Elektro-Roller: Akku, Wechselakku, herausnehmbar, Schuko
Diese Elektro-Roller begeistern Städter mit herausnehmbarem Akku
—
Wer in einer Etagenwohung wohnt, kann E-Fahrzeuge meist nicht zu Hause laden. Es sei denn, der Akku lässt sich herausnehmen. AUTO BILD stellt elf spannende Roller vor, die sich über Nacht in der Wohnung laden lassen.
Bild: AUTO BILD
Wer in der Stadt wohnt und sich für Elektromobilität interessiert, hat oft ein Problem: Im vierten Stock kann man nicht wie auf der Auffahrt des Grundstücks Akkus aufladen. Es sei denn, die Batterien lassen sich aus dem Fahrzeug herausnehmen und in die Wohnung tragen.
Grund genug für AUTO BILD, eine Übersicht mit elektrischen Rollern zusammenzustellen, die genau das können: Ihre Akkus lassen sich herausnehmen. Die Liste beginnt beim skurrilen Cake Ösa Flex aus Schweden und endet beim schönen Trinity Uranus. Mittendrin: der Honda EM:1 mit einem an Wechselstationen tauschbaren Akku.
Die Firma Cake (dt. Keks) aus Schweden baut Zweiräder nach dem Motto "weniger ist mehr". Alles, was gebraucht wird, ist dran. Alles andere nicht. Ein cleveres, Cake-eigenes Detail ist die Position des Elektromotors. Er sitzt koaxial zur Schwingenachse und sorgt so dafür, dass der Zahnriemen stets konstant gespannt bleibt.

Die schwedische Firma Cake baut Designerstücke auf zwei Rädern. Motto: Weniger ist mehr.
Bild: Cake
Das Modell Cake Ösa Flex kommt mit fünf PS und kostet knapp 9000 Euro. Die Reichweite des schwedischen Designstücks wird mit 120 Kilometern angegeben. Der Akku kann zum Laden herausgenommen werden. Dazu bietet der Hersteller jede Menge Zubehör und diverse Optionen für die unterschiedlichsten Transportaufgaben an.

Wer nach einem elektrischen Roller mit ganz klassischem Äußeren sucht, der ist beim Emco Nova richtig.
Bild: emco
Die Preise beginnen bei 3949 Euro für die Version mit 2,3 PS und 28-Ah-Akku. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 45 km/h, die Reichweite gibt der Hersteller je nach Version mit 50 bis 130 Kilometern an. Die Ladezeit beträgt zwei bis vier Stunden.
Energieversorger EnBW startete vor zehn Jahren einen Modellversuch zum Thema Elektromobilität. Es entstand das Fahrzeug, das heute unter dem Namen Elmoto Loop auf dem Markt ist. Produktion und Vertrieb übernimmt inzwischen Schwalbenmutter Govecs aus München.

Auf den ersten Blick kaum zu glauben: Der Elmoto Loop bietet alles, was ein E-Zweirad braucht.
Bild: Govecs Group
Der Elmoto Loop ist immer noch eins der leichtesten elektrischen Fahrzeuge überhaupt. Die Fahrstabilität stimmt. Das Hinterrad wird von einem 2,7 PS starken Radnabenmotor angetrieben. Der Akku in der Rahmenmitte kann herausgenommen werden. Darüber hinaus gibt es ein Staufach, um das Ladegerät mitzunehmen, eine USB-Buchse und eine Smartphone-App. Preis: ab 3870 Euro.
Ein neueres E-Zweirad aus dem Hause Govecs hört auf den Namen Flex. Der Basispreis für den schmucken Flitzer beträgt 4390 Euro. Zwei Lackfarben stehen zur Auswahl: "Vanilla White" und "Sunshine Yellow". Eine zweite Batterie kann auf Wunsch dazu erworben werden. Ein Top Case und eine externe Ladestation für zu Hause stehen als Zubehör zur Verfügung.
Der E-Motor des Flex leistet 2,3 kW. Dem ausgeklügelten Batteriemanagement-System schreibt Govecs zu, dass der Flex bis acht Prozent Akkukapazität mit Höchstgeschwindigkeit gefahren werden kann. 16-Zoll-Reifen und hydraulische Scheibenbremsen sollen für eine hohe Fahrstabilität und Laufruhe sorgen.
Die Akkus kommen ohne eigene Stecker aus und können aus dem Roller herausgenommen werden. Besonders attraktiv: Ein Akku wiegt nur 9,4 Kilogramm! Mit einer Batterie soll der Flex auf eine Reichweite von 57 Kilometern kommen, mit beiden Akkus gibt der Hersteller 112 km an.
Im Sommer 2023 geht Honda in Europa mit dem EM:1 e an den Start. Der Kleine sieht ansprechend aus, läuft maximal 45 km/h schnell und soll vor allem junge Kunden wie Schüler ansprechen, die mit dem EM:1 morgens zum Unterricht fahren wollen.
Die Reichweite wird laut Hersteller bei 40 Kilometern liegen. Das ist überschaubar, sollte potenzielle Interessenten aber nicht abschrecken. Denn Honda gehört wie Yamaha und KTM zum sogenannten Swappable Battery Consortium. Der Akku des EM:1 e kann also nicht nur herausgenommen und zu Hause in der Wohnung geladen werden. Es soll Wechselstationen zum Akkutausch in wenigen Minuten geben.
Zum Preis hat sich Honda noch nicht geäußert. Angesichts der Tatsache, dass der EM:1 e gegen den Yamaha Neo's antreten wird, dürfte aber von einem Einstiegspreis irgendwo zwischen 2800 und 3500 Euro auszugehen sein.

