Marktstart/Preis: AMG SL startet bei über 187.000 Euro

Der neue SL ist ein echter AMG – denn die achte Generation der ältesten Mercedes-Baureihe wurde komplett in Affalterbach entwickelt. So wird der Roadster als 2+2-Sitzer und mit klassischem Stoffdach deutlich sportlicher als der Vorgänger, von dem er kein einziges Bauteil übernimmt. 
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Der neue SL ist ab sofort bestellbar und neben zwei V8-Varianten als Einstiegsmodell mit einem elektrifizierten Vierzylinder erhältlich. Mit V8 startet der Roadster bislang bei 187.098 Euro, durch den Basismotor sollte sich der Preis aber um ein gutes Stück reduzieren. Preise hierfür gibt es aber noch nicht.
Die wichtigsten Infos zum neuen SL im Überblick:
● Neuer SL von Mercedes-AMG entwickelt
● R 232 wird sportlicher
● Rückkehr zum Stoffdach
● Innenraum mit großen Displays
● Basis mit Vierzylinder, ansonsten V8
● Erstmals optional Allradantrieb für den SL
● Preise ab 187.098 Euro
● Marktstart ab sofort

Optik: größer, aber sportlicher als der Vorgänger

Die neue SL-Generation ist nicht wiederzuerkennen. Von den Vorgängern übernimmt sie die lange Motorhaube, mehr aber auch nicht. Der R 232 tritt deutlich dynamischer auf; der längere Radstand und die kürzeren Überhänge lassen ihn optisch kompakter erscheinen, obwohl er sieben Zentimeter länger geworden ist. Die Front besticht durch schmale Scheinwerfer und den AMG-typischen Panamericana-Grill. Darunter sitzt eine zerklüftete Schürze mit Gittern im Stil des AMG GT 63 S E-Performance
Mercedes-AMG SL !! SPERRFRIST 28.Oktober 2021 16:00 Uhr !!
S-Klasse-ähnliche Rückleuchten, ein elektrisch ausfahrbarer Spoiler und vier trapezförmige Endrohre kennzeichnen das Heck.
Bild: Daimler AG
Auf Wunsch ist ein Aero-Paket mit Flics und größerem Heckdiffusor zu haben. In den Radhäusern drehen sich Felgen in sechs Designs zwischen 19 und 21 Zoll. Am Heck fallen S-Klasse-ähnliche Rückleuchten, ein elektrisch ausfahrbarer, aktiver Spoiler und vier trapezförmige Endrohre für die V8-Modelle auf. Mit seiner rundlichen, reduzierten Form erinnert der Heckabschluss mehr an den AMG GT als an die SL-Vorgänger.

Es gibt wieder ein Stoffverdeck

Das größte Novum – neben den ausfahrbaren Türgriffen – ist die Rückkehr zum Stoffverdeck, das sich bis Tempo 50 in 15 Sekunden öffnen und schließen lässt. Es sorgt für einen sportlicheren Look und spart im Vergleich zum Metallklappdach 21 Kilogramm Gewicht ein. Trotzdem ist der R 232 mit knapp zwei Tonnen Leergewicht schwerer als der Vorgänger.

Innenraum: luxuriös und mit blendfreien Bildschirmen

Der SL bekommt große Displays fürs Kombiinstrument und das Infotainment. Anders als bei C-Klasse oder S-Klasse steht das 12,3 Zoll große Kombiinstrument aber nicht frei hinterm Lenkrad, sondern verschwindet unter einer Abdeckung. Das soll vor Sonnenlicht von oben schützen, wenn offen gefahren wird. 
Mercedes-AMG SL !! SPERRFRIST 28.Oktober 2021 16:00 Uhr !!
Damit er bei offener Fahrt nicht spiegelt, lässt sich der große Touchscreen in der Neigung verstellen.
Bild: Daimler AG
Aus diesem Grund lässt sich auch der 11,9 Zoll große Touchscreen in der Mittelkonsole elektrisch um 30 Grad in der Neigung verstellen. Das System ist das gewohnte MBUX-Infotainment, ergänzt um AMG-spezifische Inhalte.

