Porsche Cayenne Facelift (2023): Das ist alles neu
Das ist neu beim Porsche Cayenne Facelift
Porsche Cayenne Facelift
—
Porsche frischt den Cayenne auf und spricht von einer der größten Porduktaufwertungen der Geschichte. AUTO BILD erklärt, was alles neu ist!
Bild: Porsche AG
Inhaltsverzeichnis
Porsche und SUV – das passt nicht zusammen! Als der Cayenne 2002 auf den Markt kam, gab es einen riesigen Aufschrei, über 20 Jahre später muss auch der letzte Zweifler zugeben, das passt. Und wie! Mit über 95.000 verkauften Exemplaren im Jahr 2022 ist der Cayenne das beliebteste Porsche-Modell. Sogar noch vor dem kleinen Bruder Macan (ca. 86.000 Mal verkauft).
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Und es wird noch beeindruckender: Seit Marktstart wurden weltweit insgesamt rund 1,25 Millionen Cayenne verkauft. Das SUV ist aus dem Portfolio nicht mehr wegzudenken und Porsche hat bereits verkündet den Cayenne ab Mitte des Jahrzehnts auch als Elektroversion anbieten zu wollen. Allerdings nicht ausschließlich, denn die Verbrenner-Modelle bleibt erstmal im Programm, werden parallel angeboten. Damit das SUV auch fit für die kommenden Jahre ist, spendiert Porsche dem Cayenne jetzt ein umfangreiches Facelift. AUTO BILD erklärt, was sich alles getan hat!
Die dritte Generation des Porsche Cayenne ist zwar schon seit Ende 2017 auf dem Markt, erfreut sich, trotz seines Alters, bei den Kunden aber immer noch großer Beliebtheit, was die Verkaufszahlen eindrucksvoll belegen. Demnach hat Porsche die Optik nicht zu stark verändert und spricht trotzdem von einer der größten Produktaufwertungen in der Firmengeschichte. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt, ist die gesamte Front neu designt.

Beim Heck orientiert sich der Cayenne am kleinen Bruder Macan. Die Kennzeichenaussparung sitzt jetzt in der Schürze.
Bild: Porsche AG
Die Kotflügel sind höher, die Motorhaube ist stärker konturiert und die Frontschürze wirkt jetzt kantiger. Der Hauptgrund für den aufgefrischten Look sind die neuen serienmäßigen Matrix-LED-Scheinwerfer. Gegen Aufpreis ist HD-Matrix-LED-Licht erhältlich, dessen 64.000 Pixel (32.000 Pixel pro Scheinwerfer) einzeln angesteuert werden können und das über Funktionen wie Baustellenlicht, Fahrspuraufhellung oder auch Passierlicht (hierbei wird vor dem Spurwechsel der anliegende Fahrstreifen ausgeleuchtet) verfügt.
20-Zoll jetzt Standard
In der Seitenansicht hat sich wenig verändert – Türen und Seitenteile bleiben unangetastet, einzig die Räder sind neu. Für das Facelift stehen zwölf unterschiedliche Felgendesigns in den Größen 20 bis 22 Zoll (zuvor 19 Zoll Standard) bereit, von denen acht neu sind.
Am Heck orientiert sich Porsche am kleinen Bruder Macan und dessen durchgängigem Leuchtband. Das hatte der Cayenne zwar schon vorher, allerdings war es bisher unter Glas und ist jetzt dreidimensional ausgeformt. Genau wie bisher nur beim Cayenne Coupé wandert die Kennzeichenaussparung aus der Heckklappe in die neu modellierte Schürze. Auch wenn sie bei Porsche viele Bauteile verändert haben, kann das Optik-Kapitel unter "Evolution statt Revolution" zusammengefasst werden.
Gleiches kann vom Innenraum allerdings nicht behauptet werden, denn den hat Porsche komplett auf links gekrempelt. Mit dem neuen Bedienkonzept "Porsche Driver Experience" holen die Zuffenhäuser Taycan-Flair in das SUV.

