Die DTM trägt das Saisonfinale und die Meisterschaftsentscheidung in Schanghai aus. Die Strecke in China ist komplettes Neuland für alle Piloten und Teams und stellt die DTM-Gemeinde vor eine neue Herausforderung. Insgesamt 60 Runden werden auf dem 2,465 Kilometer langen Straßenkurs absolviert. Im Mittelpunkt steht der Dreikampf der Mercedes-Piloten Bruno Spengler, Paul di Resta und Gary Paffett um den Meistertitel. Aber auch Audi will beim Finale noch einmal zuschlagen. Zuletzt in Adria hat Timo Scheider von Startplatz 15 gewonnen.
Mit drei Punkten Vorsprung im Gepäck reist Spengler nach China. "Ich denke, mit dem Rechnen anzufangen, wäre das Schlechteste, was man tun kann", weiß der Mercedes-Pilot. "Das ist nicht meine Art. Ich gebe einfach Gas, ich gebe das Maximum, und das werde ich auch weitermachen, wie schon die ganze Saison. Ich bereite mich so gut wie möglich vor, und dann gehe ich nach Schanghai. Dort versuche ich, das Maximum zu geben, Spaß zu haben und zu gewinnen. Es wird interessant, denn keiner kennt die Strecke und ich freue mich darauf."
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat den Titel sicher in der Tasche, egal was mit seinen drei Starpiloten passieren wird. In Adria wurde di Resta in zwei Kollisionen verwickelt und ging unter dem Strich leer aus. Daher wünscht sich Haug einfach nur eines: "Ich denke, dass es wichtig ist, dass wir so etwas beim Finale in Schanghai nicht haben. Natürlich will dort jeder gewinnen und jeder will auf die Pole-Position. Aber sollte die Meisterschaft wegen so etwas entschieden werden, dann ist das einfach nicht gut."
Was in Adria passiert ist, sei "schade für Paul, aber er ist immer noch in der Lage, den Titel zu holen", betont Haug. Und für den Motorsportchef ist es ein "Traumszenario, dass drei unserer Fahrer im Titelkampf um neun Punkte getrennt sind. Das wird ein tolles Rennen in Schanghai. Und hoffentlich können wir es ohne Zwischenfälle austragen, ohne dass in andere Autos gefahren wird. Das wäre ein großartiges Finale einer großartigen Saison."
Audi will Mercedes auf dem wichtigen Automarkt China aber nicht das Feld überlassen. Erst zwei Siege konnte die Marke mit den vier Ringen in den bisherigen zehn Rennen für sich entscheiden. "Wir schauen sehr optimistisch nach Schanghai, eine Rennstrecke, die für uns alle zusammen neu und ein wirkliches Abenteuer sein wird", blickt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich voraus. "Aber ich habe schon einmal gesagt: Wenn für uns jetzt einmal der Knoten platzt, sehe ich gute Chancen, dass wir auch das nächste Rennen gewinnen können, und wir sind alle sehr, sehr motiviert, darauf loszugehen."
Nach einer Seuchensaison ist in Adria bei Markus Winkelhock alles gut gegangen. Mit Platz vier holte der Audi-Pilot seine ersten fünf Zähler in diesem Jahr. "Ich bin jetzt auf jeden Fall doppelt motiviert für Schanghai. Stadtkurse liegen mir eigentlich schon immer ganz gut - egal ob Tourenwagen oder Formel - ich war immer recht schnell. Deswegen bin ich doppelt motiviert, gerade nach dem Erfolg in Italien. Die Vorfreude ist groß."
Die Ingolstädter peilen klar den Sieg an, wie Martin Tomczyk sagt: "Es ist eine schöne neue Strecke. Es ist mal was anderes. Das Rennen um die Meisterschaft Mercedesintern wird sicherlich spannend. Bei uns geht es um den Sieg. Deswegen werden wir sehen, was rauskommt."
Am gleichen Wochenende findet auch das Race of Champions mit Sebastian Vettel und Michael Schumacher in Düsseldorf statt. Vorjahressieger Mattias Ekström wird nicht dabei sein. "Ja, auf der einen Seite freue ich mich darauf, aber auf der anderen Seite wäre ich auch gerne das Race of Champions gefahren."
Auf einer neuen Strecke können sich auch die Jahreswagenpiloten wieder in Szene setzen. Auf dem Norisring, die dem neuen Kurs noch am nächsten kommt, hat Jamie Green gewonnen. Trotzdem ist der Mercedes-Fahrer vorsichtig über seine Chancen. "Ich weiß nichts über die Strecke. Es ist ein Straßenkurs, was interessant ist. Es ist wie ein Neuanfang. Keiner weiß wie es wird, alles kann passieren."
Auf den Norisring-Effekt hofft auch Oliver Jarvis. "Ich freue mich darauf. Ich bin zuvor schon in Asien gefahren und ich liebe es dorthin zu reisen", blickt der 26-Jährige auf seinen Sieg beim Formel-3-Klassiker in Macao zurück. "Es ist wieder ein Stadtkurs und wir waren am Norisring schon gut dabei. Hoffentlich können wir Punkte sammeln und in der Tabelle noch aufsteigen."
Zum ersten Mal begibt sich Maro Engel auf die lange Reise nach China. "Ich freue mich auf Schanghai. Das wird eine schöne Erfahrung. Ich war noch nie in China und freue mich echt drauf. Ein Stadtkurs ist etwas ganz besonderes. Ich hoffe, dass wir dort noch mal punkten können und so ein versöhnliches Ende der Saison haben."
Fotoquelle: xpb.cc