Mercedes CLE Coupé (2023): Infos und Test
Kommt als Coupé und Cabrio: Alle Infos zum neuen Mercedes CLE
Mercedes CLE Coupé
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Der Mercedes CLE vereint die Sportlichkeit eines C-Klasse Coupé mit der Größe der zweitürigen E-Klasse. Plus: Er kommt auch als Cabrio und mit Sechszylinder. Alle Infos und erster Test!
Inhaltsverzeichnis
Aus zwei mach eins: Das neue Mercedes CLE Coupé ersetzt ab Ende des Jahres C- und E-Klasse Coupé und ist damit streng genommen der legitime Nachfolger des CLK, der in zwei Baureihen bis 2010 gebaut wurde – neben der Hard-Top-Variante wird der CLE aber auch als Cabrio an den Start gehen.
13 Jahre später wird aus CLK also CLE und der ist richtig groß geworden. Mit 4,85 Metern ist er anderthalb Zentimeter länger als ein E-Klasse Coupé und übertrumpft ein C-Klasse Coupé um satte 16 Zentimeter. Ähnlich sieht es bei der Breite aus: 1,86 Meter sind E-Klasse-Niveau und mal eben fünf Zentimeter mehr als bei der C-Klasse.
Die Abmessungen des CLE:
Länge: 4850 mm
Breite: 1861 mm
Höhe: 1423 mm
Radstand: 2865 mm
Breite: 1861 mm
Höhe: 1423 mm
Radstand: 2865 mm
Genug Zahlengeplänkel, kommen wir zum Design: Durch die Haifischschnauze wird die Haube optisch verlängert. Der Grill öffnet sich nach unten hin, was für mehr Breite sorgt. LED-Scheinwerfer sind Serie (Digital Light gegen Aufpreis) und die Powerdomes auf der Haube kennen wir von anderen Mercedes-Modellen. Unterm Strich ist das Design gelungen und dennoch bekannt. Für ein nagelneues Auto erinnert die Front (zu) stark an CLA und CLS.

Haifischschnauze, breiter Kühlergrill und schmale Scheinwerfer. Die Front des CLE Coupé ist gelungen, erinnert aber stark an CLA und CLS.
Bild: Mercedes-Benz Group
Mehr Eigenständigkeit gibt es im Profil, was vor allem an den ausgestellten hinteren Seitenpartien liegt. Darin ist Platz für bis zu 20 Zoll große Felgen (Serie sind 18 Zoll). Und wo wir schon gerade bei der Spur sind, die haben die Ingenieure an die Größenverhältnisse angepasst. Verglichen mit dem C-Klasse Coupé hat der CLE vorne vier und hinten sieben Zentimeter mehr Spurweite spendiert bekommen.
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* Die durchschnittliche Ersparnis berechnet sich im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers aus allen auf carwow errechneten Konfigurationen zwischen Januar und Juni 2022. Sie ist ein Durchschnittswert aller angebotenen Modelle und variiert je nach Hersteller, Modell und Händler.
Am Heck trägt der CLE schmale, zweigeteilte Leuchten, die optisch durch einen schwarzen Einleger verbunden sind – hier lässt das GLC Coupé grüßen. Und auch wenn wir die Anmerkung mittlerweile leid sind: Die verchromten Fake-Endrohre gehen gar nicht.
Das Kofferraumvolumen passt aber: Mit 420 Litern liegt es ziemlich genau auf dem Niveau des E-Klasse Coupé (425 Liter). Da hören die Gemeinsamkeiten zur E-Klasse dann aber auf, denn das Cockpit übernimmt der CLE in großen Teilen von der aktuellen C-Klasse. Das digitale Instrumentendisplay (12,3 Zoll) und der um sechs Grad zum Fahrer geneigte Infotainment-Touchscreen (11,9 Zoll) sind genauso aufpreisfrei wie Keyless, Gurtbringer und elektrisch einstellbare Sitze mit Memory.

Sportlicher Innenraum: Das Cockpit ist aus C-Klasse und GLC bekannt. Die Sitzposition ist angenehm tief.
Bild: Mercedes-Benz Group
Letztere sind sportlich ausgeformt und bieten eine angenehm tiefe Sitzposition. Trotz optionalem Panoramadach habe ich mit 1,83 Metern mehr als genug Kopffreiheit. Auf den Rücksitzen sieht es da schon anders aus. Zwar überrascht der CLE dank seines langen Radstands von 2,87 Metern mit ausreichend Beinfreiheit, doch am Kopf zwickt es.
Bei einem Coupé spielt die Musik aber sowieso in der ersten Reihe. Apropos Musik: Wer das Burmester-Soundsystem ordert, bekommt pro Sitz zwei zusätzliche – unter der Perforation versteckte – Lautsprecher für ein optimales Sounderlebnis. Hier haben die Entwickler sicherlich auch schon an das Cabrio des CLE gedacht, bei der der mittige Touchscreen dann auch in der Neigung verstellbar sein wird (wie beim Roadster SL), um Spiegelungen zu minimieren.
Im Innenraum geht es sportlich zu
Der Innenraum des CLE hinterlässt im ersten Check einen sportiven und edlen Eindruck. Die Verarbeitung ist gut, die Materialauswahl passt. Nur der Handschuhfachdeckel aus Hartplastik will nicht so recht zum Ambiente passen.

