Titan-Abgasanlage, die neben einem schärferen Klang auch satte acht Kilogramm einsparen soll. Anders als beim M2 sind die beiden Doppelendrohre nicht horizontal angeordnet, sondern steigen zur Mitte leicht an.

Für einen noch sportlicheren Auftritt sorgen eine große Auswahl an M Performance Parts, wie Carbon-Anbauteilen, Gewindefahrwerk und Performance-Abgasanlage.
Bild: BMW Group
Um den M2 noch näher zum Boden zu bringen, bietet BMW M ein Gewindefahrwerk mit in der Höhe einstellbaren Federtellern und einer Tieferlegung um bis zu 10 Millimeter an – auf der Rennstrecke abgestimmt, verspricht es ein spürbar direkteres Fahrverhalten. Darüber hinaus wird es neue Schmiederäder mit 20 Zoll an der Vorderachse, und 21 Zoll an der Hinterachse geben, wahlweise in "Frozen Goldbronze" oder Schwarz.
Und auch der Innenraum bleibt nicht unangetastet. Für etwas mehr Motorsport-Feeling soll vor allem ein Mix aus Alcantara und Carbon sorgen, die M Sportsitze können noch mit einer Carbon-Sitzrückschale ausgestattet werden. Gedreht wird am M Performance Lenkrad Pro mit 12 Uhr-Markierung und einer Leder/Alcantara-Mischung.
Platz genommen im Innenraum: Das dick aufgepolsterte Lenkrad mit seinen roten M-Tasten ist vertrauter Standard, ebenso das serienmäßige Curved Display mit 12,3-Zoll-Digitalcockpit und 14,9-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Die digitalen Instrumente und das Menü kommen in bekannten M-Grafiken.

Die optionalen Carbon-Schalensitze sparen noch einmal 5,4 Kilogramm gegenüber dem Basis-Gestühl ein.
Bild: BMW Group
Neu für den M2 sind der Drift-Analyzer und der Laptimer sowie die Fahrmodi "Road", "Sport", "Track" und der konfigurierbare "M Mode". Damit lassen sich Motor, Fahrwerk, Bremse, Lenkung und Traktionskontrolle individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
Und wer immer vorne links sitzen mag, dem empfehlen wir an dieser Stelle die vom Fotofahrzeug verwendete Sitzkonfiguration: die Carbon-Schalensitze. Ja, die kosten Aufpreis und sehen wild aus, glänzen aber mit hervorragendem Seitenhalt, Ergonomie und tiefer Einbaulage. Damit kommt richtiges Tracktool-Feeling auf. Alternativ stehen auch zahmere M-Sportsitze oder die aufpreisfreien Basissitze im Konfigurator.
Auch der neue M2 kommt wieder mit Fahrspaß-Garantie. Antriebsseitig setzt der G87 auf den neuen S58-Motor mit drei Liter Hubraum aus M3 und M4. Dort leistet er 480 PS in der normalen Version und 510 PS als Competition.

Breite Backen und vier Endrohre zieren die Heckansicht, der Kofferraum schluckt bis zu 390 Liter.
Bild: BMW Group
Einen gewissen Respektabstand zu den größeren Brüdern hält der kommende M2 aber ein. Dennoch: In der Basisversion reißen 460 PS und maximal 550 Nm Drehmoment an den Hinterrädern.
Achtgang-ZF-Automatik serienmäßig, 6-Gang Handschaltung optional
Geschaltet wird serienmäßig über eine Achtgang-ZF-Automatik, gegen einen Aufpreis von 500 Euro gibt es optional auch eine Handschaltung. Die ganze Leistung wird ausschließlich an die Hinterräder abgegeben, einen xDrive (wie er auch beim M3 und M4 angeboten wird) gibt es nicht.
Mit einem Leergewicht von 1700 Kilogramm (mit Automatik sind es noch mal 25 Kilo mehr) zählt der neue M2 aber nicht zu den Leichtgewichten. Immerhin: Der größere M4 wiegt in der Basis 75 Kilo mehr als der M2.
Technische Daten im Überblick:
BMW M2 | |
---|---|
Motor | Reihensechszylinder-Biturbo |
Hubraum | 2993 cm³ |
Leistung | 338 kW (460 PS) |
max. Drehmoment | 550 Nm |
Antrieb | Hinterradantrieb |
Getriebe | 8-Gang-Automatik (optional: 6-Gang-Handschaltung) |
0-100 km/h | 4,1 s (4,3 s)* |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h (285 km/h mit M Drivers Package) |
Tankvolumen | 52 Liter |
Leergewicht | 1725 kg (1700 kg)* |
Das etwas geringere Gewicht soll sich auch auf der Straße bemerkbar machen. Den Sprint auf Landstraßentempo erledigt der M2 in 4,3 Sekunden (mit Automatik sind es 4,1 Sekunden). Nach weiteren zehn Sekunden soll die 200er-Marke fallen. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h begrenzt – mit dem optionalen M-Drivers Package sollen bis zu 285 km/h drin sein.
AUTO BILD durfte bereits im noch stark getarnten Prototyp die ersten Runden drehen. Bei hohem Tempo wirkt der M2 deutlich richtungsstabiler als sein Vorgänger, gleichzeitig bringt der kurze Radstand genügend Bewegung in die Hochachse. Den Sprint auf Landstraßentempo erledigt das Coupé in rund vier Sekunden, Schluss ist erst bei 285 km/h.
Diese Agilität bestimmt auch das spontane und trotzdem berechenbare Eigenlenkverhalten. Schlupf gehört dabei zur Gestik des M2. Das Einlenkverhalten zeigt noch etwas mehr Schärfe, nicht zuletzt dank der 275er-Reifen an der Vorderachse.
Auch die Reaktionen im Grenzbereich sind progressiver, die verstellbare Feder-Dämpfer-Abstimmung ist gelungen. Und der Sound des 460 PS starken Reihensechsers? Der bietet alles, von gleichmütig bis wütend. Wem also die neuen M3 und M4 zu teuer oder zu prollig sind, der sollte noch bis 2023 warten. Mehr gibt es in dieser Preisklasse nicht.
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der BMW M GmbH. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit
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