Wann sich ein "H"-Kennzeichen für Oldtimer lohnt und wann nicht
—
Gut erhaltene Oldtimer können 30 Jahre nach Erstzulassung das ganzjährige oder saisonale H-Kennzeichen bekommen. Das kostet es, so bekommt man es: Infos zum H-Kennzeichen für Klassiker!
Halter eines weitgehend originalen Oldtimers können ihren Klassiker als automobiles Kulturgut mit H-Kennzeichen zulassen. Das spart vor allem laufende Kosten bei der Steuer: Es müssen pro Jahr nur pauschal 191 Euro Kfz-Steuerentrichtet werden, unabhängig von Hubraum und Verbrauch. Das H-Kennzeichen wurde 1997 als Kennzeichen für historische Fahrzeuge eingeführt, die vor frühestens 30 Jahren erstmals zugelassen wurden und in einem guten, originalen oder zeitgenössisch restaurierten Zustand sind.
Das Kennzeichen sieht aus wie ein normales EU-Nummernschild, endet aber mit dem Buchstaben "H" (für historisch). Ein so gekennzeichntes Auto gilt als rollendes Kulturgut. Wer dieses Kennzeichen möchte, muss ein Gutachten nach §23 StVZO vorlegen: Es belegt, dass das Auto nicht verbastelt wurde und dass der Wagen weitestgehend original oder zeitgenössisch getunt ist.
Clever Tanken
Minutengenauer Spritpreis-Check
So steht der Spritpreis an Tankstellen in der Umgebung!
Nicht jeder Klassiker kann die Hürde H-Gutachten nehmen: Verbrauchte Altwagen, die mit Glück über die Altersgrenze gerutscht sind, gehören nicht dazu, denn beim H-Gutachten wird der originale Zustand dokumentiert. Damit ist auch schon das Ammenmärchen widerlegt, dass sich ein H-Kennzeichen-Oldtimer als günstiger Alltagswagen bewegen lässt. Grundsätzlich gilt: Der Zustand des Autos muss gut sein, und die Hauptbauteile müssen im Originalzustand oder zumindest zeitgenössisch ersetzt worden sein. Erstellen kann so ein Gutachten seit 2007 jeder geschulte Prüfingenieur der großen Prüforganisationen TÜV, DEKRA, GTÜ und weitere. Die Begutachtung umfasst eine Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung sowie eine Beurteilung des Pflege-/Erhaltungszustands des Gesamtfahrzeugs und die Originalität seiner Hauptbaugruppen. Dazu gehören:
Mit dem H-Kennzeichen adelt man seinen Oldie als automobiles Kulturgut. Das ist nicht immer die günstigste Lösung.
Nimmt man die Richtlinie wörtlich, dürften Fahrzeuge mit Edelstahlauspuff kein H-Kennzeichen bekommen.
Experten bemängeln, dass in der "Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern nach § 23 StVZO" aus dem Jahr 2011 zur Beurteilung wiederholt Begriffe wie "Originalausführung" auftauchen, die der Text jedoch nicht erläutert. Denn: Originalausführung meint eigentlich ein Bauteil in seiner ersten, ursprünglichen Form. Das schließt genau genommen, Nachbauten aus, auch originalgetreue. Noch dazu, weil diese an einigen Stellen der Richtlinie ausdrücklich erwähnt werden. Je nach Gutdünken des Prüfers kann also das Gutachten negativ ausfallen, wenn beispielsweise der Motor zwar ein historisch korrekter, aber nicht der ursprünglich verbaute ist. Missverständlich ist auch der Passus, der den Umgang mit Abgasanlagen beschreibt: Waren bislang originalgetreue Nachbauten aus Edelstahl zulässig, fehlt in der neuen Richtlinie das Wort "auch". Liest man genau, dürfte es keine H-Zulassung geben, wenn nun ein simpler Ersatz-Auspufftopf aus Stahlblech montiert wurde. Das war sicher nicht gewollt. Daher gilt: Die Nachrüstung von Abgasreinigungssystemen ist aus Umweltschutzgründen generell möglich, allerdings muss deren Zulässigkeit nachgewiesen werden. Dann spricht nichts gegen einen Nachrüst-Kat!
