Die Kritik nach den zwei "Versuchen" in Australien und Malaysia fiel zum Teil heftig aus. Beide Rennen begannen am Rande der abendlichen Dämmerung, um in Europa mehr Fans vor die Fernseher zu bekommen. Bei normalen Startzeiten wären die Rennen in Europa in den sehr frühen Morgenstunden gelaufen, so aber begannen sie passend zum Frühstück.
Die Kehrseite der Medaille aber war, dass die örtlichen Bedingungen in Melbourne und Sepang alles andere als einfach für die Fahrer waren. In Australien sorgte die tief stehende Sonne für eine schlechte Sicht; in Malaysia fuhr man in den abendlichen Monsunregen hinein - was letztlich zu einem vorzeitigen Rennabbruch führte.
Formel-1-Chef Bernie Ecclestone aber ist zufrieden. Die Einschaltquoten in Europa hätten gezeigt, dass die Maßnahmen der späteren Starts absolut die gewünschte Wirkung gezeigt hätten. "Unsere TV-Quoten sind bis jetzt um 300 Prozent gestiegen", wird er im Independent zitiert. Damit ist fast vorgezeichnet, dass die späten Startzeiten bleiben werden.
Vielmehr könnten auch andere Austragungsorte dazukommen, bei denen die Rennen ebenfalls erst am späten Nachmittag Ortszeit gestartet werden. Oder, wie im Falle von Malaysia, sogar ein Nachtrennen austragen sollen.
Fraglich ist aber ohnehin, welche Rennen in Zukunft im Kalender verbleiben werden: Südkorea soll 2010 kommen, in den USA möchte Ecclestone ("Wir würden gern etwas in New York oder in Kalifornien machen") unbedingt wieder fahren. Um den Kalender nicht überquellen zu lassen, müssen bisherige Austragungsorte verschwinden. 18 Rennen scheinen dabei das Maximum darzustellen.
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