Bei Fiat wissen sie genau, was sie am Panda haben. Der Kleine ist ungebrochen beliebt, lief 2009 zum Produktionsrekord auf – immerhin sechs Jahre nach seinem Debüt. Wenn die Italiener auf der IAA im September 2011 den Nachfolger präsentieren, wird er das Schicksal vieler Zugpferde wie Golf und 911 teilen: "Wir haben den Kern nicht angetastet, aber seine Leistungen verbessert", verspricht Chefentwickler Mauro Pierallini. Das heißt durch die Blume: Der neue Panda ist ganz der Alte. Na ja, fast. Panda, bist du groß geworden – der Neue ist in alle Richtungen leicht gewachsen.

Überblick: Alle News und Tests zum Fiat Panda

Fiat Panda Illustration
Untrügliches Erkennungszeichen: das dritte Seitenfenster in abgerundeter Würfelform.
Vorn lächelt ein großer Kühlergrill, während Erkennungszeichen wie das dritte Seitenfenster gezielt betont werden. Es trägt die Form eines abgerundeten Würfels, der – als optisches Motto – jetzt überall auftaucht: an Scheinwerfern, Radhäusern, Türgriffen und sogar im Innenraum. Innen bleibt der Panda die liebenswerte Sardinenbüchse: Da die Achsen nicht weiter auseinanderrücken (Radstand 2,30 Meter), müssen dünnere Sitze etwas mehr Knieraum im Fond schaffen. Was er an Breite zulegt, wird vom dickeren Flankenschutz wieder aufgezehrt; die Schultern gehen also wieder in Kuschelkontakt. Immerhin schluckt der Kofferraum jetzt ein Täschchen mehr, die Rückbank ist erstmals asymmetrisch geteilt. Und gegen Aufpreis legt sich der Beifahrersitz flach für langes Gepäck.

Überblick: Alle News und Tests zu Fiat

Fiat Panda Illustration
Mehr Luxus: Sitzheizung, Navi-Systeme und später sogar ein Unfallschutz für Stadttempo.
Wirklich überraschen kann erst die neue Einrichtung: Das Cockpit trägt je nach Außenlack verschiedene Farben, das große Ablagefach erinnert an den Ur-Panda. Und es würfelt (an Tacho, Schalthebeln und Fensterhebern) wie auf einer Retro-Tapete aus den Siebzigern. Das kleine Nutz-Bärchen soll schicker werden und wie der 500 mehr und mehr zur Unter-Marke bei Fiat wachsen. Deshalb zieht gegen Aufpreis bislang unbekannter Luxus ein: Sitzheizung, Navi-Systeme oder später sogar ein Unfallschutz für Stadttempo, der mit einer Kamera arbeiten soll. Von der 500-Genspende profitiert der Panda auch unterm Blech. Die breiteren Achsen stammen ebenso vom Modellbruder wie das Sicherheitspaket. Mit vier Airbags und Bremsassistent (ESP wird noch diskutiert) strebt Fiat vier Sterne im Euro-NCAP-Crashtest an.
Der neue, 900 Kubik große Zweizylinder-Benziner taucht gleich mehrfach im Programm auf: als Sauger mit 65 PS, als Turbo mit 85 PS und als Erdgas-Turbo mit 80 PS. Der bekannte 1,2-Liter-Vierzylinder leistet mit Benzin und Flüssiggas identische 69 PS, während der 1.3er-Diesel wie bisher bei 75 PS bleibt. Alle Motoren haben Start-Stopp-System, die Zweizylinder unterbieten mit 99 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer eine wichtige Schwelle. Das entspricht 4,2 Liter Verbrauch. Der neue Panda steht Anfang 2012 bei den deutschen Händlern, nach und nach folgt die ganze Familie – mit der 4x4-Version als "Cross" und "Climbing". Bruderhilfe kann der Fiat gut gebrauchen, denn mit dem VW up! kriegt er in seiner Klasse einen kräftigen Gegner.

Fazit

von

Joachim Staat
Fiat hat den Panda dort verbessert, wo es nötig war: bei der Sicherheit, modernen Motoren, einer schickeren Einrichtung und allerlei Elektronik zum Aufpeppen. Er bleibt der wendige, einfache Anti-Smart. Ob er nun komfortabler ist ? Ich bin gespannt auf erste Fahrten im Herbst. 

Von

Joachim Staat