Kann man für getunte Oldtimer ein H-Kennzeichen bekommen?
Wurde das Tuning vor mindestens 30 Jahren durchgeführt und spiegelt es den damaligen Tuningstil wider, dann kann das Fahrzeug durchaus als "automobiles Kulturgut" gelten – auch wenn es sich nicht im Originalzustand befindet. Somit sind getunte Fahrzeuge ein Sonderfall.
Welches Oldtimer-Tuning ist erlaubt?
Als zeitgenössisches Tuning innerhalb der Regeln fürs H-Kennzeichen erlaubt sind: ● Änderungen am Fahrzeug, die nachweislich innerhalb der ersten zehn Jahre nach Erstzulassung oder gegebenenfalls dem Herstellungsdatum erfolgt sind oder hätten erfolgen können und damit zeitgenössisch sind ● technische Änderungen, die innerhalb der Fahrzeugbaureihe bereits für zulässig/möglich erklärt wurden ● nicht zeitgenössische Änderungen, die nachweislich vor mindestens 30 Jahren durchgeführt wurden ● Das bedeutet: Auch heute noch lässt sich ein Auto mit klassischen Teilen tunen!
Clever Tanken
Minutengenauer Spritpreis-Check
So steht der Spritpreis an Tankstellen in der Umgebung!
Glücklich ist, wer Unterlagen aufbewahrt hat, beispielsweise Originalprospekte, die besondere Felgen zeigen. Auch Betriebsanleitungen, damalige Herstellerfreigaben oder historische Gutachten eignen sich für den Nachweis der Originalität. Bei der Frage der erlaubten Felgengröße ist die Kopie eines alten Kfz-Scheins hilfreich, auf dem sie vermerkt sind. Wer so etwas nicht zur Hand hat, kann in Archiven stöbern: Auch Presseveröffentlichungen wie z. B. Fahrberichte, in denen das jeweilige Detail erwähnt wird oder abgebildet ist, können als Beweismittel dienen. Der Fahrzeugbrief (heute: Zulassungsbescheinigung Teil II) eines anderen Fahrzeugs desselben Typs kann auch helfen, den Prüfer von der Zulässigkeit der Änderungen zu überzeugen.
Was kostet das Gutachten fürs H-Kennzeichen?
Das Erteilen eines H-Kennzeichens kostet rund 200 Euro. Bezahlt werden müssen: ● das Gutachten, etwa 100 Euro (variiert je nach Fahrzeugart) ● die Hauptuntersuchung, etwa 90 Euro ● die Zulassung, etwa 30 Euro, ggf. plus Kosten für ein Wunschkennzeichen (ca. 15 Euro) Außerdem muss das Fahrzeug versichert werden, einige Versicherungen bieten für Oldies spezielle Tarife an.
Für wen lohnt sich das H-Kennzeichen nicht?
Für Benziner mit weniger als 800 ccm Hubraum lohnt der Umstieg aufs H-Kennzeichen steuerlich nicht.
Aus steuerlichen Gründen verzichen viele Oldtimerbesitzer auf das prestigeträchtige H-Kennzeichen. Der Grund: Falls die im Jahr fällige Kfz-Steuer unter 191 Euro liegt, lohnt sich die H-Zulassung nicht. Für Benziner-Kleinwagen bis 800 ccm Hubraum, beispielsweise die BMW Isetta, ist eine normale Zulassung günstiger. Das ändert sich auch mit der neuen Änderung des H-Saisonkennzeichens nicht, denn auch anteilig gerechnet bleiben Hubraum-Zwerge mit regulären Saisonkennzeichen günstiger. Für die Halter aller Autos bis 1,3 Liter Hubraum, die bisher mit einer Siebenmonats-Zulassung als Saisonkennzeichen fuhren, dürfte sich der Umstieg aufs H-Saisonkennzeichen lohnen. Dann würde der anteilige Steuer-Betrag unter 191 Euro fallen. Bei Dieseln lohnt sich ein H-Kennzeichen wegen der höheren Kfz-Steuer meistens, denn auch bei kleinen Motoren liegt sie meist über 191 Euro. So würde für einen Renault 11Diesel mit 1,6 Liter Hubraum ohne Abgasreinigung jährlich schon 437 Euro Steuern anfallen. Da rentiert sich das H! Allerdings ist die Anzahl dieselgetriebener Oldtimer in Deutschland recht gering. Alte Diesel werden in der Regel als Gebrauchtwagen zugrunde geritten und überleben kaum die schwierige Zeit zwischen dem 20. und 30. Jahr seit Erstzulassung.
