Die Teams sind noch nicht einmal auf dem Weg nach Australien, da werden bereits die ersten Kampfansagen ausgetauscht. Wieder einmal ist es Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der sich in dieser Hinsicht nicht zurückhält: "Das vergangene Jahr war das beste meiner Karriere, aber ich bin besser als letztes Jahr", tönt der Spanier gegenüber 'Autosport'. "Ich war 2012 sehr glücklich über die Performance, aber ich denke in diesem Jahr wird es noch besser."
Der 31-Jährige fühlt sich in der Form seines Lebens: "Man kann sich immer verbessern und ich bin bereit dazu", so der Doppelweltmeister, der glaubt, dass ein Fahrer unter anderem in Sachen Reifenhaushalt und Grand-Prix-Vorbereitung zulegen kann. "Wir haben eine bessere Ausgangsposition und ich habe aus einigen Fehlern im vergangenen Jahr gelernt. Vertrauen, Zuversicht und Motivation sind größer als je zuvor und bei den Boxenstopps und Starts - all diese Sachen - lernen wir ständig dazu."
Seine Motivation schöpft der Spanier unter anderem auch aus den guten Testeindrücken des F138: "Ich war auch 2012 motiviert und wollte gewinnen. Aber ich habe Australien und Malaysia mit wenig Zuversicht über unsere Möglichkeiten und wenig Zuversicht in das Auto erreicht. Ich hatte nicht so viel Vertrauen in das, was wir getan haben, weil wir einfach ein wenig verloren waren." Der Spanier hätte überhaupt nicht erwartet, um die Weltmeisterschaft zu fahren, weil man so weit hinter der Konkurrenz war.
"Wir lagen in Australien 1,6 Sekunden zurück - das war also ein erstaunliches Comeback vom Team", stellt der Spanier der Scuderia ein positives Zeugnis aus. In diesem Jahr erwarte er aber ein besseres Auto: "Wir müssen nicht eine halbe Sekunde vor der Konkurrenz liegen, aber zwei Zehntel hinter der Spitze wäre schon okay." Im letzten Jahr habe es in Australien trotz des Rückstands noch zu Platz vier gereicht, "in diesem Jahr gibt es deswegen keinen Grund zu denken, dass wir es nicht aufs Podium schaffen können", gibt Alonso gegenüber 'AS' als Ziel für den Saisonauftakt aus.
Doch bisher sei natürlich alles nur Spekulation, erst müssen sich die Testleistungen auch unter Rennbedingungen bestätigen: "Man kann nicht zum FC Barcelona auf den Trainingsplatz gehen und sehen, ob sie am Sonntag das Match gewinnen, da sie sich nur aufwärmen. Ich glaube auch nicht, dass man beim Aufwärmen von Rafael Nadal und Novak Djokovic sieht, wer das Spiel gewinnen wird", sieht sich der Spanier in anderen Sportarten um.
Wer für den Spanier als Favorit in die Saison steht ist klar: "Red Bull und McLaren werden in dieser Saison die stärksten sein." Doch dies sei laut Alonso keine Überraschung: "Es ist als, würde man Nadal oder Federer zu den Favoriten auf den Sieg in Roland Garros zählen. Klar ist, dass Red Bull und McLaren ein Wörtchen mitsprechen." Als großer Favorit gilt aber wieder einmal Sebastian Vettel, der 2013 seinen vierten Titel holen könnte und damit auf Alonso verdoppeln könnte.
Doch den kümmert das wenig: "Ich ändere mich für niemanden. Ich habe meine zwei Titel und bin glücklich mit ihnen. Dann habe ich auch noch den Prinz-von-Asturien-Preis und bin für Spanien als Botschafter im Einsatz. Das ist eine Reihe von Dingen, die mich ausfüllen. Ich halte mich für einen besseren Rennfahrer als zu dem Zeitpunkt, als ich mit Renault meine beiden WM-Titel gewann." Die neue Saison kann für den Ferrari-Fahrer somit kommen.
Fotoquelle: Ferrari