Der Luftmassenmesser ist ein relativ kleines Bauteil mit einer großen Bedeutung für das
Motormanagement. Denn nahezu alle modernen Otto- und Dieselmotoren berechnen mit Hilfe des Luftmassenmessers die optimale Kraftstoffzugabe. Welche Funktion er hat, wie er arbeitet, an welchen Symptomen man einen Defekt erkennt und wie teuer eine Reparatur ist, haben wir zusammengefasst.

Funktion des Luftmassenmessers

Der Luftmassenmesser, auch Luftmassensensor genannt, gehört zum Ansaugsystem des Motors und sitzt sowohl beim Benzin- als auch beim Dieselmotor zwischen dem Luftfilterkasten und der Drosselklappe. Um ihn mittig im Ansaugrohr zu positionieren, ist er an einem circa 50 Millimeter langen Arm befestigt. Über einen Einbaustecker ist der sogenannte Durchflusssensor mit dem Motorsteuergerät verbunden. Damit keine Nebenluft in das Ansaugrohr gelangt, wird eine kleine Dichtung verbaut. Neben der Luftmasse bestimmt der Luftmassenmesser die Temperatur und den Druck der angesaugten Luft. Aus den ermittelten Werten errechnet das Steuergerät dann die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffes und den Zündzeitpunkt. Bei Dieselmotoren beeinflusst der Luftmassenmesser zusätzlich auch die Abgasrückführung. 

Symptome eines defekten Luftmassenmessers

Der Luftmassenmesser ist nicht nur für die Leistungsentfaltung wichtig, sondern auch für einen möglichst geringen Schadstoffausstoß. Ist der Sensor defekt oder verschmutzt, liefert er keine korrekten Messwerte an das Steuergerät. Die Folge: Die optimale Kraftstoffmenge kann nicht mehr berechnet werden. Dadurch kann es passieren, dass entweder zu wenig oder zu viel Kraftstoff in die Brennräume oder den Ansaugtrakt des Motors eingespritzt wird. Der Motor läuft also zu "fett" oder zu "mager". Die Symptome reichen von Leistungsverlust, unrundem Motorlauf und schwankendem Standgas, über Fehlzündungen, bis hin zu schlechten Abgaswerten inklusive schwarzer Rauchentwicklung. Allerdings können diese und ähnliche Symptome auch andere Ursachen haben, wie etwa einen Defekt des Turboladers oder der Zündanlage. Ein eindeutiger Indikator sind diese Anzeichen daher nicht.
 
Unter Umständen schaltet der Motor bei einem defekten oder einem stark verschmutzten Luftmassenmesser ins Notlaufprogramm. Der Motor arbeitet dann – um sich zu schützen und noch möglichst akzeptable Abgaswerte zu halten – nach vordefinierten Werten, allerdings mit spürbar gedrosselter Leistung. Dazu leuchtet die Motorkontrollleuchte auf, im Fehlerspeicher wird eine entsprechende Meldung hinterlegt. Alles zur Reparatur und Technik
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Ursachen für Defekte am Luftmassenmesser

Der Luftmassenmesser ist ein Verschleißteil. Mit zunehmender Laufleistung kann es vorkommen, dass immer ungenauere Werte an die Motorsteuerung gesendet werden. Bei einem merklichen Leistungsverlust und einer hohen Laufleistung sollte ein defekter Luftmassenmesser durchaus in Betracht gezogen werden. Allerdings kann es auch schon früher zu einem Defekt des Luftmassenmessers kommen. Bei schneller Fahrt unter Starkregen kann gelegentlich Wasser durch den Luftfilter treten, was die Funktion des Luftmassenmessers stark beeinträchtigen kann. Durch Zurückströmen von Öldämpfen aus der Kurbelgehäuseentlüftung nach dem Abstellen des Motors kann der Luftmassenmesser ebenfalls beschädigt werden. Darüber hinaus können Undichtigkeiten im Ansaugtrakt den Luftmassenmesser mit Sand oder sonstigen Partikeln außer Gefecht setzen.

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Prüfen des Luftmassenmessers

Relativ verlässlich ist das Auslesen des Fehlerspeichers per Diagnosegerät. Allerdings kann es auch vorkommen, dass im Fehlerspeicher kein Eintrag vorhanden ist. So bleibt der Werkstatt im Zweifel nichts anderes übrig, als den Luftmassenmesser auf Verdacht zu tauschen. Das sollte allerdings nur nach einer ausgiebigen Analyse geschehen. Ist der Luftmassenmesser nämlich nicht für die Symptome verantwortlich, muss der Kunde trotzdem für das Neuteil aufkommen.

Luftmassenmesser reinigen

In einigen Fällen kann die Reinigung des Luftmassenmessers dabei helfen, dass der Sensor wieder die richtigen Werte misst. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da die Sensorteile sehr empfindlich auf Berührung reagieren. Sofern keine Motorabdeckung vorhanden ist, ist der Luftmassenmesser direkt hinter dem Luftfilter im Ansaugtrakt zu finden. Modernere Luftmassenmesser sind mit Torx-Schrauben befestigt. Bei älteren Modellen dagegen wird der Sensor über Kreuzschrauben oder einfach über eine Steckverbindung im Gehäuse gehalten. Um den Sensor zu reinigen, wird er mit einem Luftmassensensor-Reiniger eingesprüht. Nachdem alle Teile getrocknet sind, wird der Luftmassenmesser wieder eingebaut. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf den Zustand des Luftfilters, um ihn gegebenenfalls zu erneuern. Luftfilterkasten und Rohre sollte bei dieser Gelegenheit ebenfalls gereinigt werden.

Reparatur und Kosten

Muss der alte Luftmassenmesser doch getauscht werden, empfiehlt sich der Austausch des empfindlichen Bauteils durch eine Werkstatt. Erfreulicherweise ist der Luftmassenmesser leicht zugänglich, dadurch fallen relativ geringe Kosten für den Einbau an. Meist schafft eine Werkstatt den Austausch innerhalb von 15 Minuten bis zu einer Stunde. Weitere Gründe, die für die Werkstatt sprechen: Bei Luftmassenmessern neuerer Bauart wird zum Teil Spezialwerkzeug benötigt. Und es kann erforderlich sein, den neuen Luftmassenmesser im Steuergerät "anzulernen", die Elektronik also darüber zu informieren, dass ein neuer Luftmassenmesser im Einsatz ist. Wer den Austausch selber vornehmen möchte, sollte darauf achten, ein hochwertiges Produkt von einem entsprechenden Hersteller zu verwenden. Bei billigen Nachbauteilen ist der nächste Ausfall programmiert. Die Preise für einen neuen Luftmassenmesser bewegen sich etwa zwischen 50 und 500 Euro. Es kann also richtig teuer werden. Für Besitzer älterer Autos mit geringem Restwert stellt so ein mehrere Hundert Euro teures Ersatzteil keine zeitwertgerechte Reparatur dar. Hier empfiehlt es sich, auf ein geprüftes Gebrauchtteil zurückzugreifen. Solche Austausch-Luftmassenmesser starten schon bei etwa 30 Euro. Problematischer ist es bei einigen Motoren, bei denen der Luftmassenmesser in das Steuergerät integriert ist. Die Reparaturkosten können dann im vierstelligen Bereich liegen.

Von

André Theophil