Die Reichweite vieler neuer Elektroautos kommt nicht an die von Dieseln und Benzinern heran, auch wenn die Lücke immer kleiner wird. Die Elektromobile sind trotz Umweltbonus meist teurer als Verbrenner, und das Aufladen der Akkus ist immer noch umständlicher als das Tanken.
Doch das Aus für klassische Verbrenner kommt, und daher schauen viele Autokäufer genauer hin, ob nicht ein E-Auto der richtige nächste Neuwagen ist.

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
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Weiterhin hemmen einige Fakten den Verkauf von E-Autos und Plug-in-Hybriden in Deutschland – auch wenn sich der Bestand von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEV) Anfang 2023 auf über eine Million vergrößert hat. Bis aber tatsächlich 15 Millionen BEVs zugelassen sind, die die Bundesregierung bis 2030 erreichen möchte, ist es noch ein weiter Weg.
Immerhin: Die Entwicklung von E-Autos macht Fortschritte. Durch ihre Vorteile begeistern sich immer mehr Kunden für ein E-Mobil (zur E-Auto-Kaufberatung). Die wichtigsten Gründe: Fahrspaß durch kräftige Beschleunigung aus dem Stand heraus, vibrationsfreie Fahrt mit weniger Lärm, Kaufprämien, Steuervorteile und weitere Privilegien sowie vor allem: ein grünes Gewissen.
Und das, obwohl die Umweltbilanz von E-Autos differenziert betrachtet werden muss – denn der Anteil von erneuerbaren Energien am deutschen Strommix liegt weiterhin unter 50 Prozent (siehe Grafik weiter unten). Für Kaufinteressenten hilft diese Plus-Minus-Bilanz von Elektroautos bei der Entscheidung:

Vor- und Nachteile von Elektroautos

(+) Umweltfreundlichkeit
(+) geringere Treibstoffkosten
(+) keine Fahrverbote
(+) Privilegien
(+) Steuervorteile
(+) weniger laufende Kosten
(+) vermutlich weniger Pannen
(+) Modernität
(+) gutes Öko-Gewissen
(+) weniger Lärm
(+) Zuverdienstmöglichkeit (
THG-Quote)
(-) hoher Anschaffungspreis
(-) schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur
(-) weniger Reichweite als Verbrenner
(-) temperaturabhängige Akkus
(-) Verkehrsgefahr durch fehlende Geräusche
(-) lange Lieferzeiten

Wie umweltfreundlich sind E-Autos?

Tatsächlich sind Elektroautos nicht komplett "grün", nur weil sie lokal auf fossilen Treibstoff verzichten. Das liegt am Energieaufwand bei der Produktion, vor allem für die Batterie. Und an der Herkunft des Stroms, den sie im Betrieb verbrauchen. Dennoch können E-Auto-Fahrer für sich beanspruchen, die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs zu verbessern – in Zeiten des Klimawandels ein gutes Gefühl.
Strommix in Deutschland 2022
Der Anteil der erneuerbaren Energien hat 2022 wieder zugenommen, 2023 reduziert sich der Kernenergieanteil durch AKW-Abschaltungen.
Bild: DPA/BDEW
Der Strommix in Deutschland, der 2022 zu rund einem Drittel aus Kohleverstromung bestand, ist ihnen nicht anzulasten, schlägt aber natürlich trotzdem zu Buche. Kritiker monieren, dass nach der Abschaltung der letzten drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland der Kohlestromanteil steigen werde, die Umweltfreundlichkeit von E-Autos mithin nachließe. Immerhin: Nach Regierungsangaben betrug der Anteil erneuerbarer Energie in Deutschland 2022 rund 44 Prozent.
Wenn der Anteil grünen Stroms steigt, verbessert sich in der Folge auch die Umweltbilanz von E-Autos. Doch schon jetzt attestieren viele Studien dem E-Auto über die gesamte Lebensdauer einen CO2-Vorteil von bis zu 70 Prozent gegenüber Autos mit Benzinmotor.

