Der Dacia Jogger wird als Vollhybrid zum Langstreckenläufer
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Der Dacia Jogger ist alles: SUV, Kombi, Siebensitzer. Jetzt soll er als Vollhybrid auch noch ein sparsames Langstreckenwunder sein. Ein Test!
Bild: Hersteller
Die eierlegende Wollmilchsau heißt bei Dacia Jogger. Er vereint in sich nicht nur alle beliebten Fahrzeugarten, nein er will auch bei den Antrieben jeden Geschmack bedienen.
Da wäre ein Benziner mit 110 PS, ein Autogasantrieb, der auch mit Super betrieben werden kann, und jetzt, ganz neu, hat Dacia noch einen Hybridantrieb in den Jogger gepackt. Der stammt aus den Renault-Regalen und wurde von den Franzosen bereits im Megane erfolgreich zum Einsatz gebracht.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Wohlgemerkt ein Vollhybrid, der keine Steckdose braucht und dennoch mit vollem Tank eine Gesamtreichweite von über 900 Kilometern anzeigt. Erreichen sollen das ein Vierzylinder-Benziner mit 94 PS und zwei E-Motoren mit 20 und 49 PS. Letztgenannter ist ins Getriebe integriert und unterstützt den Verbrenner beim Vortrieb. Der 20-PS-E-Motor dient als Startergenerator und sorgt für einen unmerklichen Übergang der Antriebsarten.
Der Dacia Jogger ist SUV, Kombi und Siebensitzer. Als Vollhybrid ist er auch noch richtig sparsam.
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Das Multi-Mode-Automatikgetriebe verteilt unterdessen sehr feinfühlig die Gänge. Das ist nicht unerheblich, denn der E-Antrieb verfügt über zwei, der Verbrenner über vier Fahrstufen. Würde der Verbrenner bei Leistungsabruf nicht immer so angestrengt brüllen, weil die Elektronik die Drehzahlen über Sekunden am Anschlag hält, wäre die Fahrt in dem mit einer Systemleistung von 141 PS ganz bestimmt nicht untermotorisierten Jogger für Preisklasse und Segment nahezu perfekt.
Nicht spontan, aber beflissen im Antritt
Einzig die hier entstehende Geräuschkulisse stört den sonst soliden Eindruck, den der bis zu sieben Reisenden Platz bietende Rumäne macht. Auf etwas zu weichen Sitzen erlebt das fahrende Publikum, wie der Hybrid im Verkehr gelassen mitschwimmt. Auf Wunsch – zwar nicht spontan, aber beflissen – antritt, um den Lkw hinter sich zu lassen oder den Anstieg etwas ambitionierter zu überwinden.
Dabei brennt der Jogger keine schwarzen Streifen in den Asphalt. Der Sprint aus dem Stand auf Landstraßentempo gelingt in 10,0 Sekunden, und mit 167 km/h wird man auf der Autobahn garantiert nicht der Schnellste sein.
Fahrwerk und Lenkung des Jogger überraschen
Positiv überraschten auch Fahrwerk und Lenkung. Ohne großes Abtauchen lässt sich der Jogger mit passablen Reaktionen auf Lenkbefehle flott um die Kurven führen. Und auch wenn sich die portugiesischen Straßen aufwerfen wie Moränen oder löchrig wie der berühmte Schweizer Käse daherkommen, schaukelt der Jogger gelassen darüber.
Im Innenraum des Jogger versucht Dacia Gemütlichkeit zu erzeugen. Viel Plastik und scharfe Kanten sind dabei hinderlich.
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Gelassen nimmt es allerdings auch das Navi bei der Routenführung. Die nette, süß lispelnde Frauenstimme ist an Abbiegepunkten immer etwas spät. Wer hier nicht aufpasst, dreht unfreiwillig einige Runden mehr, um ans Ziel zu kommen.
Der Hybrid verbraucht kaum mehr als fünf Liter
Dafür muss sich der Jogger-Fahrer keine Gedanken machen, dass er die Strecke ob der Extrarunden nicht schafft, denn der Durst des Hybrid ist überraschend gering. Bei unserer ersten Fahrt durch das bergige Hinterland von Lissabon und entlang der Küste genehmigte sich der Hybrid kaum mehr als fünf Liter aus seinem 50 Liter fassenden Tank über 100 Kilometer.
Sind beide Rückbänke umgelegt, bietet der Jogger Hybrid 1807 Liter Stauraum.
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Zudem erfreute die gut funktionierende Rekuperation, die über die B-Stellung des Gangwahlhebels bis zum One-Pedal-Drive verstärkt werden kann, dass auf diesem Wege im Zentraldisplay sichtbar Energie in den 1,2 kW leistenden Akku zurückgeführt wird, was letztlich für einen spürbar zurückhaltenden Spritkonsum sorgt.
Mit 4,55 Meter Länge hat der Jogger Gardemaß im Kompaktsegment.
Bild: Hersteller
Egal welches Fahrprogramm der Pilot gewählt hat, startet der Hybrid immer im Elektromodus und kann hier eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 70 km/h erreichen. Klar, dass das bei der Akku-Größe nur über eine sehr kurze Distanz gelingt, aber immerhin kann man sich so unbemerkt von der Nachbarschaft am frühen Morgen davonschleichen.
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Die kann sich dann auch schleichen, wenn der Jogger-Fahrer den Preis nennt, den er für den Hybrid zahlen muss. 24.800 Euro will Dacia für die Grundausstattung haben. Das scheint viel Geld, relativiert sich aber mit Blick auf das Gebotene. Und das gibt es, so verspricht Dacia, nach Bestellung schon in vier bis sechs Monaten. Was in der heutigen Zeit ja rasend schnell ist.
Dacia konnte seine Fans bis dato vor allem über den Preis locken. Beim Dacia Jogger Hybrid könnte das schwieriger werden. Wenn man aber das Gesamtpaket betrachtet, sind die 24.800 Euro angemessen. Denn der Hybrid zeigt sich im ersten Test als gut zu fahrendes Raum- und Sparwunder ohne jede Sport-Allüren.