Der Motron Cupertino wurde liebevoll gestaltet und richtet sich mit seinem Preis an den schmaleren Geldbeutel.
Bild: KSR Group
Den liebevoll gestalteten Cupertino gibt es ab 1999 Euro. Das kann man als Kampfpreis bezeichnen. Der Cupertino erinnert optisch an die Honda Supercub, das meistverkaufte Kfz der Welt. Die schmalen, 17 Zoll großen Drahtspeichenräder sollten auch mit schlechten Straßen klarkommen. Der Akku ist herausnehmbar. Für die Sicht gibt es LED-Leuchten. Zwei PS und Trommelbremsen reichen fürs gemütliche Fahren.
Nova Motors lobt seinen Inoa Sli6 in den höchsten Tönen. Der Homepage des Herstellers zufolge seien bei der Entwicklung keine Kompromisse gemacht worden, und es kämen bestmögliche Komponenten zum Einsatz, die sonst höheren Fahrzeugklassen vorbehalten seien. Wischt man den Marketingsprech zur Seite, bleibt stehen, dass der Inoa Sli6 hübsch geworden ist und in der Innenstadt mit Sicherheit eine gute Figur macht.
Die zwei serienmäßigen 31,5-Ah-Akkupacks verfügen über eine Kapazität von 3780 Wh und sollen dem Roller zu einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern verhelfen. Ein vier kW starker Bosch-Motor treibt den Inoa Sli6 an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim gesetzlich vorgeschriebenen Limit von 45 km/h. Die Preise beginnen bei 3999 Euro.
Wer Piaggio-Fan ist und keine 6000 Euro (oder mehr) für eine elektrische Vespa übrig hat, der sollte sich den neuen Piaggio 1+ näher ansehen. Der schicke Einstiegsroller kostet knapp 3300 Euro und hat einige interessante Goodies an Bord. Dazu zählen unter anderem ein volldigitales LCD-Farbdisplay, ein Staufach unter dem Sitz und LED-Beleuchtung.
Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 45 km/h beziffert. Doch die Reichweite macht Lust auf mehr: So geben die Italiener für den Betrieb im Eco-Modus bis zu 100 Kilometer an – dank eines Akkus mit 2,3 kWh Kapazität. Vom Piaggio-Logo inspirierte Sechsecke verteilen sich über das Fahrzeug. Die Dauer für eine Vollladung beträgt laut Hersteller ungefähr sechs Stunden.
VW-Tochter Seat ist der erste große Autohersteller, der einen Elektroroller vertreibt. Das stylische Gefährt hört auf den Namen Mo EScooter 125 und wurde ursprünglich für einen Sharing-Dienst in Barcelona entwickelt. Die Leistung wird mit 12,2 PS angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei 95 km/h, die Reichweite wird mit 137 Kilometern beziffert.
Drei Fahrmodi und ein Rückwärtsgang zum Rangieren sind Serie, ABS kann auf Wunsch geordert werden. Das Gewicht liegt bei 152 Kilo und damit für einen Roller ganz schön hoch. Super: Unter den Sitz passen zwei Helme, und der Akku kann zum Laden mit in die Wohnung genommen werden. 6700 Euro müssen mindestens angelegt werden.
Ein hübscher E-Roller von Trinity hört auf den Namen Uranus. Die Firma entwickelt in Deutschland und lässt in China bauen. Die Retro-Optik und die Technik des Uranus (zum Beispiel der Radnabenmotor) sind erfreuliche Pluspunkte, lassen den deutschen Chinesen aber nicht aus der Masse seiner Mitbewerber herausstechen.

Der Trinity Uranus begeistert mit Akkus, bei denen im Fall der Fälle einzelne Zellen getauscht werden können.
Bild: TRINITY electric vehicles GmbH
Anders sieht es mit den LG-Akkus aus. Die lassen sich nämlich nicht nur zum Laden aus dem Roller herausnehmen. Es können bei Bedarf einzelne Zellen der Akkus getauscht werden. Sehr innovativ! Der Uranus hat 5,4 PS und fährt maximal 45 km/h schnell. Kostenpunkt: 3628 Euro. Wem das nicht genug ist, der kann den Uranus auch als R-Version und sogar als RS bekommen.
Seit Juni 2022 ist der elektrische Yamaha Neo's auf dem Markt. Er kostet 3824 Euro und ist in zwei Farben erhältlich. Yamaha hat sowohl Erfahrung in Sachen 50er als auch in Sachen Elektroantrieb. Beides vereint der knuffige Neo's nun in sich.
Ein Stufen- und bürstenloser Radnabenmotor am Hinterrad sorgt für Vortrieb. Seine Leistungsabgabe ist im Fahrmodus Standard mit 2,06 kWh bei 40 km/h am höchsten. Diesen Modus empfiehlt Yamaha für normales Fahren. Wahlweise gibt es auch noch einen Eco-Modus.
Mit der kostenlosen Yamaha-MyRide-App lassen sich Roller und Smartphone miteinander verbinden. Für Praktikabilität im Alltag sorgen zahlreiche Halter und ein Helmfach unter dem Sitz.
Service-Links