Taycan-Feeling im Cayenne: Für das Facelift hat Porsche das Cockpit runderneuert.
Bild: Porsche AG
Zentraler Bestandteil des neuen Bedienkonzepts ist das neue 12,6 Zoll große volldigitale Curved-Display (ohne Tachohutze), das frei konfigurierbar ist und für die Puristen sogar einen "Classic Modus" mit fünf digitalen Rundinstrumenten bietet. Übrigens: Auch wenn es aussieht, wie das Display des Taycan handelt es sich hierbei nicht um ein Gleichteil, so Porsche.
Ganz neu: Beifahrerdisplay
Ergänzt wird es durch ein 12,3 Zoll-Infotainmentdisplay (wie beim Vorfacelift), das schön in das Armaturenbrett eingelassen ist. Ganz neu ist das 10,9 Zoll große Beifahrerdisplay, das es nur gegen Aufpreis gibt und das mir ebenfalls vom Taycan bekannt vorkommt. Hierüber kann der Beifahrer bequem seine Lieblingsfilme und -serien streamen (ScreenHits TV vereint Anbieter wie Netflix, Disney+ und Joyn in einem einzigen Dienst). Damit der Fahrer nicht abgelenkt wird, besitzt das Display eine spezielle Folie, die verhindern soll, dass das Display vom Fahrersitz einsehbar ist. Im Studio konnte ich mir hiervon selbst ein Bild machen und kann sagen: Test bestanden!
Das ist aber immer noch nicht alles, denn Porsche hat auch kurzerhand die Mittelkonsole aufgeräumt. Die charakteristischen Haltegriffe bleiben, der Gangwahlhebel verschwindet. Er weicht einem kleinen Shift-by-Wire-Schalter rechts neben dem Lenkrad – auch dieses Feature ist vom elektrischen Taycan oder auch vom Hypersportwagen 918 Spyder bekannt. Die Klimabedienung erfolgt über Touchtasten, die ein haptisches Feedback geben – funktioniert. Unter einer Abdeckung befindet sich eine gekühlte Ladeschale in der Smartphones induktiv mit bis zu 15 Watt geladen werden können.

Der Gangwahlhebel wandert rechts neben das Lenkrad, die charakteristischen Haltegriffe bleiben.
Bild: Porsche AG
Aber Porsche holt auch einen Hauch 911 in sein SUV indem das Multifunktions-Sportlenkrad mit Fahrmodi-Schalter (erhältlich in zwei Größen 390 oder 365 Millimeter) serienmäßig verbaut wird. Gestartet wird Porsche-like links – jetzt allerdings per Knopf und nicht mehr per angedeutetem Schlüssel. Abgerundet wird das Facelift durch neue Lederausstattungen, Zierteile und überarbeitete Türtafeln. Das Platzangebot ist unverändert gut, die Materialauswahl über jeden Zweifel erhaben.
In puncto Serienausstattung legt Porsche ebenfalls nach. Neben dem neuen Cockpit, größeren Rädern (20- statt 19-Zoll) und Matrix-LED-Scheinwerfern wurden auch die Assistenzsysteme erweitert. Außerdem wurde das Fahrwerk des Cayenne überarbeitet. Serienmäßig gibt es ein Stahlfederfahrwerk, dessen Dämpfer jetzt mit 2-Ventil-Technologie (separate Zug- und Druckstufe) ausgerüstet sind. Zudem ist das Porsche Active Suspension Management, kurz PASM, ebenfalls serienmäßig an Bord. Porsche verspricht, dass das Facelift bei langsamer Fahrt komfortabler federt und bei schneller Fahrt die Wankbewegungen deutlich verringert wurden. Optionalist weiterhin eine adaptive Luftfederung erhältlich, die jetzt auf eine 2-Kammer-2-Ventil-Technologie, statt zuvor auf eine 3-Kammer-1-Ventil-Technologie setzt.
Zum Marktstart im Juli 2023 bietet Porsche den Cayenne in Deutschland mit drei unterschiedlichen Motorisierungen an. Den Einstieg bildet wie gehabt der Cayenne mit Dreiliter-V6-Turbo und jetzt 353 PS und 500 Nm (bisher 340 PS und 450 Nm). Darüber positioniert ist der Cayenne e-Hybrid, dessen Antrieb umfangreich überarbeitet wurde. Der V6 wurde auf 304 PS gedrosselt, was am deutlich stärkeren Elektromotor liegt. Hier steigt die Leistung von 100 kW (136 PS) auf 130 kW (177 PS). Die Systemleistung gibt Porsche mit 470 PS und 650 Nm (zuvor 462 PS und 700 Nm) an. Noch entscheidender: Die Batteriekapazität wurde von 17,9 auf 25,9 kWh erhöht, wodurch die elektrische Reichweite von 48 auf bis zu 90 Kilometer gestiegen sein soll. Außerdem soll der Plug-in-Hybrid dank Onboard-Charger mit bis zu elf kW laden können.

