"Jedes Fahrzeug darf in der Sektion 3 maximal 8 Runden fahren. Eine neunte Runde darf außerhalb der Boxengasse nicht begonnen werden", so lautet der offizielle Text des Sportlichen Reglements der DTM. Am Norisring haben jedoch drei Mercedes-Piloten in Q3 mehr als diese acht Runden gedreht: Jamie Green, Ralf Schumacher und Maro Engel.
Ihnen gelang am Ende von Q3 noch der Sprung in Q4 - doch das Shootout begann erst verspätet und mit anderen Piloten. Die Rennleitung hatte festgestellt, dass diese drei die maximale Rundenzahl überschritten hatten. Entsprechend durften sie nicht in Q4 starten, stattdessen nahmen Mattias Ekström, Bruno Spengler und Gary Paffett neben Timo Scheider am Kampf um die Pole Position teil. Green wurde zunächst als Fünfter gewertet vor Engel, Schumacher und Audi-Pilotin Katherine Legge.
Doch das war noch nicht die endgültige Startaufstellung. Das Problem: Zwar gibt es das Reglement, dass nur acht Runden gefahren werden dürfen. Wie ein Verstoß bestraft wird, ist aber nicht so klar festgelegt. Das ärgerte vor allem Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Es könne nicht sein, dass es keine festgelegten Strafen gibt. Also zog sich die Entscheidung hin, was zu tun ist. Erst rund viereinhakb Stunden nach der Qualifikation gab es einen Entschluss.
Die drei Mercedes-Piloten Green, Schumacher und Engel bekamen als Strafe ihre Rundenzeiten aus Q3 gestrichen. Sie wurden ans Ende der Top 8, die in Q3 antreten, eingereiht. Die Platzierungen richten sich dabei an den Zeiten, die sie in Q2 gefahrenen sind. Audi-Pilot Katherine Legge rückt damit vor auf Startplatz fünf. Engel ist Sechster vor Green, Schumacher muss von Platz acht ins Rennen gehen. Zudem bekamen die drei Mercedes-Piloten je 1.000 Euro Geldstrafe aufgebrummt.
"Wir haben einfach nicht drauf geachtet", sagte Schumacher zu den zu viel gefahrenen Runden. Warum dieser Fehler passieren konnte, müsse man das Team fragen, erklärte er weiter und räumte ein: "Ich hätte es noch nicht einmal gewusst, um ehrlich zu sein. Aber normalerweise kommt man eh mit der Rundenzahl hin." Doch weil die Runden am Norisring so kurz sind, blieben auf der Uhr noch zweieinhalb Minuten übrig, als die acht Runden gefahren waren.
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