MotoGP 2013
—Bridgestone: Was auf Phillip Island schief lief
Shinji Aoki: "Durch den deutlich besseren Belag auf Phillip Island in diesem Jahr erhitzten sich die von uns ausgewählten Hinterreifen stark. Das beeinflusste deren Haltbarkeit. Die sehr hohe Haftung des Asphalts führte dazu, dass bei einigen Reifen die Laufflächen aufbrachen und rissig wurden. Diese Situation erwarteten wir ganz sicher nicht."
Aoki: "Die Entscheidung der Rennleitung, ein 26-Runden-Rennen zu fahren, wurde auf Grund unserer Empfehlung nach den Analysen vom Samstag getroffen, die besagten, dass man mit dem Hinterreifen nicht mehr als 14 Runden fahren sollte. Da wir uns um die Sicherheit der Fahrer sorgten, baten wir sie, mit der härteren Mischung im Warmup am Sonntag Longruns zu fahren."
Aoki: "Wir wussten, dass der Kurs neu asphaltiert wurde und der Belag rauer ist. Obwohl wir deswegen spezielle Hinterreifen mit der extraharten Mischung mitgebracht haben, hat uns die verbesserte Streckenbeschaffenheit Probleme bereitet. Auch wenn wir uns die benutzten Reifen und die Telemetriedaten von den Teams noch ansehen müssen, um alle Faktoren zu betrachten, so waren es die sehr hohen Reifen-Temperaturen, die vor dem Wochenende auf diesem Kurs nicht vorhersehbar waren. Unsere Untersuchungen ergaben, dass es nicht nur die deutlich griffigere Oberfläche war, die das Problem verursachte. Das Fehlen der Bodenwellen in den Kurven führte dazu, dass die Reifen konstanteren Kontakt zum Boden hatten."
Aoki: "Der im vierten Freien Training eingesetzte extraharte Slick hatte keine Vorteile im Vergleich zum harten Slick, der von den Fahrern ursprünglich ausgewählt wurde. Der extraharte Reifen führte zu den gleichen Hitze-Problemen und bot weniger Haftung als der harte. Er wurde also als Option fürs Rennen zurückgezogen. Normalerweise sind härtere Mischungen hitzeresistenter. Doch das war am vergangenen Wochenende nicht der Fall. Unsere harte Mischung verhielt sich besser als die mittlere Mischung, doch der extraharte Reifen war nicht so gut wie der harte. Das scheint eine weitere Eigenheit des neuen Belags zu sein. Unsere Ingenieure untersuchen das momentan."
Aoki: "Es ist wichtig, dass wir auf dem Kurs in Phillip Island vor dem nächsten Rennen im Oktober des kommenden Jahres testen. Da Phillip Island nicht als offizielle IRTA-Teststrecke oder bei privaten Tests genutzt wird, suchen wir nach einer Lösung, wie wir vor dem Grand Prix im Oktober mit MotoGP-Piloten testen können. Dadurch könnten wir Daten sammeln, aus denen wir dann die passenden Reifen für den neuen Asphalt entwickeln."
Aoki: "Jeder bei Bridgestone ist zuversichtlich, dass wir nach einem Test mit Werkspiloten auf Phillip Island Anfang des kommenden Jahres die passenden Reifen für den Kurs entwickeln können, um die komplette Renndistanz von 27 Runden zu bewältigen. Es wird eine große Herausforderung für uns, doch diese werden wir sorgfältig angehen. Reifen zu bauen, die lange genug halten, hitzeresistent sind, die benötigten Haftungslevel und das angestrebte Aufwärmverhalten haben, genießt bei den Ingenieuren des Bridgestone-Testzentrums in Japan höchste Priorität."
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