Wie ist die bisherige Regelung ohne Saison-Zulassung?
Für einen 1965er Opel Kadett mit 996 ccm fallen pro Jahr 252 Euro Kfz-Steuern an. Mit Saisonkennzeichen von April bis Oktober müssen 147 Euro bezahlt werden – also deutlich weniger als die 191 Euro fürs ganzjährige H-Kennzeichen.
Wie ist die Regelung mit Saison-Zulassung?
Wird derselbe Kadett A mit H-Kennzeichen für sieben Monate zugelassen, muss der Besitzer nur 111 Euro bezahlen. Ein unterjähriges H-Kennzeichen würde sich gegenüber einem herkömmlichen Saisonkennzeichen also lohnen!
Wie bekomme ich ein saisonales H-Kennzeichen?
Das H-Kennzeichen lässt sich auch unterjährig beantragen und zuteilen. Damit muss für Oldtimer nicht mehr die pauschale Kfz-Steuer in Höhe von 191,73 pro Jahr bezahlt werden. Stattdessen ist eine Zulassung für zwei bis elf Monate möglich. Die Kfz-Steuer wird dann anteilig berechnet. Wer seinen Klassiker beispielsweise für sechs Monate von April bis September anmeldet, zahlt künftig nur noch 95 Euro Steuer pro Jahr! Mit der Änderung können Besitzer historischer Autos mit dem Anmelden und dem Erteilen eines Kfz-Kennzeichens Geld sparen, wenn sie ihren Oldie nur für die Sommermonate anmelden. Zumindest dann, wenn sie für ihr Fahrzeug mit einem regulären Kennzeichen mehr als 191 Euro Kfz-Steuer pro Jahr bezahlen. Fällt die Steuer geringer aus, ist ein übliches Saisonkennzeichen immer noch günstiger als ein H-Saisonkennzeichen.
Wie viele Zeichen darf ein saisonales H-Kennzeichen haben?
Das saisonale H-Kennzeichen trägt am Ende sowohl das "H" als auch dahinter die beiden Zahlen, die den Saisonzeitraum eingrenzen. Dürfen beim einzeiligen H-Kennzeichen ohne Saisonbezug vor dem H maximal sieben Buchstaben und Ziffern stehen (z. B. FD-AL 123H oder NWM-A 212H), sind beim saisonalen H-Kennzeichen maximal nur sechs Zeichen vor dem H erlaubt. Damit können Halter aus Orten mit drei Buchstaben (ECK, NWM, STA), deren jetziges Kennzeichen etwa zwei Unterscheidungsbuchstaben und zwei Zahlen trägt, die neue Verordnung nicht nutzen. Sie müssten auf ein Kennzeichen mit sechs Zeichen umrüsten.
Wem nützt ein Saisonkennzeichen?
Ein Saisonkennzeichen ist sinnvoll für alle, die nicht das ganze Jahr mit dem Auto fahren wollen, sondern beispielsweise nur im Sommer. Gerade Oldtimer sind im Winter wegen Frost und Streusalz ja besser in der Garage aufgehoben. Möglich ist ein Zulassungszeitraum von zwei bis elf Monaten, die Kfz-Steuer wird anteilig berechnet. Von wann bis wann das Kennzeichen gültig ist (z. B. "04/10", also vom 1. April bis 31. Oktober), steht am rechten Rand des Kennzeichens. Nur in diesem Zeitraum ist das Fahrzeug zugelassen.
Bildergalerie
Diese Autos können 2021 das H-Kennzeichen bekommen
Wie viele Fahrzeuge tragen H-, 07- und Saisonkennzeichen?
