Kindersitze im AUTO BILD-Test

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
1.
Maxi-Cosi PebblePlus (45-75 cm)
2+
2.
Britax Römer Baby-Safe i-Size (40-83 cm)
2
2.
Cybex Cloud Q (-13 kg)
2
2.
GB Idan (-13 kg)
2
5.
Recaro Privia Evo (-13 kg)
3
1.
Britax Römer Kidfix III M (15-36 kg)
1-
2.
GB Elian-Fix (15-36 kg)
2
2.
Joie Traver (15-36 kg)
2
4.
Maxi-Cosi Rodifix Air Protect (15-36 kg)
2-
4.
Cybex Solution Z-Fix (15-36 kg)
2-
6.
Recaro Monza Nova 2 Seatfix (15-36 kg)
3+
7.
Heyner Maxifix Aero (15-36 kg)
3
8.
Hauck Bodyguard Pro (15-36 kg)
4

Kindersitze der Gruppe 2/3 sind für Kinder mit einem Gewicht von 15 bis 36 Kilogramm zugelassen – das entspricht etwa einem Kindesalter von dreieinhalb bis zwölf Jahren. Spätestens mit einem Alter von 12 Jahren oder bei einer Körpergröße von 150 Zentimetern dürfen die Kinder ohne Kindersitz im Auto Platz nehmen.

Bei Gruppe 2/3 ist das Gewicht entscheidend

Anders als bei i-Size-Sitzen gibt es für die Kindersitz-Gruppe 2/3 keine Angaben zur zulässigen Körpergröße, sondern nur zum zulässigen Gewicht. Trotzdem sollte auch bei einem Gruppe-2/3-Sitz vor dem Kauf mit einem Probesitzen geklärt werden, ob das Kind gut in den Sitz passt. Um dem Wachstum des Kindes gerecht zu werden, sind Gruppe-2/3-Kindersitze an der Kopfstütze in der Größe verstellbar. Zwischen der Kopfstütze des Gruppe-2/3-Sitzes und der Schulter des Kindes sollte ziemlich genau zwei Finger breit Platz sein. Die Kopfstütze ist durch einen Hebel – in der Regel an der Rückseite des Sitzes – in der Größe verstellbar, sodass der Sitz der Kindesgröße angepasst werden kann. Die Einstellung der Kopfstütze sollte mit jedem Zentimeter, den das Kind gewachsen ist, nachjustiert werden.

Eine Breitenverstellung erhöht die Variabilität

Einige Gruppe-2/3-Sitze sind nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite verstellbar. Die Breitenverstellung erfolgt entweder automatisch mit der Höhenverstellung (z.B. Cybex Solution Z-Fix) oder durch bewegliche Sitzwangen, die in die Breite nachgeben (z.B. Maxi-Cosi RodiFix Air Protect). Bei anderen Sitzen laufen wiederum die Sitzwangen V-förmig zu, sodass sie für größere Kinder in der Breite mehr Platz bieten als für kleinere Kinder (z.B. Britax Römer Kidfix III M). Egal ob mit Breitenverstellung oder ohne: Je nach Statur des Kindes sollte der Sitz innen an den oberen Kanten der Seitenwangen mindestens 40 Zentimeter Platz für die Schultern bieten, ansonsten könnte sich das Kind mit der Zeit eingeengt fühlen. Auch Kindersitze der Gruppe 1/2/3 gehören zu den sogenannten "mitwachsenden Kindersitzen". Sie können sogar schon direkt nach der Babyschale folgen. Allerdings geht die lange Einsetzbarkeit zu Lasten der optimalen Passform.
Gruppe-2/3-Sitze werden immer vorwärtsgerichtet ins Auto montiert. Auf welchem Platz der Sitz am besten positioniert wird, ist der Anleitung zu entnehmen. In der Regel ist die sicherste Position die Mitte der Rückbank. Da hier eine Positionierung aber oft nicht zulässig ist (z.B. aufgrund des fehlenden Dreipunkt-Gurtes), fällt die Wahl meist auf den Platz hinter dem Beifahrersitz, da die Fahrerseite statistisch gesehen häufiger von einem Unfall betroffen ist, als die Beifahrerseite.

