E-Auto: Auto-Abo, Anbieter, mieten
Elektroauto im Abo: die perfekte Testmöglichkeit für Newcomer

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Wer noch unschlüssig ist, ob ein E-Auto dauerhaft zu ihm passt, sollte sich nach einem Auto-Abo umsehen. Kurze Laufzeiten und überschaubare Raten minimieren das Risiko einer falschen Anschaffung!
Bild: Daimler AG
Am E-Auto führt heute kein Weg mehr vorbei. Ob im Freundeskreis, in der Werbung oder vor dem Supermarkt, der gerade eine Ladesäule bekommen hat – die E-Mobilität erfasst momentan weite Teile der Gesellschaft. Kein Wunder: Satte staatliche Förderprämien, eine Vielzahl neuer Modelle sowie gestiegene Preise für Benzin und Diesel sorgen für rasantes Wachstum.
Auch das Reichweiten-Gespenst spukt immer weniger durch die Köpfe der Autofahrer, denn kurze Akku-Aktionsradien von weniger als 150 Kilometern sind Geschichte. 350 Kilometer und mehr sind heute mit aktuellen E-Autos drin. Dazu kommt ein dichter werdendes Netz an Schnellladesäulen. Und da immer mehr Autobauer den Abschied vom Verbrennungsmotor verkünden, bekommen batteriebetriebene Modelle zusätzlichen Schub.
Ist ein E-Auto das richtige Konzept für mich?
Dennoch bleiben für viele Autofahrer bange Fragen: Ist so ein E-Auto wirklich was für mich? Passt es zu meinem Alltag? Wie funktioniert das mit dem Laden? Ist ein Elektroauto geeignet für meine typischen Wochenendtouren? Kann ich damit in den Urlaub stromern? Was kostet mich die Energie für die Batterie?
Bevor man sich langfristig an ein E-Auto bindet, sollte man solche Fragen klären. Aber wie? Eine Spritztour mit einem E-Auto vom Carsharer reicht dafür nicht aus. Auch nicht die typische Probefahrt beim Händler oder der Mietwagen übers Wochenende. Viel mehr als ein erster Fahreindruck ist bei solchen Kurzstrecken meist nicht möglich. Deutlich besser geeignet zum Kennenlernen eines E-Autos ist ein Auto-Abo. Diese neue Form des Autobesitzes wächst ebenfalls rasant, und viele Anbieter drängen auf den Wachstumsmarkt.
E-Auto im Abo: Außer Strom ist alles mit der Monatsrate abgedeckt
Statt den Neuwagen bar zu bezahlen, zu finanzieren oder zu leasen, überweisen Abonnenten eine fixe Monatsrate, die alles abdeckt außer Kraftstoff oder Strom. In dieser Flatrate enthalten sind wichtige Kostentreiber wie Versicherung, Steuern, Reifen, Inspektionen und Reparaturen. Das macht ein Abo ausgesprochen transparent.
Während beim Leasing die Monatsraten oft erstaunlich günstig erscheinen, beinhalten sie aber eben nicht die individuellen Kosten für Versicherung und Steuern. Ein Abo ist da deutlich transparenter und deckt sogar kleinere Positionen wie Zulassung, Kennzeichen, HU und GEZ mit ab.
Es sind vor allem Start-ups, die das Auto im Abo forcieren. Sie heißen Faaren, Finn, ViveLaCar oder Like2Drive. Aber auch klassische Mietwagen-Anbieter wie Sixt oder Europcar sind bereits ins Abo-Geschäft eingestiegen. Unsere Tabelle unten zeigt, welche E-Autos aktuell bei welchem Anbieter zu welcher Monatsrate zu haben sind.
Elektroautos im Abo: Anbieter mit Monatsrate*
Audi e-tron
BMW i3
BMW iX
BMW iX3
BMW iX1
BYD Atto 3
Citroën ë-Berlingo
Citroën ë-SpaceTourer
Cupra Born
Dacia Spring
Elaris Beo
Fiat 500 e
Fiat e-Ducato
Ford Mustang Mach-E
Genesis GV60
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Kona
Kia e-Soul
Kia EV6
Kia Niro
Mazda MX-30
Mercedes EQA
MG 5
MG Marvel R
Mini Cooper SE
Nissan Leaf
Opel Mokka e
Peugeot e-208
Peugeot e-2008
Polestar 2
Porsche Taycan
Renault Megane
Renault Twingo
Renault Zoe
Skoda Enyaq
Smart EQ fortwo
Smart EQ forfour
Tesla Model 3
Tesla Model Y
Volvo C40
Volvo XC40
VW ID.3
VW ID.4
VW ID.5
VW bietet ID.3 und ID.4 im Abo an
Zunehmend springen auch immer mehr Autobauer selbst auf den Zug auf. Bei den Herstellern sind es momentan vor allem Mercedes, Volvo und VW, bei denen E-Autos im Abo zu beziehen sind. Vorteil Volkswagen: Die Wolfsburger glänzen mit kurzen Lieferfristen von vier Wochen oder weniger. Das Elektro-Abo der VW-Tochter Financial Services (VWFS, Kooperationspartner von AUTO BILD) ist noch jung am Markt. Zu haben sind derzeit ausschließlich der VW ID.3 und der ID.4 mit einer Laufzeit von drei oder sechs Monaten. Mit sechsmonatiger Mindestlaufzeit beträgt die Monatsrate 539 Euro für den ID.3 und 649 Euro für den ID.4. 800 Kilometer monatlich sind inklusive. Die Mindestlaufzeit kann auf drei Monate verkürzt werden, die Monatsrate steigt dabei allerdings um 90 Euro. Ebenfalls von VWFS ab 539 Euro angepriesen wird der Cupra Born.