E-Autos verursachen weniger Verkehrslärm

Rund 75 Prozent der Deutschen fühlten sich laut vom Umweltbundesamt von Verkehrslärm am Wohnort beeinträchtigt. Elektroautos können durch den fehlenden Motorsound für mehr Gesundheit sorgen – auch wenn sie wie Verbrenner allein beim Fahren Rollgeräusche erzeugen. Die wirken sich jedoch merklich erst ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h aus, daher sind E-Autos mindestens beim Anfahren und in verkehrsberuhigten Zonen wie Wohngebieten deutlich im Vorteil gegenüber Verbrennern. Dies gilt nicht nur für Pkw, sondern auch und besonders für Motorräder, Busse oder Müllfahrzeuge.

Weniger Energiekosten bei E-Autos

Durch den Ukraine-Krieg, aber auch durch andere Faktoren, stiegen die Spritpreise in Deutschland zwischenzeitlich stark. Mittlerweile ist das Preisniveau wieder gesunken, doch hat der Preisanstieg einen weiteren Vorteil von E-Autos befeuert: geringere Treibstoffkosten (Strom gegenüber Benzin, Diesel etc.). Insgesamt wurde auch Strom teurer, doch hat sich der dramatische Anstieg – auch durch die Strompreisbremse – wieder abgeschwächt. So lag der Durchschnittspreis bei Haushaltsstrom Mitte April 2023 laut dem Verbraucherportal Verivox bei 42,7 Cent pro Kilowattstunde, im Oktober 2022 waren es noch 54 Cent/kWh.
Schnellladesäule in Hannover
Sehr schnelles Laden von dazu geeigneten Elektroautos ist praktisch, meist aber auch sehr teuer.
Bild: DPA
Beim HPC-Schnellladen (HPC = High Power Charging) sind Elektroautos inzwischen bereits teurer als Verbrenner; die Stromkosten für 100 Kilometer können im Fall des VW ID.3 Pro S für einen Ladevorgang am Tesla Supercharger schon mal um bis zu sieben Euro höher liegen.

So viel kostet der Strom für 100 km im E-Auto

Platz 1: Dacia Spring: 4,85 Euro/100 km

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Der Dacia Spring gehört zu den eher sparsamen E-Autos. Nach 20 Sekunden erreicht er Tempo 100, sein Maximaltempo ist bei 125 km/h erreicht. Der Akku hat eine Kapazität von 27,4 kWh, das ist auch eher übersichtlich. Aber die Größe korrespondiert mit dem Energieverbrauch: AUTO BILD hat einen Alltagskonsum von 15,8 Kilowattstunden auf 100 km gemessen. Das ergibt bei einem Strompreis von rund 30,68 Cent (Verivox-Durchschnittspreis für Neukunden Ende Mai 2023) reine Fahrtkosten von 4,85 Euro.

Platz 2: Renault Twingo Electric: 5,03 Euro/100 km

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Noch ein günstiger Kleinwagen mit Elektroantrieb: Der Renault Twingo Electric hat mit 22 kWh einen noch deutlich kleineren Akku. Die Elektroversion ist wie das Verbrenner-Vorbild mit Heckantrieb ausgerüstet. Der E-Motor ermöglicht immerhin Tempo 138 km/h. Der Laderaum fasst 219 Liter, bei umgelegter Rückbank sind es 980 Liter. Für das Auto spricht sein Kaufpreis (ab 21.790 Euro, abzüglich Förderprämie) sowie der Verbrauch: AUTO BILD ermittelte auf der Testrunde 16,4 Kilowattstunden auf 100 km. Bei einem Strompreis von 30,68 Cent ergibt das Kosten in Höhe von 5,03 Euro.