Natürlich erhält auch das Cayenne Coupé ein Facelift: Die Preise starten bei 93.143 Euro für die Basisversion.
Bild: Porsche AG
Ein kleines Highlight für alle Freunde von großvolumigen Motoren gibt es im Cayenne S. Da der 2,9-Liter-V6-Biturbo mit 440 PS und 550 Nm nah an der Leistungsgrenze war, entschied man sich bei Porsche dazu den V6 rauszuwerfen und durch einen neuen Vierliter-V8-Biturbo (V8 evo) zu ersetzen. Die Leistung beträgt 474 PS und 600 Nm, was für einen Sprint in 4,7 Sekunden von 0-100 km/h und einen Topspeed von 273 km/h reicht.
Der Cayenne Turbo GT fliegt aus dem Programm
Leistungsfanatiker müssen allerdings stark sein, denn der 640 PS starke Turbo GT wird in Europa aus dem Programm genommen. Schuld sind die immer strengeren Emissions-Vorschriften. Immerhin hat Porsche schon verraten, dass die Motorenpalette in naher Zukunft noch erweitert wird, Stichwort GTS.
Dass Porsche in Zeiten von Downsizing und Elektrifizierung den 2,9-Liter-Sechszylinder rauswirft und gegen einen 4,0-Liter-V8-Biturbo tauscht, ist eine klare Ansage. Und selbst im Erprobungsstatus macht der neue Motor schon eine hervorragende Figur. Nicht weil das S-Modell damit von 440 auf 474 PS erstarkt, das ist mehr oder weniger Makulatur. Sondern weil der Achtzylinder jetzt 600 Newtonmeter Drehmoment (bisher 550 Nm) entwickelt und das weit über zwei Tonnen schwere SUV spürbar souveräner die Hollywood Hills hinaufschiebt.

AUTO BILD-Vize Micha Gebhardt durfte die Porsche-Ingenieure auf ihrer Testrunde begleiten.
Bild: Hersteller
Wie gehabt verwaltet eine Achtstufenautomatik von ZF die Kraft, die der Motor beim Gasgeben willig und spontan abgibt; begleitet von typischem V8-Gebrabbel. Abgerundet wird das Facelift von einer neuen Fahrwerksabstimmung. Die serienmäßigen adaptiven Dämpfer arbeiten jetzt mit zwei Ventilen, lassen sich in Zug- und Druckstufe getrennt einstellen. Das sorgt für mehr Komfort, der Cayenne schwebt im Normalmodus etwas geschmeidiger über die Straße und federt auf den langen Bodenwellen des Pacific Coast Highway sanft nach.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Gleichzeitig erlaubt das System eine weitere Spreizung und damit ergo auch (noch) mehr Sportlichkeit. Die stellt der Cayenne, im Sport- oder Sport-Plus-Modus, auf den kurvigen Bergstraßen im Norden von Los Angeles zwischen Mulholland Drive und Sunset Boulevard eindrucksvoll unter Beweis und unterstreicht damit einmal mehr seinen Anspruch, der Spitzenathlet unter den SUV sein zu wollen. Egal ob mit Luft- oder Stahlfederfahrwerk, der Cayenne tänzelt um die Kurve, als hätte er ein paar Zentner weniger auf den Rippen.
Das Porsche Cayenne Facelift wird teurer, was angesichts der gebotenen Mehrausstattung keine Überraschung ist. In Zukunft liegt der Basispreis bei 89.097 (bisher 82.909 Euro) für den Cayenne. Der Cayenne e-Hybrid kostet mindestens 103.344 Euro (bisher 97.903 Euro) und der Cayenne S steht ab 107.542 Euro (bisher 101.473 Euro) in der Preisliste. Der Aufpreis liegt also bei 5000 bis 6000 Euro, die Coupé-Versionen sind noch mal etwa 3000 bis 5000 Euro teurer.
Die Reise zum Fahrbericht wurde unterstützt von Porsche. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.
Fazit
Optisch hat Porsche den Cayenne nur behutsam überarbeitet und das ist auch gut so, schließlich ist das SUV auch nach fünf Jahren noch extrem beliebt. Der Innenraum wurde deutlich modernisiert und wirkt trotzdem nicht überladen. Im ersten Check konnte das Bedienkonzept überzeugen.
Service-Links