BMW M3 CRT (2011): Sitzprobe
Kann denn Wucher Sünde sein?

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Sehr leicht, sehr stark, sehr schnell, sehr selten und sauteuer: autobild.de zu Besuch beim BMW M3 CRT – der stärksten M3-Limousine, die die M GmbH je auf die Straße gelassen hat.
Bild: Max Kirchbauer/BMW
Auf der großen M-Sause 2011 am Nürburgring, neudeutsch gerne auch M Night genannt, habe ich ein neues Wort gelernt. "Brandshaper". Klingt gefährlich, meint aber in feinstem Marketing-Denglisch ein allumfassend glückseligmachendes Produkt, das einer Marke die Krone aufsetzt. Was das mit dem BMW M3 CRT zu tun hat? Das weiß ich nicht so genau. Aber Marketing- und Vertriebsmitarbeiter der M GmbH faseln gerne solche Begriffe, wenn sie von diesem Auto reden. Kann ich verstehen. Irgendwie. Denn ganz kurz ertappe ich mich auch dabei, wie ich bewundernd über das betörende Mattsilber ("Frozen Polar Silver metallic") des 450-PS-Geschosses streichle. Wobei die M-Aufpasser das mit der Anfasserei gar nicht gerne sehen. Immerhin kostet der Matt-Effekt des auf 67 Exemplare limitierten M3 CRT so viel wie ein vernünftig ausgestattetes Fahrzeug der Kompaktklasse. Alles klar, dann sabbere ich eben aus der Entfernung.
M-Nachschub: Sitzprobe im neuen BMW M5

Die ultraleichten Kohlefaser-Sitzschalen im XXL-Format sind eng wie Schraubstöcke und dennoch extrem bequem.
Bild: Max Kirchbauer/BMW
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Das verwundert nicht, wenn man auf die Zutaten und Leistungsdaten schaut, die sich hinter dem prolligen Auftritt verstecken. Ausstattungsbereinigt ist so ein M3 CRT 70 Kilo leichter als eine M3-Limousine von der Stange. Das sind im Kampf um Zehntel und Hundertstel Welten. Der auf 4,4 Liter aufgebohrte V8-Kraftprotz unter der Carbon-Haube bringt es auf 450 PS – 30 PS mehr, als im Serienmodell. Natürlich übernimmt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DKG) die Schaltarbeit und natürlich wurde um einen starr verschraubten Hinterachsträger sowie um ein Gewindefahrwerk ergänzt, dessen Dämpfer in Zug- und Druckstufe unabhängig voneinander einstellbar sind. Da ist es wieder, das Sabbern. Sich auch nur ansatzweise vorzustellen, man könnte mit ganz viel Sparsamkeit und vielen, vielen Bausparverträgen vielleicht irgendwann einmal an die Finanzierung eines BMW M3 CRT denken, verbietet sich nicht nur aus Gründen des Ausverkaufs. Ich kenne schlicht keinen Banker, der einem Durchschnittsautofahrer 130.000 Euro für ein Auto gibt.
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