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gab es in Deutschland zum Stichtag 1. Januar 2021 einen Bestand von insgesamt 584.509 Pkw mit und ohne Historienkennzeichen. Rund 60.000 rote 07er-Nummern sollen vergeben sein. Weil Experten davon ausgehen, dass die Nummer im Schnitt für drei Fahrzeuge benutzt wird, dürften in Deutschland etwa 180.000 Fahrzeuge gelegentlich mit roter 07er-Nummer fahren. Mit Saisonkennzeichen waren laut KBA 2.488.165 Millionen Fahrzeuge unterwegs.
Nützliches für Oldtimer-Fans
Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Aktuelle Angebote
Zum Angebot
CTEK MXS 5.0
Depstech Endoskopkamera
Sonax Xtreme RichFoam Shampoo
Sonax PremiumClass LederPflegeSet
3M Polierschaum
Presto Rostumwandler
Ist das rote 07er-Kennzeichen eine Alternative zum H?
Mehrere historische Fahrzeuge eines Halters können ein gemeinsames 07er-Kennzeichen führen. Die Nutzung ist eingeschränkt.
Die rote 07er-Nummer, also das Kennzeichen, das nach der Ortskennung gleich mit einer 07 beginnt, ermöglicht die wechselnde Verwendung an mehreren, mindestens 30 Jahre alten Fahrzeugen einer Fahrzeugart (ob Pkw, Motorrad oder andere Kfz). Die Fahrzeuge müssen seit 2006 die gleichen Voraussetzungen erfüllen wie für ein H-Kennzeichen (guter, originalgetreuer Zustand, nachgewiesen durch ein Gutachten). Im Unterschied zum H-Kennzeichen ist keine regelmäßige HU nötig, aber die Nutzung des Fahrzeugs ist stark eingeschränkt: Erlaubte Fahren mit dem roten 07er-Kennzeichen sind "Probe- und Prüfungsfahrten sowie Fahrten zum Zwecke der Reparatur und Wartung", wie auch Fahrten zu Oldtimerveranstalungen. Zum Nachweis ist ein Fahrtenbuch zu führen. Das 07er-Kennzeichen ist keine reguläre Zulassung, doch es bietet einen starken Vorteil: Man kann es mehreren Fahrzeugen zuteilen lassen, zahlt aber nur einmal 191 Euro Steuern im Jahr.
Bildergalerie
Infos zum H-Kennzeichen
Nutzung des 07er-Kennzeichens: Derart eingestufte Fahrzeuge gelten als nicht generell zugelassen. Sie dürfen nur bewegt werden zur Teilnahme an Oldtimerveranstaltungen, für Probe- und Überführungsfahrten oder Fahrten zur Werkstatt. Mehr ist nicht drin. Bei Missbrauch kann die rote 07er-Nummer entzogen werden. Also: Wer mehrere Fahrzeuge besitzt, die er aber jeweils nur zwei Mal im Jahr zu einer Klassik-Rallye oder einer Oldtimer-Schau fahren möchte, ist mit einem roten Oldtimer-Kennzeichen gut bedient. Wer mit dem historischen Fahrzeug einfach so eine Ausfahrt machen will, kann es nicht mit der 07er-Nummer tun. Die Kfz-Steuer für das rote Oldtimer-Kennzeichen beträgt wie beim H-Kennzeichen pauschal 191 Euro pro Jahr (46 Euro für Motorräder).
Dürfen historische Fahrzeuge in Umweltzonen fahren?
Ja, dürfen sie! Laut §2 Nr. 22 ist es historischen Fahrzeugen erlaubt, auch ohne Umweltplakette in Umweltzonen zu fahren.
Wer bekommt ein H-Kennzeichen? Seit 1997 können Fahrzeughalter mit dem H-Kennzeichen historische Autos anmelden, wenn diese vor mindestens 30 Jahren erstmals zugelassen wurden und in einem guten, originalen oder zeitgenössisch restaurierten Zustand sind. Es sieht aus wie ein normales Nummernschild, endet aber mit dem Buchstaben "H" (für historisch). Es bietet nicht nur für viele Oldtimer-Besitzer ...
2/24
... steuerliche Vorteile (es müssen nur pauschal 191,73 Euro pro Jahr Kfz-Steuer bezahlt werden, unabhängig von Hubraum und Verbrauch), es zeichnet den Kennzeichenträger darüber hinaus als rollendes Kulturgut aus. Wer dieses Kennzeichen möchte, der muss ein Gutachten vorlegen, das die weitgehende Originalität des Fahrzeugs belegt.
