Audi hat in Barcelona seinen Vorsprung im Qualifying-Duell der DTM auf 7:1 erhöht. Im achten Saisonrennen in Barcelona sorgte der Däne Tom Kristensen für die siebte Audi-Pole-Position des Jahres. Auf Startplatz drei steht Martin Tomczyk. DTM-Spitzenreiter Timo Scheider und sein Verfolger Mattias Ekström hatten die Qualifikation als Sechster und Siebter beendet. Da Mercedes-Pilot Bruno Spengler jedoch von P4 auf P8 zurückversetzt wird, sind die beiden Fünfter und Sechster der Startaufstellung.
Mit Alexandre Prémat schaffte auch ein Audi-Jahreswagenpilot den Sprung in die Top 8. Er war nach der Qualifikation Achter und rutscht durch Spenglers Strafe vor auf Rang sieben. Sein Phoenix-Teamkollege Oliver Jarvis ist Neunter. Markus Winkelhock und Mike Rockenfeller kamen auf die Plätze zwölf und 13. Katherine Legge schied bereits nach Q1 aus und steht auf Platz 17.
Stimmen nach dem Qualifying:
Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Das war ein extrem spannendes und enges Qualifying. In jeder der Sektionen hat es bis in die letzte Minute Verschiebungen gegeben. Es haben Hundertstel und Tausendstel entschieden, ob man weiterkam oder nicht. Das ging bis zur Entscheidung um die besten vier Plätze. Dass Tom Kristensen die Pole geholt hat, freut mich sehr, weil er damit noch einmal bewiesen hat, wie schnell er ist und dass er sehr wohl noch sehr motiviert ist in der DTM. Aus jedem Auto, das man ihm in die Hand gibt, kann er das Maximum herausholen."
"Martin hat wieder bestätigt, dass er momentan in einer sehr, sehr guten Form ist. Obwohl es bei Timo Scheider und bei 'Eki' am Vormittag gut aussah, ist es im Qualifying bei beiden nicht ganz hundertprozentig gelaufen. Daher stehen sie zwar jetzt in guter Gesellschaft mit ihren Meisterschaftskonkurrenten, aber doch ein bisschen weiter hinten, als sie es sich vorgestellt haben. Ich denke, es ist eine optimale Voraussetzung für die Zuschauer, am Sonntag ein extrem spannendes Rennen zu sehen."
Tom Kristensen: "Wow, großartig: Startplatz eins - das ist mega! Die Jungs haben sehr hart gearbeitet, um das Auto nach dem Unfall von Brands Hatch wieder aufzubauen. Auch dort habe ich um die Pole gekämpft und hatte zwei schnellste Sektoren in Q4, war aber am Ende nur Dritter. Mein Ingenieur Franco Chiocchetti hat das Auto hier über die Sturzwerte sehr gut optimiert. In Barcelona wird sich im Rennen viel über die Temperatur entscheiden. Hoffentlich erlebe ich endlich wieder einmal ein problemfreies Rennen."
Martin Tomczyk: "Ich bin natürlich zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich keinen neuen Reifensatz mehr für das vierte Qualifying hatte. Es ist immer so eine Sache, wenn man am Start zu Sektion vier steht und man weiß, dass man es wirklich schwer hat, auf Platz eins oder zwei nach vorn zu kommen. Ich habe alles gegeben und liege nur zweieinhalb Zehntel hinter den Fahrern mit neuen Reifen. Damit bin ich zufrieden. Mehr war einfach nicht drin."
Timo Scheider: "Es ist kein Traumresultat. Aber es hat einfach alles nicht ganz zusammengepasst in Qualifying zwei und drei. Ich habe die Vorderachse nicht hundertprozentig zum Arbeiten gebracht. Die Runde war nicht ganz perfekt. Und bei den engen Abständen am heutigen Tag reicht es dann einfach nicht für Qualifying vier. Das war etwas frustrierend. Am Ende hat Tom Kristensen die Pole gefahren - Gratulation dazu. Das Auto kann es also, was ein positives Gefühl ist. Meine direkten Konkurrenten Paffett und Ekström stehen vor sowie hinter mir. Das ist im Hinblick auf die Meisterschaft relativ okay."
Mattias Ekström: "Alles fühlte sich ganz gut an. Aber in Qualifying drei war ich definitiv nicht schnell genug. Mir ist kein wirklich großer Fehler unterlaufen. Ich war einfach ein wenig zu langsam. Kleiner Trost: Gary Paffett und Timo Scheider stehen auch nicht viel weiter vorne. Das wird spannend morgen!"