Platz 3: Hyundai Kona Elektro: 5,77 Euro/100 km

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Eine Nummer größer ist das Kompakt-SUV Hyundai Kona Elektro: Mit 4,16 Meter Länge hat der Kona beinahe ID.3-Format. Den Koreaner gibt es in zwei Versionen, die kleine mit 136 PS und 39,2-kWh-Akku und die große mit 204 PS sowie 64-kWh-Energiespeicher. AUTO BILD prüft den großen Elektro-Kona (ab 34.400 Euro) im Dauertest und hat auch den Alltagsverbrauch errechnet: Demnach verbrät der Kona Elektro im Schnitt 18,8 kW Strom. Somit kosten 100 km aktuell rund 5,77 Euro.

Platz 3: Fiat 500 Elektro: 5,77 Euro/100 km

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Der Urvater des Cinquecento ist eine Legende: 1957 war der winzige Fiat für viele Italiener das erste Auto. In 18 Jahren wurden fast vier Millionen Stück gebaut. Die fünfte Generation (gestartet 2020) fährt als Fiat 500 Elektro nun rein elektrisch: 3,63 Meter lang und entweder 95 PS oder 118 PS stark. Der "große" Elektro-500 hat eine 37 kWh große Batterie, die vom kleinen speichert bis zu 21,3 kWh Energie. Im Alltag kommt der große, der bis 150 km/h schnell fährt, auf einen Verbrauch von 18,8 kWh. Damit fallen – ebenso wie beim Kona – Stromkosten in Höhe von 5,77 Euro je 100 km an. In der Hitliste der E-Autos mit den niedrigsten Fahrtkosten teilen sie sich also den dritten Platz.

Platz 5: Audi Q4 e-tron: 6,47 Euro/100 km

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Zwei Nummern größer: Der Audi Q4 e-tron ist – zusammen mit seinen Halbbrüdern VW ID.4 und Skoda Enyaq – ein Kompakt-SUV, das auf der Elektro-Plattform des Volkswagen-Konzerns aufbaut. Mit 4,58 Meter Länge ist er ziemlich geräumig, aber das Format hat natürlich seinen Preis: Bereits leer wiegt der Q4 um die zwei Tonnen. Davon ist rund ein Viertel bereits für den Akku reserviert. Die Leistungs-Bandbreite spannt sich zwischen 170 und 299 PS. AUTO BILD testete die Topversion 50 e-tron quattro (ab 55.600 Euro), die bis zu 180 km/h schnell fährt. Dabei wurde ein Durchschnittsverbrauch von 21,1 kWh ermittelt. Ergibt Energiekosten von 6,47 Euro auf 100 km.

Platz 6: VW ID.3 Pro S: 6,53 Euro/100 km

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Der kompakte VW ID.3 ist zwei Zentimeter kürzer als der Golf und stellt auch in anderer Hinsicht einen würdigen Nachfolger des Bestsellers dar: Im Kofferraum hat er mit 385 Liter sogar noch fünf Liter mehr Platz als der Golf, bei umgeklappter Rückbank sind es 1267 Liter – dann sogar 30 Liter mehr als im Golf. Die Ausführung Pro S kostet ab 42.460 Euro und hat 204 PS, das Tempo ist bei 160 km/h gedeckelt. Er beschleunigt in 7,9 Sekunden von 0 auf 100. Im Alltag verbraucht der Pro S rund 21,3 Kilowattstunden. Das ergibt Kosten von 6,53 Euro auf 100 km.

Platz 7: Skoda Enyaq iV 80: 6,72 Euro/100 km

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Kein Wunder, dass der Skoda Enyaq ähnlich viel Strom verbraucht wie der Q4: Das Kompakt-SUV ist ebenfalls ein Ableger des Elektro-Baukastens. Er ist mit 4,64 Meter Länge deutlich größer, und das merkt man auch im Kofferraum: 585 Liter passen auf Anhieb rein, bei umgeklappter Rückbank sogar 1710 Liter. Inzwischen bietet die tschechische VW-Tochter fünf Versionen an, vom günstigsten iV 50 mit 148 PS (ab 33.800 Euro) bis zum sportlichen RS mit 299 PS (so wie der Q4). AUTO BILD hat das 204 PS starke Modell iV 80 (ab 43.950 Euro) mit dem größten Akku (77 kWh) getestet; dabei kam ein Verbrauch von 21,9 kWh heraus. Ergibt pro 100 km Stromkosten von 6,72 Euro.

