Porsche 944: Klassiker des Tages, gebraucht, Preis, Leistung
Die jüngsten Transaxle-Porsche 944 bekommen das H-Kennzeichen!
Infos zum H-Kennzeichen
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Unter den Porsche-Klassikern gewinnt der 944 immer mehr an Beachtung. Denn das Transaxle-Modell ist eine echte Elfer-Alternative. Nun können auch die letztgebauten Vertreter der Baureihe das H-Kennzeichen bekommen.
Bild: Jan-Henrik Muche / AUTO BILD
Wer an Porsche denkt, hat wohl meist den 911er im Sinn. Doch wer sich durch die verschiedenen Elfer-Generationen mit ihren stattlichen Gebrauchtwagenpreisen gräbt, der könnte sich aus finanziellen Gründen für den 944 interessieren. Nicht ganz so unsportlich wie der einstige 924 und dabei nicht so teuer oder aufwendig wie der spätere 968, ist der Porsche 944 eine echte Versuchung! Vor allem angesichts der Tatsache, dass inzwischen schon die letzten 944 S2 und 944 Turbo 30 Jahre alt und damit H-Kennzeichen-fähig werden. Bis heute rümpfen viele Porsche-Fans beim 944 wie schon beim 924 die Nase. Dabei war der Porsche 944 im Gegensatz zum frühen 924 mit einem echten Porsche-Werksmotor unterwegs und auch sichtbare Dreingaben aus dem Volkswagen-Konzernregal wurden im Laufe der Jahre sukzessive ausgetauscht.
Das Fahrwerk ist eine Klasse für sich

Bis zum Jahr 1995 fanden mehr als 400.000 Porsche 944 ihre Abnehmer.
Bild: Porsche AG
Allen Unkenrufen zum Trotz hielten sich die ungeliebten Transaxle-Kinder aus Zuffenhausen bis zum Jahr 1995, mehr als 400.000 Modelle fanden ihren Abnehmer. Dass der Porsche 944 ein echter Sportwagen ist, spürt man bereits nach wenigen Kilometern. Auch wenn die Motorleistung gerade bei den ersten Modellen überschaubar war, ist das Fahrwerk des 44ers eine Klasse für sich. Dazu kommt die nahezu ausgewogene Gewichtsverteilung durch Antrieb, Tank und Getriebe an der Hinterachse, eine neutrale Lenkung ohne Antriebseinflüsse und eine sehr flache Sitzposition. Mit seinem Design, bei dem besonders die Klappscheinwerfer und die kuppelartige Heckklappe aus Glas auffallen, war der Porsche 944 ein eindeutiges Kind der 80er Jahre.
Beliebt sind besonders die 944 S

Die Turbo-Modelle (Typ 951) ab 1988 hatten zwischen 220 und 250 PS.
Bild: Porsche AG
Der Vierzylindermotor des Porsche 944 wurde aus einer der beiden V8-Zylinderbänke des größeren Porsche 928 abgeleitet. Mit dem ab 1985 verfügbaren Katalysator sank die Motorleistung von 163 auf 150 PS. 1987/88 gab es leichte Leistungssteigerungen auf 160 bzw. 165 PS, die unter anderem durch eine Hubraumerweiterung auf 2,7 Liter realisiert wurden. Besonders beliebt sind bei den 44er-Fans die Versionen des Porsche 944 S, der dank zeitgemäßer Vierventiltechnik aus 2,5 Litern deutlich agilere 190 PS holte und bis zu 230 km/h schnell war. Doch nach zwei Produktionsjahren wurde der 944 S vom deutlich teureren und aufwendigeren 944 II abgelöst. Mit der Hubraumerweiterung auf 3,0 Liter gab es einen deutlichen Leistungsnachschlag auf 211 PS und eine geänderte Front, die das schmale Gesicht des einstigen Porsche 924 in die 1990er-Jahre überführen sollte. Mit Turboaufladung leistete der ab 1986 verfügbare 944 mit der internen Bezeichnung "951" zunächst 220, später dann 250 PS.
Voll alltagstauglicher, großer Kofferraum

Porsche 944 "Weltenbummler": Mit ihm umrundete der Österreicher Gerhard Plattner die Erde.
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Ähnlich vielfältig wie unter der Motorhaube geht es im Innenraum zu. Die ersten 944er-Modelle hatten Cockpit und Sitze des 924er – gerne mit schwarz-weißem Pepita-Muster. Dazu gab es jeweils drei Runduhren hinter dem Dreispeichenlenkrad sowie drei kleine Rundinstrumente in der Mittelkonsole unter der klobigen Zentralbox und den Lüftungsdüsen. Deutlich zeitgemäßer, aber wenig charismatisch sind die neueren Cockpits mit vier Runduhren hinter dem Vierspeichenlenkrad und viel schwarzer Freifläche drumherum. Die neue Mittelkonsole beheimatete keine Instrumente mehr, sondern nur neue Lüftungsdüsen, eine Digitaluhr, Radio und Kippschalter für Spiegelbedienung und Heckwischer. Leider nur selten im 944 anzutreffen: Komfortdetails wie Sitzheizung oder Klimaanlage. Üppiger als bei anderen Sportlern fiel der große Kofferraum aus, der sich durch Umklappen der Rücksitzbank noch vergrößern ließ. Gegen neugierige Blicke schützte jedoch allein ein klappriges Kunststoffrollo.
Gut ausgestattete 944 kosten ab 30.000 Euro

Preislich geht ein gut gepflegter Porsche 944 mit nachvollziehbarer Historie bei rund 15.000 Euro los.
Bild: Porsche AG
Der Porsche 944 ist als Coupé sowie Cabriolet und in einer Targaversion zu bekommen. Doch beim eigentlichen Targamodell handelt es sich um eine Mogelpackung, denn anders als beim damaligen Porsche 911 G-Modell (964) lässt sich das Dach nicht auf der gesamten Breite öffnen oder herausnehmen. Porsche wollte, angelehnt an den 911, den Begriff "Targa" zur erfolgreichen Vermarktung einsetzen – ohne nennenswerten Erfolg. Der 944 Targa ist einfach ein Modell mit großem Schiebedach, das sich elektrisch öffnen oder herausnehmen lässt. Bis heute tut sich das 944er Cabriolet wegen seiner überdimensionalen Heckklappe, die die Glaskuppel der geschlossenen Version ersetzte, in Sachen Design bei den Puristen schwer. Beliebter sind auf dem Markt der Oldtimer die Coupé-Versionen, wobei gerade gut ausgestattete Cabriolets allemal ihre Fans haben. Preislich gibt es gut gepflegte Porsche 944 mit nachvollziehbarer Historie ab knapp 15.000 Euro. Gut ausgestattet und mit 190 oder gar 211 PS unterwegs, kostet ein 44er schnell 30.000 Euro oder mehr.
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