3/24
Wie bekommt man ein H-Gutachten? Erstellen kann so ein Gutachten seit 2007 jeder geschulte Prüfingenieur. Zur Begutachtung gehört eine Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung sowie eine Beurteilung des Pflege-/Erhaltungszustands des Gesamtfahrzeugs und ...
4/24
... die Originalität seiner Hauptbaugruppen. Dazu gehören: Aufbau/Karosserie und Rahmen bzw. Fahrwerk, ...
5/24
... der Motor, die Bremsanlage und die Lenkung, ...
6/24
... Felgen und Räder (inklusive Dimension der Reifen) sowie ...
7/24
... der Innenraum. Ein aktuelles Radio mit CD-Player ...
8/24
... ist genauso tabu wie eine fest installierte USB-Buchse fürs Smartphone.
9/24
Erlaubt sind jedoch Änderungen am Fahrzeug, die nachweislich innerhalb der ersten zehn Jahre nach Erstzulassung (ggf. Herstellungsdatum) erfolgt sind. Oder hätten erfolgen können, das würde sie als zeitgenössisch klassifizieren. Dazu gehören auch technische Änderungen, die innerhalb der Fahrzeugbaureihe bereits für zulässig/möglich erklärt wurden und nicht zeitgenössische Änderungen, die nachweislich vor mindestens 30 Jahren durchgeführt wurden.
10/24
Die Nachrüstung von Abgasreinigungssystemen ist aus Umweltschutzgründen generell möglich, allerdings muss deren Zulässigkeit nachgewiesen werden. In dieser Hinsicht spricht nichts gegen einen Nachrüst-Kat!
11/24
Wie kann ich beweisen, dass Änderungen zeitgenössisch sind? Glücklich ist, wer Unterlagen aufbewahrt hat, beispielsweise Originalprospekte, die besondere Felgen zeigen. Auch Betriebsanleitungen, damalige Herstellerfreigaben oder historische Gutachten eignen sich für den Nachweis der Originalität. Wer so etwas nicht zur Hand hat, kann in Archiven stöbern: Es können Presseveröffentlichungen wie Fahrberichte, in denen das jeweilige Detail erwähnt wird, zum Beweis herangezogen werden.
12/24
Was kostet ein H-Kennzeichen? Insgesamt werden hierfür etwa 230 Euro fällig. Bezahlt werden müssen das Gutachten, etwa 100 Euro (variiert je nach Fahrzeugart); die Hauptuntersuchung, etwa 90 Euro; die Zulassung, etwa 30 Euro, plus ggf. Kosten für ein Wunschkennzeichen (12,80 Euro). Außerdem muss das Fahrzeug versichert werden. Einige Versicherungen bieten für Oldies spezielle Tarife an.
13/24
Was ist ein Saisonkennzeichen? Ein Saisonkennzeichen ist sinnvoll für alle, die ihren Oldtimer nicht das ganze Jahr über auf der Straße bewegen wollen, sondern beispielsweise nur im Sommer. Gerade Oldtimer sind im Winter wegen Frost und Streusalz besser in der Garage aufgehoben.
14/24
Möglich ist eine Zulassung zwischen zwei und elf Monaten, die Kfz-Steuer wird anteilig berechnet. Von wann bis wann das Kennzeichen gültig ist (z. B. "04/10", vom 1. April bis 31. Oktober), steht am rechten Rand des Kennzeichens. Seit 2017 gibt es auch ein saisonales H-Kennzeichen!
15/24
Seit 2017 können auch Autos mit H-Kennzeichen saisonal zugelassen werden. Wer seinen Oldie unterjährig zulässt, muss nicht mehr pauschal die Jahres-Kfz-Steuer von 191,73 entrichten. Er kann den Klassiker für einen Zeitraum von zwei bis elf Monaten anmelden, mit anteiliger Steuer. Davon kann jeder profitieren, der seinen Oldtimer im Winter eingemottet in die Garage stellt. Wer seinen Oldie beispielsweise für sechs Monate von April bis September anmeldet, der zahlt ...
