Opel Zafira/Renault Scénic/VW Touran: Test
Reicht der Charme des neuen Scénic?

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Der neue Renault Scénic sieht gut aus, aber was kann er sonst noch so? Der gerade aufgefrischte Opel Zafira und der VW Touran prüfen das mal.
Bild: Christoph Boerries / AUTO BILD
Das ist ja mal ’ne Ansage: Auf 20-Zoll-Räder stellt Renault den nagelneuen Scénic, und zwar serienmäßig. Wir sprechen hier ja nicht von irgendeinem Riesen-SUV oder einer Luxus-Limo. Sondern über brave Kompaktvans für Familien, da sind 16 Zoll meist Standard. Sehr chic sieht das jedenfalls aus – aber bringt es auch was? Der Scénic fällt allerdings sowieso auf, schon wegen der Zweifarb-Lackierung (Honig-Gelb und Black Pearl metallic). Und dann hat ihn der ziemlich geniale Chefdesigner Laurens van den Acker ja auch noch ansehnlich eingekleidet: Freundlich, schwungvoll, mit auffälligen Lampen und interessanter Seitenlinie, sehr schmuck.
Beim VW Touran folgt die Form der Funktion

Etwas langweilig: Das Blechkleid des Touran ist nicht das allerschärfste, aber der VW hat praktisches Talent.
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Am Opel-Arbeitsplatz herrscht endlich Übersicht

Deutlich verbessert: Das Cockpit des Zafira kommt mit weniger Knöpfen aus als das des Vorgängers.
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Von den drei längs verschiebbaren und klappbaren Einzelsitzen lässt sich der mittlere separat nach vorn umlegen, dient dann als Armlehne, während die beiden äußeren Sitze sich nach schräg hinten verschieben lassen – fertig ist ein äußerst bequemes Abteil für zwei. Der Kofferraum schluckt mit 710 bis 1860 Liter zwar etwas weniger als der VW, die 28 Getränkekästen dürften aber für ein verlängertes Wochenende reichen.
Als Transporter empfiehlt sich der Scénic nicht unbedingt

Enge Kiste: Der 506 bis 1554 Liter große Kofferraum des Scenic ist der mit Abstand kleinste des Vergleichs.
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Die 20-Zöller des Renault dämpfen den Abrollkomfort

Der Scénic fährt sich handlich, rollt aber stramm und besonders auf Querfugen durchaus poltrig ab.
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Überraschung des Vergleichs ist der Opel. Mit den adaptiven Dämpfern (980 Euro) fährt er erstaunlich handlich, ausgewogen und mit einem angenehm satten Fahrgefühl. Der kräftige, gelassene 2,0-Liter mit 170 PS hat mit den 1,8 Tonnen keine Mühe, schiebt kräftig an und beschleunigt den Zafira munter. Der VW bringt nur 1,6 Tonnen auf die Waage, bei ihm ist der 2,0-Liter-TDI mit 150 PS an Bord. Der zieht etwas flauer durch als Opel und Renault, dreht aber lebhaft aus und bleibt angenehm leise. Das DCC-Fahrwerk (1035 Euro) mit adaptiven Dämpfern bietet eine schöne Bandbreite zwischen Komfort und, na ja, dezentem Sport.
Weitere Details zu den drei Vans finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Fazit
Mit seinem Charme, dem gekonnten Design und vielen guten Ideen im Innenraum bringt der Renault gute Laune in die Klasse der Kompaktvans. Er ist eine klare Empfehlung für alle, denen die Deutschen vielleicht eine Spur zu ernsthaft sind. Aber klar, Opel und vor allem VW sammeln mehr Punkte – sie sind einfach größer und geräumiger, fahren souveräner. Alle drei bleiben übrigens sehr sparsam.
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