Alexandre Prémat: "Das war von Anfang bis Ende ein sehr intensives Qualifying. Ich kam bis ins dritte Qualifying und bin sehr zufrieden für das Team und für mich. Bislang war es eine sehr harte Saison für uns. Als ich in Barcelona ankam, habe ich mich extrem auf das Wochenende konzentriert. Auch zuhause habe ich schon seit einem Monat intensiv daran gearbeitet, um an den Rennwochenenden besonders konzentriert und gut zu sein."
Oliver Jarvis: "Ein bisschen Glück hat gefehlt, dann wären wir noch ins dritte Qualifying gekommen. Alex Prémat war fantastisch unterwegs, während ich in Sektor drei ein bisschen kämpfen musste. Am Ende aber ist Startplatz neun ganz okay. Dem Rennen blicke ich positiv entgegen. Hoffentlich kann ich meine Rundenzeit im dritten Sektor noch etwas verbessern. Dann sollte ein gutes Rennen möglich sein."
Markus Winkelhock: "Das Qualifying war nicht ganz perfekt. Immerhin lief es auf neuen Reifen deutlich besser als im Freien Training, als wir richtige Probleme hatten. Auf gebrauchten Reifen war das Auto dann nämlich okay, mit neuen Reifen hatte ich extremes Untersteuern. Dann haben wir das Auto umgebaut. Die Fahrbarkeit war dadurch etwas besser. Ich musste mich erst einmal an die Änderungen gewöhnen."
Mike Rockenfeller: "Ich hatte schon gehofft, etwas weiter vorn zu stehen. Das Auto fühlte sich ganz anders an als im Freien Training. Mit der Zeit im letzten Streckenabschnitt war ich sehr zufrieden im Verhältnis zur Vergleichszeit im Freien Training. Aber in den ersten beiden Kurven lief es im Qualifying viel schlechter als am Vormittag. Ich hatte Probleme mit Übersteuern. In der ersten Kurve auf einer Kuppe und in der zweiten Ecke fühlte sich das Auto nervös an. Dort habe ich am Ende mit jedem Reifensatz Zeit verloren. Egal, was ich gemacht habe: Es war schwierig, dort schneller zu fahren. Dann reicht es eben nur zu Platz 13."
Katherine Legge: "Das Qualifying war eine Katastrophe, denn nach dem Freien Training hatten wir gehofft, unter die besten zehn zu kommen. Aus irgendeinem Grund war die Bremse im Qualifying nicht perfekt. Jetzt muss ich versuchen, am Sonntag Boden gutzumachen."
Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "Es war sehr eng. Man hat gesehen, dass man sich keinen Fehler erlauben kann. Mattias Ekström und Timo Scheider sind keine optimalen Runden gelungen. So stehen sie auf den Plätzen sechs und sieben. Jetzt müssen sie versuchen, dass sie nach vorn kommen. Gratulation an Tom Kristensen. Er hat alles super gemacht. Auch Martin Tomczyk hat eine tolle Leistung gezeigt. Mit dem Teamergebnis können wir zufrieden sein."
Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Ich glaube, unsere Teamleistung passt. Beide Autos kämpften um einen Platz unter den ersten acht und waren damit die besten Vorjahresautos. Bei unserer Gewichtseinstufung in Barcelona war wirklich nicht viel mehr möglich. Ich bin sehr zufrieden mit beiden Fahrern. Einer, nämlich Alex Prémat, war von Anfang an richtig schnell, der andere hat sich nach vorn gearbeitet. Die Jungs haben mit ihren Ingenieuren und den Mechanikern sehr gut für das Qualifying gearbeitet."
Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Im Freien Training ist es gar nicht gut gelaufen, als wir mit gebrauchten Reifen gut unterwegs waren, nicht aber mit neuen Pneus. Deshalb war ich überrascht, dass wir von den Zeiten her im Qualifying wieder an den Phoenix-Autos dran waren. Markus Winkelhock fehlten gerade einmal acht Hundertstel auf Oliver Jarvis. Aber nun ist Alexandre Prémat wieder auferstanden und ist der schnellste Jahreswagenfahrer. Mit den Startplätzen zwölf und 13 bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber uns steht ein langes Rennen bevor."
Fotoquelle: xpb.cc