16/24
... künftig nur noch 95 Euro Steuer pro Jahr! Achtung: Dürfen beim einzeiligen H-Kennzeichen ohne Saisonbezug vor dem H maximal sieben Buchstaben und Ziffern stehen (z. B. FD-AL 123H oder NWM-A 212H), sind beim saisonalen H-Kennzeichen maximal nur sechs Zeichen vor dem H erlaubt. Damit können ...
17/24
... Halter aus Orten mit drei Buchstaben (ECK, NWM, STA), deren jetziges Kennzeichen etwa zwei Unterscheidungsbuchstaben und zwei Zahlen trägt, die neue Verordnung nicht nutzen. Sie müssten auf ein Kennzeichen mit sechs Zeichen umrüsten.
18/24
Dürfen historische Fahrzeuge in Umweltzonen fahren? Ja! Laut Paragraf 2 Nr. 22 der Straßenverkehrsordnung ist es historischen Fahrzeugen erlaubt, sich auch ohne Umweltplakette innerhalb der Umweltzone zu bewegen.
19/24
Für wen lohnt sich ein H-Kennzeichen nicht? Aus steuerlichen Gründen haben viele Oldtimerbesitzer bislang aufs prestigeträchtige H-Kennzeichen verzichtet. Denn die Kfz-Steuer bei Autos mit geringem Hubraum liegt teils unter den 191 Euro, die für jedes Auto mit H-Zulassung fällig werden. Also ist für Benziner-Kleinwagen bis 800 ccm Hubraum, beispielsweise eine BMW Isetta, eine normale Zulassung günstiger. Das ändert sich auch mit dem H-Saisonkennzeichen nicht. Für all diejenigen, ...
20/24
... die mit einem Saisonkennzeichen günstiger fuhren, weil nur der anteilige Steuer-Betrag unter 191 Euro lag – das ist bei einer Siebenmonats-Zulassung für alle Autos bis 1,3 Liter Hubraum wie beispielsweise dem Opel Kadett A mit Einliter-Motor der Fall –, dürfte sich der Umstieg aufs H-Saisonkennzeichen lohnen.
21/24
Ist das rote 07er-Kennzeichen eine Alternative? Kommt drauf an. Das 1994 eingeführte rote Oldtimer-Kennzeichen (auch 07er-Nummer genannt) ist gedacht für die wechselnde Verwendung an mehreren, ...
22/24
... mindestens 30 Jahre (bis 2006: 20 Jahre) alten Fahrzeugen einer Fahrzeugart (Motorrad oder andere Kfz), ...
23/24
... die die gleichen Voraussetzungen erfüllen müssen wie für ein H-Kennzeichen (guter, originalgetreuer Zustand). Im Unterschied zum H-Kennzeichen ...
24/24
... ist aber keine regelmäßige HU nötig. Auch dürfen damit sehr alte Autos, die eigentlich keine Zulassung bekommen würden, weil sie beispielsweise keine Beleuchtung haben, auf die Straße. Der Nachteil des 07er-Kennzeichens: Die Nutzung wird stark eingeschränkt, etwa für die Teilnahme an Oldtimerveranstaltungen, Probe- und Überführungsfahrten. Das sollen Sie über das rote 07er-Kennzeichen wissen!
Diese Autos können 2021 das H-Kennzeichen bekommen
1/22
Vor 30 Jahren kamen viele großartige Autos auf den Markt, die 2021 als Oldtimer ein H-Kennzeichen bekommen können. Zum Beispiel der VW Passat (B3) Variant VR6: 1991 wechselte der ...
2/22
... Biedermann auf die Überholspur. Der neue VR6-Motor von VW fand zunächst Verwendung im B3 und sorgte dort mit seinen 2,8 Litern für flotte Familienausflüge. Mittlerweile ist er rar, die Bastlerfront hat ordentlich gewütet. Preis im Zustand 2: 7100 Euro/Zustand 3: 3800 Euro.
3/22
Der neu entwickelte VR6 kam auch direkt im Golf 3 zum Einsatz. Der VW Golf 3 und der Opel Astra F definierten die Kompaktklasse Anfang der 90er neu und können 2021 das H-Kennzeichen bekommen.
