Der New Beetle kommt wieder. "Muss das sein?", werden sich europäische Käferfreunde denken. Ja, es muss. Denn auch wenn es für den 1998 mit viel Vorschuss-Lorbeeren gestarteten Retro-Käfer bei uns bis heute nur zu homöopathischen Verkaufszahlen gereicht hat, läuft der New Beetle in den USA prächtig. Vor allem das Cabrio hat als "Chick-Car", als Mädchen-Auto, eine beachtliche Karriere hingelegt. Ein Erfolg, den man bei VW gerne fortsetzen möchte. 2011, so die aktuelle Planung, wird aus dem VW-Werk im mexikanischen Puebla die zweite New-Beetle-Generation auf die Straßen krabbeln. Die Technik stammt, wie schon beim ersten Beetle, wieder vom Golf – diesmal allerdings von der sechsten Golf-Auflage.
VW Käfer Blumenkasten
An den legendären Ruf des VW Käfer konnte der New Beetle nie anknüpfen. Zu sehr Golf, zu wenig Herz.
Was vor allem ein beträchtliches Größenwachstum zur Folge haben wird. Erste Erlkönig-Bilder zeigen, dass der größere Radstand die bekannten Proportionen des New Beetle völlig über den Haufen wirft. Im Profil wird deutlich, dass der New Beetle zwar ein Retro-Käfer bleibt, künftig aber deutlich markanter und sportlicher auf Kundenfang gehen wird. Der Knick im Übergang vom Dach in die A-Säule erinnert an den VW New Beetle Ragster, mit dem die Wolfsburger 2005 ihr eigentlich so unschuldig-knubbeliges Käferchen aufmotzten. Was dabei final rauskommt, werden wir wahrscheinlich im Januar 2011 auf der Detroit Motor Show (NAIAS) erleben. Da könnte der neue New Beetle nämlich schlüpfen. In Sachen Motorisierung braucht es wenig Fantasie, um sich jeden Motor aus dem VW Golf im New Beetle vorstellen zu können. Aus den USA kommen allerdings Gerüchte, dass es den neuen Käfer auch mit einem ausgesprochen leistungsstarken Benziner geben soll – so wollen die VW-Strategen dem New Beetle seinen Ruf als Frauen-Auto aus dem Pelz treiben. Ob's hilft, dem Knubbel-Golf auch bei uns in die Erfolgsspur zu verhelfen, wird sich zeigen. Einfach wird es ganz sicher nicht.

Von

Jochen Knecht