Moderne Ampeln: Pilotprojekte
Fußgänger im Blick

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Mehrere Städte im deutschsprachigen Raum testen derzeit "demokratische Ampeln". Diese bemerken Fußgänger und schalten bei Bedarf länger auf Grün. Allerdings hat das System offenbar Schwächen.
Ampeln der neuesten Generation können wartende Fußgänger und Radfahrer sehen. Infrarot- oder Video-Detektoren erkennen, ob und wie viele von ihnen am Straßenrand stehen. Sind es viele, bekommen sie schneller und vor allem länger Grün. Autos müssen dafür umso länger warten. In Hamburg, München, Darmstadt sowie im österreichischen Salzburg laufen derzeit Pilotprojekte. In Darmstadt hat ein schwerer Verkehrsunfall vor zwei Jahren die neue Technik angestoßen. Vor einer Schule schafften es fast nie alle Kinder bei Grün über die Straße, viele Nachzügler rannten bei Rot rüber.
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Infrarot- und Video-Detektoren sehen wartende Fußgänger und Radfahrer, ohne ihre Gesichter zu erkennen.
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Beim Salzburger Verkehrsversuch "Share", der bis 2013 in der Altstadt läuft, geht es weniger um Sicherheit, sondern um die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Dies wird gewährleistet, indem die Wartezeiten für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer an den sieben Testampeln verkürzt werden. "Früher wurde die Ampel immer gleich geschaltet, egal ob da ein Fußgänger gewartet hat oder hundert", so ein Sprecher der Softwarefirma Gevas, die an dem Projekt beteiligt ist. Laut Gevas erfassen die Kameras der "demokratischen Ampeln" Gesichter so, dass sie nicht erkennbar sind. Die so gewonnenen Bilddateien werden außerdem nicht gespeichert.
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