Auch VW mischt über die Tochter Financial Services im Abo-Geschäft mit. Den ID.3 gibt es ab 499 Euro, den ID.4 (Bild) ab 649 Euro im Monat.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Wer auf besonders kurze Laufzeiten Wert legt, wird bei den klassischen Vermietern Sixt und Europcar fündig. Hier gibt es E-Autos im Abo schon für rund 400 Euro. Aber Achtung: Nicht nur die Abofristen sind gering, sondern auch die Kilometerpakete. Bei Sixt sind für einen Peugeot e-208 zur Monatsrate von 429 Euro nur 500 Kilometer inkludiert. Wer mehr fährt, zahlt drauf. Insgesamt ähneln diese Offerten stark dem typischen Langzeitmietwagen. So kann etwa auch nicht das Wunschmodell garantiert werden, sondern das Angebot lautet etwa bei My Europcar "Renault Zoe oder ähnlich".
Richtige Schnäppchen sind meist schnell vergriffen
Anders ist das bei Like2Drive und Co. Zwar sind die Modelle nicht frei konfigurierbar, aber die Firmen bieten eine kleine Palette an gängigen Farben und typischen Ausstattungen des exakten Fahrzeugtyps. Gute Angebote sind übrigens schnell vergriffen. Ob ein MG ZS für 289 Euro bei Finn.auto oder der Dacia Spring für 199 Euro von Like2Drive – solche Elektro-Schnäppchen stehen meist nur kurz auf den Online-Seiten und sind rasch weg.
Beispiele für E-Autos im Abo
Anbieter
Modell
Monatspreis
Laufzeit/Kilometer*
Autohersteller
VW Financial Services
Care by Volvo
Mercedes me
JLR Subscribe
Stellantis
Autovermieter
Sixt+
My Europcar
Freie Anbieter
Cluno
Finn.auto
Like2Drive
Faaren
Nextmove
Shell Recharge
MHC Mobility
ViveLaCar
Eleese
Smive
Wihop
Bei so viel Marktdynamik drängen plötzlich unerwartete Mitspieler in das Geschäftsfeld. So spüren offenbar auch die Mineralölmultis den Wandel weg von der Zapfpistole hin zur Ladesäule. Darum hat kürzlich der Tankstellenbetreiber Shell ein Abo-Angebot ausschließlich für E-Mobile gestartet.
Einen Hyundai Kona Elektro gibt es beim zweitgrößten Benzinhändler Deutschlands für 429 Euro – bei einem Jahr Laufzeit und 1000 Freikilometern pro Monat. Die Abo-Plattform heißt Shell Recharge und wird von der Firma Fleetpool aus Köln betrieben, die auch Conqar (Seat), Kinto Flex (Toyota) und JLR Subscribe (Jaguar/Land Rover) verantwortet.
Porsche Taycan mit langen Wartezeiten
Fleetpool gehört aber nicht nur zu den Pionieren im Markt, sondern betreibt mit Like2Drive eine große und erfolgreiche Eigenmarke für Auto-Abos. Bei der gibt es zum Beispiel den Hyundai Ioniq 5 für 529 Euro im Monat, bei einem Jahr Laufzeit. Sogar Porsche gibt es bei Like2Drive im Abo. Für den Taycan zahlt man bei einem Jahr Laufzeit 1940 Euro monatlich. Allerdings beträgt die Wartezeit auf den Elektro-Boliden sieben bis acht Monate.

Für 1940 Euro monatlich bietet Like2Drive den Porsche Taycan im Auto-Abo an. Wartezeit: sieben bis acht Monate!
Bild: Porsche AG
Eine breite Markenpalette bietet auch das Abo von Stellantis. Hier gibt es Modelle von Peugeot, Citroën, Opel, DS, Hyundai, Fiat und Jeep, alle gebündelt auf einer Internetseite. Den Kastenwagen ë-Berlingo mit 50 kWh-Batterie gibt es beispielsweise für 599 Euro im Monat, bei einer Laufzeit von vier Monaten.
Keine Frage: Die Auswahl an E-Autos im Abo ist jetzt schon da und wird weiter wachsen. Gute Zeiten also für Skeptiker, um sich in überschaubarer Bindungsfrist mit einem Elektroauto anzufreunden. Oder auch nicht.
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