Platz 7: VW ID.4 Pro: 6,72 Euro/100 km

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Der Dritte im Bunde: Das elektrische Kompakt-SUV VW ID.4 ist eng verwandt mit Skoda Enyaq und Audi Q4 e-tron, daher ist der Durchschnittsverbrauch auch identisch. Die mittlere Version "Pro" hat 174 PS und Heckantrieb. Die Energie für bis zu 160 km/h liefert der große Akku mit 77 kWh Speicherkapazität. Den Pro gibt es ab 44.915 Euro. Im Test wurde ein durchschnittlicher Verbrauchswert von 21,9 kWh ermittelt, das führt ebenfalls zu Energiekosten von 6,72 Euro auf 100 km.

Platz 7: Opel Mokka-e: 6,72 Euro/100 km

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Auch der Opel Mokka-e kommt im Alltag auf einen Verbrauch von 21,9 kWh. Damit ist das kleine Elektro-SUV etwas weniger effizient, denn im Vergleich zu VW ID.4 und Skoda Enyaq bietet der Opel gut einen halben Meter weniger Platz an Bord. Es kommt auf ein Leergewicht von rund 1,6 Tonnen, davon fallen rund 300 Kilo auf den Lithium-Ionen-Akku mit 50 kWh. Der Mokka-e beschleunigt in neun Sekunden von 0 auf 100 km/h; Schluss ist bei Tempo 150. Kaufpreis: 34.110 Euro. Die reinen Stromkosten für 100 km Fahrt mit dem Mokka-e liegen ebenfalls bei 6,72 Euro.

Freie Fahrt und freies Parken für E-Autos

Elektroautos und Plug-in-Hybride (weniger als 50 g/km CO2 oder mindestens 40 km Reichweite) genießen dank des Elektromobilitätsgesetzes (EmoG) aus dem Jahr 2015 in einigen Städten Privilegien mit ihrem E-Kennzeichen. So dürfen sie in öffentlichen Zonen gratis parken, teilweise gibt's Strom gratis.
Piktogramm auf Parkplatz für Elektrofahrzeuge
Die Parkplatzsituation für E-Auto-Besitzer ist auch in Innenstädten oft entspannter.
Bild: DPA
Allerdings kann es angesichts des wachsenden Bestands an E-Autos und wegen rechtlicher Unklarheiten zu Konfliktsituationen an öffentlichen Ladesäulen kommen. Zudem hapert es noch vielerorts mit der Umsetzung des EmoG, die erlaubte Nutzung von Sonderspuren ist quasi noch nicht existent. Würden Bus- und Taxispuren für Elektroautos freigegeben, könnte dies Pendlern mit E-Autos den täglichen Stau ersparen – vorausgesetzt, es werden nicht zu viele.

Mehrfache Steuervorteile für E-Autos

Batterieelektrische Autos (keine Plug-in-Hybride), die bis Jahresende 2025 erworben werden, sind zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit – auch nach einem Halterwechsel. Zudem wurde die Steuer für die private Nutzung von Elektromobilen als Dienstwagen erneut halbiert, auf 0,25 Prozent. Das heißt: Bei geschäftlich genutzten Elektroautos bis 60.000 Euro (seit dem 1. Januar 2020) müssen nur noch 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden, bei Plug-in-Hybriden (mind. 40 km Reichweite, max. 50 g CO2/km) sind es 0,5 Prozent. Auch die Besteuerung von Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz wurde günstiger.

