Killer-Kältemittel R1234yf
R1234yf: Versagen die Behörden?

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Rund 10.000 Autos sind in Deutschland mit dem "Killer-Kältemittel" R1234yf unterwegs. Einen Rückruf gab es bislang nicht – die Behörden prüfen noch.
Bild: Ralf Timm
Auch acht Wochen nach Daimlers spektakulärer Abkehr vom Killer-Kältemittel R1234yf bleibt weiterhin unklar, welche Konsequenzen die deutschen Behörden aus dem Fall ziehen. Daimler hatte Ende September 2012 die Ergebnisse seiner Versuche veröffentlicht, die nachweisen, dass R1234yf bei einem Auffahrunfall einen Brand auslösen und gefährlichen Fluorwasserstoff freisetzen kann (siehe Video).
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Video: Killer-Kältemittel
Achtung, Lebensgefahr!
Bild: AUTO BILD
Kältemittel HFO-1234yf
HFO-1234yf
HFO-1234yf (2,3,3,3 Tetrafluorpropen) wird als Nachfolger des Kältemittels R134a in Auto-Klimaanlagen eingesetzt. Der Vorteil von HFO-1234yf: Es hat ein geringeres Treibhauspotenzial.
Global Warming Potential
Das Global Warming Potential (GWP) oder auch Treibhauspotenzial gibt an, wie stark ein Gas zum Treibhauseffekt beiträgt. Das GWP von R134a beträgt 1300, das von HFO-1234yf liegt bei 4. Seit Anfang 2011 dürfen in Neuwagen nur noch Kältemittel mit einem GWP kleiner als 150 eingesetzt werden.
Universität von Ohio
HFO-1234yf wurde 1946 an der Universität von Ohio erstmals synthetisiert. Die Einzelsubstanz galt bis vor wenigen Jahren wegen ihrer Reaktivität als ungeeignet für Pkw-Klimaanlagen.
Patente
Die meisten Patente für HFO-1234yf liegen bei den US-Chemiekonzernen Honeywell und Dupont, die zurzeit gemeinsam in China eine Fabrik errichten. Diese wird ab dem vierten Quartal 2012 große Mengen des neuen Kältemittels herstellen – gut ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Alternativen
Mögliche Alternativen zu HFO-1234yf sind CO2 (R744), Propan (R290) und Butan (R600).
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