Das Kind wird mit dem Auto-Gurt gesichert

Gruppe-2/3-Sitze haben kein eigenes Gurt-System; die Kinder werden mit dem Dreipunkt-Gurt des Fahrzeugs gesichert. Deswegen ist es wichtig auf einen guten Gurtverlauf zu achten. Dafür haben die Sitze zum einen Gurtführungs-Punkte unterhalb der Kopfstütze sowie Führungshörner an der Sitzerhöhung. Dort muss der Gurt eingefädelt werden. Meist befinden sich an den Sitzen Aufkleber mit Sicherheitshinweisen, die den richtigen Einsatz des Gurtes erklären. Für einen optimalen Gurtverlauf am Oberkörper muss die Kopfstütze richtig eingestellt sein.
Beim Gurtverlauf am Becken ist darauf zu achten, dass der Gurt über den Beckenknochen liegt und nicht hochrutschen kann. Sitzt der Gurt hier nicht optimal, sondern verrutscht nach oben, kann das bei einem Frontalaufprall Verletzungen im Bauchraum nach sich ziehen. Um sicherzugehen, dass der Gurt auch während der Fahrt in seiner Führung bleibt, sollte der Sitz einmal im Auto mit dem Kind ausprobiert werden. Am besten bittet man das Kind, sich etwas zu bewegen: Dabei darf sich der Gurtverlauf nicht verändern, außerdem sollte sich der Sicherheitsgurt nicht verdrehen oder in der Gurtführung hängenbleiben – geschweige denn herausrutschen.

Unbedingt auf die Kopfstütze achten

Des Weiteren ist beim Gruppe-2/3-Sitz darauf zu achten, dass der Kopf des Kindes in der Kopfstütze eine bequeme Position hat und nicht nach vorne fallen kann. Denn beim Schlafen neigen insbesondere jüngere Kinder dazu, mit dem Oberkörper nach vorne zu kippen. Ist das der Fall, befindet sich der Kopf nicht mehr im geschützten Bereich der Kopfstütze – bei einem Seitenaufprall kann das zu schweren Verletzungen führen. Deswegen greift man idealerweise auf einen Sitz mit Neigungsverstellung oder speziell konstruierter Kopfstütze (z.B. gb Elian Fix) zurück.
Der Sitz selbst wird entweder mit dem Fahrzeuggurt oder per Isofix befestigt. Durch die Isofix-Befestigung steht der Sitz besonders fest und stabil im Fahrzeug. Wer ein Auto mit entsprechenden Isofix-Annahmepunkten hat, sollte deswegen auf den Gruppe-2/3-Sitz mit Isofix-Armen zurückgreifen. Anders als Babyschalen oder Gruppe-1-Sitze, die für Isofix-Nutzung in der Regel eine gesonderte Basis benötigen, sind die Isofix-Arme beim Gruppe-2/3-Sitz integriert und lassen sich einfach rausklappen oder -ziehen. Soll der Sitz doch einmal in einem Auto ohne Isofix genutzt werden, können die Arme eingeklappt und der Sitz mit dem Fahrzeuggurt gesichert werden.

Seitenprotektoren bieten zusätzlichen Schutz

Viele Sitze bieten darüber hinaus weitere Features. Besonders sinnvoll sind dabei zusätzliche Seitenprotektoren, die bei einem Seitenaufprall zusätzlichen Schutz bieten. Einige Kindersitze bieten zudem individuelle Ausstattungsmerkmale wie Luftkissen in der Kopfstütze oder integrierte Lautsprecher (z.B. Recaro Monza Nova 2). Da ein Kindersitz der Gruppe 2/3 im besten Fall über acht Jahre genutzt wird, ist es umso wichtiger, dass sich das Kind darin wohlfühlt. Auch in diesem Punkt ist ein Probesitzen wieder unerlässlich.
Idealerweise schränken die Seitenwangen an der Kopfstütze die Sicht des Kindes nicht zu sehr ein; die Beinauflagefläche sollte breit genug sein. Auch eine bequeme Polsterung ist wichtig, und damit das Kind im Sitz nicht schwitzt, sollte auf ein Belüftungssystem (Aussparungen in Sitzfläche und -lehne) sowie atmungsaktive Stoffe geachtet werden. Außerdem kann es ein Vorteil sein, wenn sich die Bezüge leicht entfernen lassen. In der Regel sind sie bei 30 Grad im Feinwaschprogramm der Maschine waschbar.

Sitzerhöhungen nur im Notfall verwenden

Übrigens: Auch einfache Sitzerhöhungen zählen zur Kindersitz-Gruppe 2/3, es fehlen jedoch die schützenden Kopf-, Rücken- und Seitenteile – der Körper des Kindes ist bei einem Unfall nahezu ungeschützt. Eine Sitzerhöhung sollte deswegen nur im Notfall als Kindersitz dienen. Am sichersten ist ein Gruppe-2/3-Sitz mit Rückenlehne, Kopfstütze und Seitenaufprallschutz.