Weniger laufende Kosten

Keine Kupplung, kein Kraftstoffsystem, keine Abgasanlage: Auf diese und andere Verschleißteile kann das Elektroauto verzichten – damit wird es im Unterhalt günstiger. Auch andere Betriebskosten und vor allem die Energiekosten sind bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen teils so niedrig, dass der Gesamtvergleich für das E-Auto spricht.
Bei den Kosten für die Versicherung unterscheiden sich Elektroautos und Benziner/Diesel nicht grundlegend. Oft landen die Stromer aufgrund der mutmaßlich reichweitenschonenden und damit langsameren Fahrweise ihrer Besitzer in einer günstigeren Typklasse. Zudem belohnen immer mehr Versicherer emissionsarme Fahrzeuge mit speziellen Tarifen. Wegen der höheren Anschaffungskosten ist bei E-Autos ein Vollkasko-Vertrag empfehlenswert, der mit dem Akku auch die teuerste Komponente des Wagens einschließt. Einen ausführlichen Kostenvergleich pflegt der ADAC.

Hinweise auf geringere Pannenanfälligkeit

Der ADAC ermittelte in seiner Pannenstatistik 2022 für reine E-Autos eine Pannenkennziffer von 4,9, für Verbrenner eine 6,9 (Zahl der Pannen auf 1000 Fahrzeuge). Beides sind exzellente Werte, der Unterschied ist allerdings deutlich. Verglichen wurden Modelle mit Erstzulassung 2020 und einem Mindestbestand von 7000 Autos in zwei Erstzulassungsjahren. Bei den BEV waren dies lediglich BMW i3, Renault Zoe, VW ID.3 und Tesla Model 3.
Der Vorsprung der E-Autos hat vor allem zwei Gründe:
1. Fehlende sensible Bauteile im Bereich Motor/Motormanagement.
2. Öfter vorhandene kontaktlose Schüssel-Ausführungen (Keyless-go), wodurch der Pannengrund "Schlüssel im Auto" (Fahrer ausgesperrt) seltener vorkommt.
Für ein endgültiges Urteil sei der Erfahrungsschatz mit Elektrofahrzeugen allerdings noch zu gering, betonte der ADAC. Problemfall Nr. 1 bei beiden Antriebsarten war die Starterbatterie.

Turbo-Beschleunigung ohne Motorsound

Zwar müssen E-Autofahrer auf einen satten Motorsound verzichten. Aber wer einmal in einem E-Auto kräftig aufs Strompedal gedrückt hat, kennt das Gefühl starker Beschleunigung.
Auch in puncto Ausstattung bleiben bei modernen Elektrofahrzeugen meist keine Wünsche offen, der Weg zum autonomen Fahren ist spürbar kürzer als bei einem alten Diesel. Und während noch vor wenigen Jahren das Angebot an E-Autos übersichtlich war, ist nun schon eine Vielzahl elektrischer Fahrzeuge der großen Autohersteller auf dem Markt, es werden immer mehr. Man ist als E-Autofahrer also auch ein bisschen Trendsetter – laut einer Studie soll Elektro bis 2030 den Verbrennungsmotor überholen.

Keine Angst vor Fahrverboten

Fahrverbote aus Umweltschutzgründen sind in Deutschland relativ rar, sie betreffen vorrangig ältere Diesel – und die Gefahr weiterer Einschränkungen ist zuletzt eher gesunken. Doch das kann sich auch wieder ändern. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Klagen in zig Städten und Kommunen eingereicht, damit der Immissionsgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2, 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel) eingehalten wird.
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Wie auch immer es weitergeht: Besitzer von Elektroautos sind hier fein raus. Etwas anders sieht es bei Einfahrtsbeschränkungen in Umweltzonen aus. Eine OECD-Studie ergab, dass Feinstaub stärker als gedacht durch Reifen-, Bremsen- und Fahrbahnabrieb entsteht. Und zumindest bei Reifen und Fahrbahn sind E-Autos wegen ihres höheren Gewichts aufgrund der schweren Batterie im Nachteil, sie könnten also theoretisch auch betroffen sein.