Mehr Sportlichkeit aus der Optionsliste

Im Grunde tendiert der SL-Innenraum in Richtung Luxus. Bequeme Sitze mit Belüftung und Nackenföhn, Burmester-Soundsystem und viel ziernahtveredeltes Leder machen das Leben angenehm. Wer sich in der Aufpreisliste austobt, kann aber auch den Sporttrumpf ziehen: Performance-Schalensitze, Carbon-Intarsien, Alcantara-Bezüge, rote Gurte und mehr bürsten den SL dann auf Sport. AMG-spezifische Anzeigen, Track Pace zur Fahrzeug-Analyse und Fahrmodus-Schalter sind in jedem Fall an Bord. Mit dem Fahrmodus-Schalter können bis zu sechs verschiedene Fahrprogramme angewählt werden.

Neue Generation wieder mit zwei Notsitzen

Erstmals seit dem R 129 ist der SL wieder ein 2+2-Sitzer. Allerdings sind die Fondplätze nur bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter freigegeben, was sie faktisch nur für Kinder tauglich macht. Ein Praxiszugewinn sind sie so vor allem als erweiterte Gepäckablage, falls die maximal 240 Liter Kofferraumvolumen einmal nicht ausreichen sollten.

Fahren: Der neue SL kann auch Kurven sehr gut

Hält der SL auf der Straße, was er auf dem Papier verspricht? Links hinterm Display versteckt sich der Startknopf, der Achtzylinder es SL 63 erwacht laut blubbernd zum Leben. Schon durch ein kleines Zucken im rechten Fuß setzt sich der Zweitonner in Bewegung. Dass er geradeaus kann, überrascht uns nicht, wohl aber die heutzutage unüblich lange Turbo-Gedenksekunde, ehe sich Getriebe und Lader sortiert haben; 48-Volt-Boost oder Ähnliches sucht man hier vergebens. 
Mercedes-AMG SL 63
Dass der neue SL geradeaus kann, überrascht uns nicht, wohl aber die heutzutage unüblich lange Turbo-Gedenksekunde.
Bild: Daimler AG

Dann aber geht's richtig los, je nach Auspuffklappenstellung röhrt der SL mehr oder weniger kräftig und prescht derart vehement nach vorne, dass des Fahrers Fettpölsterchen nachdrücklich in die Sitzritzen gepresst werden. Häkchen dran und runter von der Autobahn, ab ins Gebirge. In den Serpentinen mahnte der Vorgänger mit seinem Drang zum Kurvenrand stets zur Mäßigung. 
Ganz anders der Neue: Die superdirekte Lenkung – die auf der Geraden manchmal sogar einen Tick zu spitz ist – dirigiert den SL millimetergenau in die Kurve. Und das straffe Fahrwerk sorgt dafür, dass der Roadster auf der Ideallinie bleibt. Nur ein, zwei Mal, bergauf auf nasser Straße, zuckte das Heck in der Spitzkehre nach außen.

Motoren/Antrieb: Den Einstieg macht ein Vierzylinder (Update!)

AMG präsentiert das neue Einstiegsmodell für den SL. Als SL 43 zieht unter die lange Haube des Roadsters ein Zweiliter-Reihenvierzylinder mit 48-Volt-Mildhybridtechnik ein. Das Aggregat leistet 381 PS, erzeugt 480 Nm und verfügt kurzzeitig über bis zu 14 PS Elektro-Boost aus dem riemengetriebenen Startergenerator.
Mercedes-AMG SL 43
Runde Endrohre unterscheiden den Einstiegs-SL am Heck von seinen V8-Geschwistern.
Bild: Daimler AG
Als erster Mercedes bekommt das 43er-Modell den neuen E-Turbolader spendiert, der von seinem Wirkungsprinzip aus der Formel 1 stammt. Hierbei wird ein normaler Abgasturbolader um einen Elektromotor auf der Laderwelle ergänzt. Dieser erlaubt es, den Lader unabhängig vom Abgasstrom zu betreiben, was ein besseres Ansprechverhalten und ein geschlossenes Turboloch bedeuten soll. 
Mercedes-AMG SL 43
Im SL 43 arbeitet ein Vierzylinder mit E-Turbolader. Außerdem gibt es andere Schürzen.
Bild: Daimler AG
Der M139-Motor, der bereits aus dem A 45 bekannt ist, kommt im SL längs eingebaut zum Einsatz und wird erstmals an ein Neunganggetriebe (AMG Speedshift MCT) geflanscht. Der heckgetriebene SL soll den Spurt auf 100 km/h in 4,9 Sekunden vollziehen.