Auf der Rückbank wird es mit 1,83 Metern Körpergröße am Kopf schon eng.
Bild: Mercedes-Benz Group
Nach der E-Klasse wird der CLE das zweite Modell sein, das über die neueste MBUX-Generation inklusive Drittanbieter-Apps verfügt. Auf die Selfie-Kamera für den nächsten Business-Call verzichtet er aber, schließlich sprechen wir hier von einem Coupé, das in erster Linie Fahrspaß bieten soll.
Dafür soll vor allem eine Motorisierung sorgen: der Dreiliter-Reihensechszylinder des CLE 450. Mit 381 PS, 500 Nm und Allradantrieb 4Matic sollte der Fahrspaß hier nicht zu kurz kommen. Daneben bietet Mercedes den CLE noch mit drei Vierzylindern (alles Mildhybride) an. Los geht's mit dem CLE 200 (Zweiliter-Vierzylinder) mit 204 PS und wahlweise Hinterrad- oder Allradantrieb, gefolgt vom CLE 300 mit 258 PS (immer 4Matic). Der Diesel hört auf den Namen CLE 220 d und gibt seine 197 PS immer an die Hinterräder ab.

Eigenständiges Heck mit zweigeteilten Rückleuchten, die optisch durch einen Einleger miteinander verbunden werden.
Bild: Mercedes-Benz Group
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch ein Plug-in-Hybrid und eine AMG-Version (hoffentlich auch als Sechszylinder!) folgen. Fahrwerksseitig haben die Kunden ebenfalls die Wahl: Das Komfortfahrwerk ist Standard, wer die AMG-Line bestellt, bekommt ein Sportfahrwerk mit härteren Federn und Stabis. Optional gibt es das Adaptiv-Fahrwerk, das immer an eine Hinterachslenkung (2,5 Grad) gekoppelt ist.
Doch kann der neue CLE dem Wunsch der Kundschaft, die Größe des E-Klasse Coupé mit der Fahrdynamik des C-Klasse Coupés zu verbinden, auch nachkommen? Die Antwort: Ja, kann der CLE. Bei der ersten Ausfahrt erwies sich der CLE 220 d als souveräner Läufer, der fehlende Spontanität mit seinem satten Drehmoment wettmacht und natürlich dank seiner Gene sparsam ist.
Der CLE 300 4Matic ist da schon etwas dynamischer unterwegs. Und ob man es will oder nicht, sein Wesen entspricht eher dem eines sportlichen Coupés. Unterdessen wirkt der Vierender beim spontanen Leistungsabruf auch nicht mehr so angestrengt. Er hält sich mit der eigenen Tonalität im Hintergrund. Wer es will, der kann den Ton im Innenraum künstlich in Richtung Sechszylinder bringen. Das ist und bleibt aber Geschmacksache.

Der Innenraum des CLE Coupés ist aus der neuen E-Klasse bekannt. Das Multimediasystem MBUX kommt in der vierten Generation mit neuer Grafik und neuen Apps.
Bild: Mercedes-Benz Group
Weniger Geschmacksache ist es wahrscheinlich, wenn man von einem Traumauto spricht, einen Sechszylinder zu fahren. Mit 381 PS und 500 Newtonmetern sprintet der in 4,4 Sekunden auf Tempo 100 und wird abgeregelt 250 km/h schnell. Der Sound ist kernig, kann hier auf Knopfdruck im Innenraum in einen 8-Zylinder verwandelt werden. Das Ansprechverhalten ist spontan. Auch hier helfen die 48-Volt-Architektur und der Startergenerator, Antriebslöcher gekonnt zu stopfen.
Am Ende ist es aber egal, mit welcher Motorisierung man seine Träume auf den Prüfstand stellt. Gerade, wenn wie bei der ersten Ausfahrt alle Fahrzeuge mit dem Dynamic-Body-Control-Fahrwerk mit kontinuierlicher Verstelldämpfung unterwegs sind, darf den Stuttgartern testiert werden, dass sie die Meister der Spreizung zwischen luxuriösem Gleiten und Sportlichkeit sind (den ganzen Fahrbericht gibt's hier).
Preislich orientiert sich das Mercedes CLE Coupé zum Marktstart im November 2023 etwas näher am E-Klasse Coupé als an der zweitürigen C-Klasse. Das E-Klasse Coupé startete bislang bei 60.082 Euro, der CLE wird nur unwesentlich günstiger ab 58.132 Euro bei den Händlern stehen.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Die Preise fürs Cabrio hat Mercedes noch nicht bekannt gegeben, da das Cabrio bislang aber rund 6000 Euro teurer war als das Coupé, geht AUTO BILD von einem Einstiegspreis bei etwa 64.000 Euro aus.
Die Reise wurde unterstützt von Mercedes. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.
Fazit
So viel Platz wie im E-Klasse Coupé und so sportlich wie ein C- Klasse Coupé: Der CLE vereint beides. Toll, dass es einen Sechszylinder gibt, aber beim Design hätte ich mir etwas mehr Eigenständigkeit gewünscht.
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