"Grünes" Gewissen beim Fahren

Auch die emotionale Komponente spielt eine Rolle beim Autokauf. Während sich viele andere Kunden an Optik, Sound oder Image ihres neuen Lieblings erfreuen, können E-Auto-Fahrer ein gutes Gewissen haben. Denn auch wenn immer wieder Wasserstoff/Brennstoffzelle oder E-Fuels als alternative Antriebe gewünscht werden: Nach Ansicht der meisten Experten sind nur E-Autos geeignet, um den Weg in die Dekarbonisierung und damit zum Stoppen oder Verlangsamen des Klimawandels zu finden. Außerdem geben einem moderne Systeme wie die Rekuperation nicht nur das Gefühl, sondern die Gewissheit, weniger Energie zu verschwenden.

Zuverdienstmöglichkeit durch die THG-Quote

Zusätzlich zum guten Gewissen können Menschen sogar über die THG-Quote mit der Umweltfreundlichkeit ihrer Elektroautos etwas hinzuverdienen. Und zwar indem sie ihre CO2-Einsparungen als Emissionszertifikat (wie einen Schuldschein oder eine Aktie) verkaufen. Dies gilt für private E-Auto-Eigentümer wie für Leasingnehmer. Dabei sind mehrere Hundert Euro pro Jahr Verdienst drin, die dem E-Auto-Besitzer bequem aufs Konto überwiesen werden. Was genau dahintersteckt und wie das Prozedere funktioniert, lesen Sie hier.

Teure Anschaffung trotz Kaufprämie bei E-Autos

Auch wenn sich die Preise für Elektroautos und Plug-in-Hybride denen für vergleichbare Diesel oder Benziner immer mehr annähern: Noch ist der Unterschied spürbar. Das liegt vor allem an der teureren Antriebstechnik, speziell der Batterie. Daher arbeitet die Industrie daran, die Akkus günstiger herzustellen. Als Meilenstein gilt ein Wert von 100 Euro pro gespeicherter Kilowattstunde, den VW mit einer Einheitsbatterie noch unterbieten will.
Elektrokaufprämie Montage
Der Kauf von Elektroautos wird von Staat und Herstellern gefördert, seit 2023 allerdings mit weniger Geld.
Bild: AUTO BILD Montage / Getty

Eine deutliche Preisermäßigung gibt es von staatlicher Seite durch die Elektro-Kaufprämie. Bis Ende 2022 gab bis zu 9000 Euro Zuschuss beim Kauf eines E-Fahrzeugs, die zu zahlende Mehrwertsteuer wurde um 570 Euro reduziert. 2023 sank der Umweltbonus auf maximal 6750 Euro, auch die Steuerersparnis wurde kleiner. Gleichzeitig aber schrumpft der Restwert bei einem möglichen Weiterverkauf als Gebrauchtwagen, da das Preisniveau für E-Autos insgesamt vom Umweltbonus gedrückt wird.
Gebrauchtwagenmarkt
Aktuell (Ende Mai 2023) ist sogar ein Preisverfall bei gebrauchten E-Autos zu beobachten, es gibt Secondhand-E-Autos schon unter 7000 Euro. Zum einen setzen chinesische Hersteller die traditionellen Anbieter und damit auch den Gebrauchtwagenmarkt unter Druck. Hinzu kommen zahlreiche Eigenzulassungen des Handels von vor dem Ende der Plug-in-Hybrid-Förderprämie sowie viele Leasingrückläufer. Experten rechnen allerdings schon bald mit einer höheren Nachfrage – und die dürfte preistreibend wirken.

Probleme beim Laden und Bezahlen

Mehr als 70 Prozent aller Ladevorgänge finden zu Hause oder am Arbeitsplatz statt. Doch nicht alle Autobesitzer finden dort die nötige Infrastruktur wie beispielsweise eine Wallbox vor. Lange Zeit gab es für private Ladesäulen vom Staat 900 Euro Förderung, mittlerweile ist der Zuschuss auch für Unternehmen und Kommunen nicht mehr verfügbar.
Defekte Ladesäule Ladestation
Noch immer ist es in Deutschland manchmal schwierig, eine passende Lademöglichkeit für sein Elektroauto zu finden.
Bild: DPA

Das Laden im öffentlichen Raum ist inzwischen an rund 80.000 Ladepunkten möglich (Tendenz stark steigend). Doch trotz Verbesserungen (z. B. Roaming-Angebote von Ladesäulenbetreibern) bleibt das Bezahlen oft problematisch – Preise können stark variieren und teils erheblich über dem am privaten Stromanschluss zu entrichtenden Preis liegen.