Top-Modelle natürlich mit V8

Selbstverständlich gibt es den neuen SL auch mit stärkeren V8-Motorisierungen. Zur Wahl stehen zwei Leistungsstufen des Bi-Turbos. Den Einstieg markiert hier der SL 55 mit 476 PS und 700 Nm Drehmoment. Darüber steht der SL 63 mit 585 PS und 800 Nm Drehmoment, wobei der Leistungszuwachs mittels modifizierter Motorsoftware und mehr Ladedruck zustande kommt. 
Der stärkere SL schafft den Standard-Sprint in 3,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 315 km/h erreicht. Beim 63er sind aktive Motorlager verbaut, die beim 55er optional zu haben sind. Die Kraftübertragung geschieht serienmäßig via Neungang-Speedshift-Automatik. Bei beiden V8 – und erstmals beim SL – ist Allradantrieb mit an Bord. 4Matic+ bindet die Vorderachse über eine elektromechanische Kupplung vollvariabel und bedarfsgerecht an.

Plug-in-Hybrid dürfte folgen

Nach und nach werden wohl weitere Antriebe folgen. Zwölf- und Sechszylinder gelten als ausgeschlossen. Aber es gibt Gerüchte um ein über 800 PS starkes Topmodell mit dem Plug-in-Hybridantrieb aus dem GT 63 S E-Performance. Und was sagt Mercedes dazu? Man könne sich durchaus vorstellen, das System für den SL zu adaptieren, heißt es aus Stuttgart. Das klingt doch ziemlich vielversprechend!

Plattform: nächster AMG GT spendiert den Unterbau

Der neue SL basiert auf einer Aluminium-Struktur, die auch der nächste AMG GT nutzen wird. Der neue Rohbau soll besonders viel Steifigkeit und eine hohe Fahrdynamik bieten. Ob und welche Teile bereits einen Ausblick auf den GT-Nachfolger geben könnten, ließ AMG auf Nachfrage von AUTO BILD noch unkommentiert. Fakt ist aber, dass das Coupé noch eine Ecke dynamischer werden wird als der SL. Der bringt selbst schon einiges an Performance-Goodies mit, soll aber trotz gesteigerter Sportlichkeit noch immer Komfort können.

Fahrwerk: Aktivfahrwerk mit Wankstabilisierung

Im SL 63 kommt ein Aktivfahrwerk mit Wankstabilisierung zum Einsatz. Das soll nicht nur die Dynamik verbessern, sondern auch ins Komfortkapitel einzahlen. Beim SL 55 sind herkömmliche Schraubenfedern verbaut, kombiniert mit verstellbaren Dämpfern. Hier ebenfalls optional ist das beim SL 63 serienmäßige Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Stets mit an Bord ist die aktive Hinterachslenkung mit 2,5 Grad Lenkwinkel, die den Wendekreis verkleinert und gleichzeitig das Fahrverhalten in Kurven stabilisiert.
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der Daimler AG. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit

Fazit

von

Moritz Doka
Nach dem blassen Vorgänger macht Mercedes beim neuen SL richtig Ernst. Vollständig neu entwickelt bei AMG und schon im Stand um Welten sportlicher. Wir sagen: Toll, dass der Name wiederbelebt statt begraben wurde! Ob sich allerdings auch die wenigen verbliebenen Bestandskunden mit der neuen Dynamik anfreunden können, wird sich zeigen.