4/22
Hier ein Astra F GSi mit dem aus dem Vorgänger Kadett E berühmten 2,0-Liter-Vierzylinder mit 150 PS. Und weiter geht's mit frischen Oldies: Diese Autos kamen ebenfalls 1991 auf den Markt, alphabetisch nach Marke geordnet ...
5/22
Audi 80 (B4), auf dem Bild ein Variant von 1992: Der B4 läutete 1991 bei Audi in Ingolstadt das Ende einer Ära ein. 1994 änderte Audi seine Nomenklatur, der erste A4 ersetzte den 80. Der letzte Vertreter dieser Ära wird nun 30, eine wirkliche Wertentwicklung ist aber bisher nicht festzustellen. Preisbeispiel 80 (B4) 2.0 E im Zustand 2: 2500 Euro/Zustand 3: 1200 Euro.
6/22
Audi 100 (C4) Avant: Mit dem 100 Avant untermauerte Audi 1991 seine Ambitionen, BMW und Mercedes Konkurrenz zu machen. Der Plan ging auf: Der Audi 100 verkaufte sich auch als Avant prächtig, und Audi etablierte sich als Premiummarke auf dem Markt. Preisbeispiel 100 Avant 2.3 E im Zustand 2: 7500 Euro/Zustand 3: 4100 Euro.
7/22
Audi Cabriolet: Für alteingesessene Audi-Fahrer muss der Besuch ihres Stammhändlers im Mai 1991 ein Schock gewesen sein: ein Cabrio von Audi? Das erste Audi-Cabrio der Nachkriegszeit rollte zunächst mit dem bekannten 2,3-Liter-Fünfzylinder zu den Händlern. Im Jahr darauf folgte das erste Sechszylinder-Modell. Preisbeispiel Cabriolet 2.3E im Zustand 2: 9500 Euro/Zustand 3: 4100 Euro.
8/22
BMW 5er (E34) Touring: Ab September 1991 verkaufte BMW den 5er erstmals auch als Touring. Seltener und gesuchter als die Limousine, erzielt das Kombi-Modell heute höhere Preise. Ein Touring-Aufschlag von über 1000 Euro ist üblich. Ersatzteile sind gut zu bekommen, doch preislich teils happig. Preisbeispiel 520i Touring im Zustand 2: 6400 Euro/Zustand 3: 3300 Euro.
9/22
Citroën XM Break: Wer einen Oldtimer mit viel Platz sucht, findet ihn im XM Break: Beachtliche 1960 Liter Stauraum bietet der Franzose. Beliebt waren damals vor allen die Diesel-Arbeitstiere. Auch heute gilt der 2,1-Liter-Turbodiesel als nahezu unverwüstlich. Preisbeispiel 2.1 Turbo D12 im Zustand 2: 3300 Euro/Zustand 3: 1700 Euro.
10/22
Citroën ZX: Nach dem Ende von Visa und GS suchte Citroën einen Kandidaten, um die Lücke zwischen dem Kleinwagen AX und dem Mittelklassemodell BX zu schließen. Die Antwort kam 1991 und hieß ZX. Technisches Highlight des Kompakten: die mitlenkende Hinterachse. Preisbeispiel ZX 1.4i im Zustand 2: 1600 Euro/Zustand 3: 900 Euro.
11/22
Mazda 121 (DB): Kein richtiges Cabrio, durch sein als "Canvas Top" bezeichnetes Schiebedach aber dennoch optimal für luftige Ausfahrten. Das Konzept kommt an: Gute Exemplare sind mittlerweile gesucht. Die Preise zogen in den vergangenen Jahren an. Preisbeispiel 121 1.3 16V im Zustand 2: 3700 Euro/Zustand 3: 2200 Euro.
12/22
Mazda MX-3: Mazda probierte Anfang der 90er viel aus. Heraus kam unter anderem der zu jener Zeit kleinste Sechszylinder mit nur 1,85 Liter Hubraum. Im MX-3 sorgt der Motor ab 1991 für agile Fahrleistungen. Der V6 ist hier zum Vierzylinder eindeutig die bessere Wahl. Preisbeispiel MX-3 1.8 V6 im Zustand 2: 3600 Euro/Zustand 3: 2400 Euro.