Reichweite wächst und variiert je nach Verhalten

Die sogenannte Reichweitenangst lässt zwar immer mehr nach, aber für eine längere Urlaubsfahrt in einem Rutsch reicht es bei Elektrofahrzeugen meist noch nicht. Immerhin: Mit einigen Fahrzeugen kommt man inzwischen rund 600 bis 700 Kilometer weit, dank der Supercharger oder anderer Stationen zum Schnellladen geht auch das Aufladen recht zügig.
Letztendlich hängt die erreichbare Strecke auch vom individuellen Verhalten wie dem Fahrstil oder der Nutzung von Stromfressern an Bord ab. Plug-in-Hybride mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor können Abhilfe schaffen. Sie beruhigen aber auch nur meist 50-80 Kilometer weit das grüne Gewissen; der Trend zum Plug-in könnte bald kippen, zumal ihre staatliche Förderung 2023 eingestellt wurde.

E-Auto-Batterien haben noch Schwächen

Essenziell wichtig für E-Auto-Akkus ist Lithium. Der Rohstoff birgt jedoch Probleme beim Abbau (aufgewirbelter Staub als Gefahr für Tiere, kontaminiertes Wasser, Landraub), vor allem in Südamerika, beim Preis (noch zu hoch) und bei der Entsorgung (Brandgefahr, giftige Gase). Auch bei Kobalt ist der Nachweis sauberer Lieferketten schwierig. Immerhin wird an kobaltfreien Akkus gearbeitet, manche sollen gar nahezu ganz auf seltene und teure Rohstoffe verzichten.
Die Lebensdauer einer Lithium-Ionen-Batterie wird allgemein auf acht bis zehn Jahre taxiert, im Alter sinkt die Speicherkapazität auf 70 bis 80 Prozent. Es gibt aber auch Ausnahmen, etwa den 1-Million-Kilometer-Tesla (fuhr bis zu 476.000 Kilometer mit einem Akku). Viele Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten an lange haltbaren Super-Akkus für 1000 und mehr Kilometer. Experten erwarten für spätestens 2025 den Durchbruch beim Preisniveau, auch am Recycling von E-Auto-Traktionsbatterien wird fleißig geforscht und entwickelt.

Gefahr im Verkehr durch Geräuschlosigkeit

Bei einem Elektroauto sind die Geräusche bei geringem Tempo massiv reduziert, zu hören ist nur das Abrollen der Reifen auf dem Asphalt. Das birgt Gefahren für Fußgänger, speziell für blinde und sehbehinderte Menschen. Daher müssen E- und Hybridautos mit dem sogenannten Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) ausgestattet sein (hier ein Beispiel). Heißt: Es müssen bis 20 km/h "motorenähnliche Geräusche" und beim Einlegen des Rückwärtsgangs ein akustisches Signal zu hören sein. Abgesehen davon gibt es natürlich Puristen, die bei einem leisen Stromer den satten Motorsound vermissen. Andere wiederum freuen sich über den erwähnten reduzierten Lärm.

Lange Lieferzeiten bei E-Autos

Mehr noch als Benzin- und Dieselfahrzeuge leiden E-Autos unter teils langen Lieferzeiten. Hauptgrund ist der lange vorherrschende Chipmangel, der sich bei Bauteilen für Elektromobile noch schlimmer auswirkt. Auch wenn sich die Lage inzwischen wieder gebessert hat: Alternativen sind Leasing oder ein E-Auto-Abo, wo man möglicherweise schneller an einen Neuwagen kommt.