Ford Focus Facelift 2014: Fahrbericht
So fährt der neue Ford Focus

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Ford stellt den Focus scharf: Für die zweite Halbzeit wird der Golf-Gegner aus Köln nicht nur sparsamer und schlauer, sondern macht auch noch mehr Spaß.
Leise Töne? Wenn es einen Ford gibt, bei dem die überflüssig sind, dann ist es der Focus. Schließlich ist der Kompakte mit insgesamt zwölf Millionen Zulassungen seit 1989 und allein 1,1 Millionen verkauften Einheiten 2013 das meistverkaufte Auto der Welt, sodass die Kölner durchaus ein bisschen auf den Putz hauen könnten. Doch ausgerechnet ihr Bestseller gibt sich alles andere als vorlaut, wenn Fünftürer, Limousine und Kombi im Oktober 2014 nach einem großen Facelift in die zweite Halbzeit gehen.
Der Bug: Aston Martin oder Fiesta?

Das Facelift für das Heck hat Ford bereits vorher gestaltet, es soll den Geschmack auf jedem Kontinent treffen.
EcoBoost-Motor mit maximal 182 PS

Die Motoren werden sparsamer, Ford pflegt seine EcoBoost-Generation weiter.
Der Spagat zwischen den Modellen wächst
Auch der wichtigste Diesel hat künftig nur noch 1,5 Liter Hubraum, wird mit 95, 105 oder 120 PS angeboten und steht mit Verbräuchen zwischen 3,4 und 4,2 Litern in der Liste. Vom Vorgänger übernommen werden nur der Dreizylinder-Benziner mit 100 oder 125 PS, der 1,6-Liter-TDCI mit 95 oder 115 PS aus dem Basismodell und der Zweiliter-Diesel mit 150 PS vom oberen Ende der Modellpalette. Dieser verbraucht jetzt aber 14 Prozent weniger. So wie die Motoren stärker und sparsamer, sportlicher und trotzdem leiser sind, so spreizt Ford auch beim Fahrverhalten des Focus den Spagat ein Stückchen weiter: War der rheinische Golf-Gegner schon bislang ein Kurvenkünstler und fahrdynamisch lange der Maßstab in der Kompaktklasse, ist das Lenkgefühl jetzt noch präziser, die Anbindung ist besser und die Richtungswechsel gewinnen an Schärfe. Zugleich federt der Focus aber spürbar besser, macht sich bisweilen ein bisschen weich und bügelt deshalb sanfter über Gullideckel oder Bodenwellen.
Das Cockpit wurde aufgeräumt

Der Krieg der Knöpfe wurde eingedämmt, díe neue Bedieneinheit soll es dem Fahrer leichter machen.
Nur die Preise bleiben die Alten
Obwohl er seinen Preis gehalten hat und unverändert bei 16.450 Euro startet, ist der Focus mit dem Facelift tatsächlich um Klassen besser geworden. Aber er ist auch auf dem Weg vom vorlauten Pulsbeschleuniger zu einem Modell der leisen Töne und eifert so in einer weiteren Kategorie unfreiwillig dem großen Vorbild aus Wolfsburg nach. Doch haben die Kölner die Gefahr offenbar erkannt und reißen deshalb bald wieder die Klappe auf. Denn kurz nach dem Facelift gibt's nicht nur einen aufgefrischten Focus ST – wenn man auf dem Prüfgelände in Lommel nur richtig die Ohren aufsperrt, dann hört man schon das Röhren eines neuen Focus RS.