13/22
Mercedes W 140: Bei ihrer Präsentation erhielt die S-Klasse W 140, genannt "der Dicke", von der Fachpresse gespaltene Rezensionen. In Zeiten des zweiten Golfkriegs und Kraftstoffknappheit wirkte das bis zu 2,25 Tonnen schwere Schiff aus der Zeit gefallen. Lob gab es hingegen für die modernen Assistenzsysteme und die hochwertige Verarbeitung. Preisbeispiel 300 SE (W 140) im Zustand 2: 11.100 Euro/Zustand 3: 5000 Euro.
14/22
Hyundai Pony: Ab 1991 versuchte Hyundai, mit den vier Modellen Pony, S-Coupé, Lantra und Sonata den deutschen Markt zu erobern. Der Plan der Koreaner ging auf, Hyundai etablierte sich, doch die Anfänge gerieten weitestgehend in Vergessenheit.
15/22
Nissan 100 NX: Auf Basis des Sunny brachte Nissan 1991 das kleine Sportcoupé 100 NX auf den Markt. Besonderheit: das T-Roof mit den zwei herausnehmbaren Dachhälften, wie bei der Corvette C3. Gesucht ist heute vor allem das GTI-Modell des 100 NX. Preisbeispiel 100 NX 1.6 im Zustand 2: 2300 Euro/Zustand 3: 1200 Euro.
16/22
Peugeot 106: 760 Kilogramm Leergewicht – von solch schlanken Hüften konnten Anfang der 90er die meisten Neuwagen nur träumen. Dank des geringen Gewichts reicht im 106 selbst der kleine 1,0-Liter-Vierzylinder für ein flottes Vorankommen. Seiner Zeit weit voraus: der 106 mit Elektroantrieb. Preisbeispiel 106 1.4 im Zustand 2: 2200 Euro/Zustand 3: 1200 Euro.
17/22
Porsche 968: Mit einem modifizierten Motor des Vorgängers 944 S2 läutete der 968 das Ende der Transaxle-Technik bei Porsche ein. Die Änderungen zum 944 sind auch optisch eher marginal, sodass der 968 mehr Modellpflege als eigenständiges Modell ist. Eine Wertsteigerung gab es zuletzt nicht. Preisbeispiel 968 im Zustand 2: 24.000 Euro/Zustand 3: 14.000 Euro.
18/22
Renault 19 Cabrio: Der Renault 19 hatte als Cabrio gegenüber der kompakten Frischluftkonkurrenz von VW oder Ford seinerzeit einen großen Vorteil: Er kam ohne karosserieversteifenden Bügel aus. Damals beliebt, ist das Cabrio heute noch vergleichsweise günstig zu haben. Preisbeispiel 19 Cabrio 16V im Zustand 2: 4300 Euro/Zustand 3: 2100 Euro.
19/22
Renault Espace: Die zweite Generation des Espace kam mit rundlicher Karosserie, und es gab auch einen V6-Motor!
20/22
Toyota Camry: Als erstes Fahrzeug der oberen Mittelklasse verfügte der Wagen serienmäßig über Airbag, elektronisches Vier-Sensoren-ABS sowie Seitenaufprallschutz in den Türen!
21/22
Toyota Celica (T18) Cabrio: Bevor ein Celica Cabrio zu den deutschen Händlern gelangte, bummelte es durch die halbe Welt. Das Chassis stammte aus Japan, wurde in den USA auf Cabrio umgebaut und dann zur Endkontrolle wieder nach Japan verschifft. Preisbeispiel 2.0 GT-i 16 im Zustand 2: 9000 Euro/Zustand 3: 5200 Euro.
22/22
Volvo 850: Mit dem 850 frischte Volvo Anfang der 90er seine angestaubte Modellpalette auf. Kult ist bis heute die Sonderserie T-5R – besonders der Kombi in Merkurgelb. Doch auch in der Basis sorgt der quer eingebaute Fünfzylinder für ordentliche Leistungen. Preisbeispiel 850 2.5 20V im Zustand 2: 3900 Euro/Zustand 3: 2200 Euro. Rückblick: Diese Autos konnten schon 2020 das H-Kennzeichen bekommen!