Bereits aus dem Top-30-Qualifying am Freitagabend war der französische Reifenhersteller als Sieger hervorgegangen. Laurens Vanthoor hatte den Porsche mit der Startnummer 911 auf die Pole Position gestellt und mit einer Rundenzeit von 8.09,105 Minuten zugleich einen neuen Bestwert für die 24-Stunden-Streckenvariante aufgestellt. Interessantes Detail dabei: Gleich drei 911 GT3 R belegten die ersten drei Startpätze – nur der Schnellste setzte auf Reifen von Michelin. Das Rennen entwickelte sich zu einem hochbrisanten Duell vor allem zwischen den Mercedes-AMG von Black Falcon und HTP sowie den Qualifying-Siegern im Manthey-Porsche. Vanthoor, Kevin Estre sowie die beiden Le Mans-Gewinner Romain Dumas und Earl Bamber fuhren auf trockener Strecke teilweise einen Vorsprung von bis zu drei Minuten heraus. Um 1.30 Uhr in der Nacht endete die flotte Fahrt für dieses Quartett jedoch abrupt: Beim Überrunden eines langsameren Teilnehmers geriet Dumas – seinerseits vierfacher Sieger der 24-Stunden-Nürburgring – auf eine Ölspur und flog im Bereich Schwalbenschwanz massiv ab.

Brillante Regen-Performance dank Rennreifen von Michelin

Gewinner Podium
Klare Sache: Das Podium gehörte beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring allein Partnern von Michelin.
Bild: Michelin/BRfoto
Damit ging die Führung zunächst an den Nummer-912-Porsche, der sich nach einem außerplanmäßigen Boxenstopp in der Anfangsphase von Rang 90 wieder zurück in die Spitzengruppe gekämpft hatte. Als aber gegen 2 Uhr erst leichter, dann starker Regen einsetzte, war das Nummer-4-Auto von Black Falcon nicht mehr zu halten: Manuel Metzger brannte mit seinem auf MICHELIN Pneus rollenden Mercedes-AMG ein wahres Rundenzeiten-Feuerwerk ab und verwandelte einen Zehn-Sekunden-Rückstand in eine Führung von mehr als 35 Sekunden, die seine Teamkollegen im weiteren Verlauf auf über zwei Minuten erweitern konnten. Hinzu kam am Morgen eine 212-Sekunden-Zeitstrafe für den Manthey-Porsche aufgrund eines Vergehens während einer Code-60-Phase, die den Rückstand zusätzlich vergrößerte.

Starker Nebel stellte den Rennverlauf noch einmal auf den Kopf

Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon
Knapp geschlagen: Adam Christodoulou, Maro Engel, Dirk Müller und Manuel Metzger im Nummer-4-Mercedes von Black Falcon.
Bild: Michelin/BRfoto
Während es für Mercedes bereits nach der Wiederholung der Siege von 2013 und 2016 aussah, braute sich über der Eifel Ungemach zusammen: Dichter Nebel kam auf und zwang die Rennleitung kurz vor Mittag dazu, das 24-Stunden-Rennen mit der Roten Flagge zu unterbrechen. Beim Restart um 13.55 Uhr war der Vorsprung des AMG GT3 annuliert und es entbrannte ein faszinierendes Regenduell zwischen Christodoulou und Makowiecki. Mit einem entschlossenen Manöver, bei dem es auch zu einer leichten Berührung zwischen beiden Rennwagen kam, setzte sich Fred "Mako" in Kurve 1 des Grand Prix-Kurses durch. Christodoulou nahm die Verfolgung auf, ein leichter Fahrfehler in der "Galgenkopf"-Rechtskurve vor der langen "Döttinger Höhe" sorgte wenig später jedoch für die Vorentscheidung. "Das war ein ganz harter, aber immer fairer Kampf an der Spitze", freute sich Makowiecki im Ziel. "Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Das Auto war im Trockenen und im Regen perfekt abgestimmt, wir konnten bis zum Schluss pushen."

Die sechs Erstplatzierten vertrauten auf Michelin

Black Falcon-Mercedes-AMG GT3
Platz drei: Auch der Black Falcon-Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 6 rollte beim 24-Stunden-Rennen auf Reifen von Michelin.
Bild: Michelin/BRfoto
Dass Michelin bei trockenen ebenso wie bei nassen und gemischten Bedingungen die bestimmende Reifenmarke beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war, zeigen auch die weiteren Platzierungen bis hin zum sechsten Rang. Dabei komplettierten Thomas Jäger, Jan Seyffarth, Luca Stolz und Yelmer Buurman von Black Falcon das Podium. Auf der vierten Position sorgten Nicki Thiim, Maxime Martin, Marco Sörensen und Darren Turner bei der Abschiedsvorstellung des Aston Martin Vantage GT3 für einen Überraschungserfolg. Als Fünfte erreichten Hubert Haupt, Nico Bastian, Gabriele Piana und Erik Johansson das Ziel mit einem weiteren Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon vor dem bestplatzierten Audi. Der von den beiden Vorjahressiegern Christopher Mies und Kelvin von der Linde sowie dessen Bruder Sheldon und DTM-Champion René Rast pilotierte R8 LMS rollte ebenfalls auf Rennpneus von Michelin, schied aber am Sonntagmorgen wegen einer Reparaturpause nach einem Unfall aus dem Kampf um den Sieg aus.

Michelin brachte fast 10.000 Reifen mit zum 24-Stunden-Rennen

Aston Martin Vantage GT3
Überraschungs-Vierter: Der Aston Martin Vantage GT3 bei seinem letzten großen Werkseinsatz.
Bild: Michelin/BRfoto
Während Porsche in der Eifel den zwölften Gesamtsieg des Sportwagenherstellers bei dem 24-Stunden-Klassiker feiern durfte, war es für das Team Manthey der insgesamt sechste Erfolg beim Heimspiel. Michelin trug sich am Sonntag sogar zum 18. Mal seit 1993 in die Ehrenliste dieser Veranstaltung ein. Die französische Premiummarke konnte zuvor auch mit BMW, der Chrysler Viper, Audi und Mercedes den Nürburgring-Marathon für sich entscheiden. Am vergangenen Wochenende hat Michelin mit mehr als 20 Lkw fast 10.000 Reifen für das 24-Stunden-Rennen bereitgestellt und gut die Hälfte des knapp 150 Autos umfassenden Teilnehmerfelds ausgerüstet.