Porsche-Gegner bis 2016
Wer schlägt den 911er?

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Ob BMW, Mercedes, Audi, McLaren, Lamborghini oder Jaguar – alle planen einen Angriff auf den Porsche 911. Ist dieses Mal ein gleichwertiger Gegner dabei? Ein Blick auf die Strategien.
So langsam pressiert es. Porsche zündet beim 911 eine Dynamik-Stufe nach der anderen, und noch immer ist keiner in Sicht, der in den entsprechenden Leistungsklassen Paroli bieten kann. Bleibt der Kampf um die Sportwagenkrone also aussichtslos? Oder kommt sie vielleicht doch noch, die Wunderwaffe, die Porsche vom Thron holt? Die Angriffspläne sind jedenfalls einfallsreich: BMW strickt das Kohlefaserchassis des Nachhaltigkeitssportlers i8 auf Performancebelange um, Mercedes und McLaren dampfen die Konzepte von SLS und 12C auf 911-Dimensionen ein, die Mittelmotorgeschwister von Audi und Lamborghini bleiben sich konzeptionell zwar treu, springen jedoch in die nächste Generation, während Jaguar dem F-Type mit der Coupékarosserie nun das nötige Rüstzeug gibt, der Vision vom waschechten Sportwagen ein kleines Stück näher zu kommen.
Zurück aus der Vergangenheit

2015 startet der Mercedes SLC. Er ist kleiner, leichter und auch günstiger als sein Vorgänger namens SLS.
Körper vom i8, Herz vom M5

Der BMW M8 startet nicht vor 2016. Endlich ein reinrassiger Sportwagen von BMW?
Bei der Geburt getrennt

Kaum stärker aber bis zu 100 Kilogramm leichter: so betört uns die zweite Generation des Audi R8 ab 2015.

Offiziell: Der Nachfolger des Lamborghini Gallardo heißt Huracan.
Milde 13

Spitze soll der McLaren MP13 bis zu 320 Sachen schaffen. Mit 140.000 Euro ist der Exot sogar billiger als ein Porsche Turbo.
F wird QP
Der F-Type Roadster ist eine der FahrspaßÜberraschungen des laufenden Jahres, an das Fahrdynamikniveau eines 911 reicht er aber auch mit Leistungsvorteil nicht heran. Ob dieses Kunststück der Coupéversion gelingt, mit der Jaguar nächstes Jahr den Bogen zum EType fertigspannt, darf zumindest bezweifelt werden. Zwar dürfte er durch die höhere Torsionssteifi gkeit seiner Vollalukarosserie und das geringere Gewicht (zusammen die einzig elementaren Kritikpunkte unseres Vergleichstests aus AUTO BILD SPORTSCARS 9/2013) dem ewigen Jaguar-Ziel vom Sportwagen deutlich näher kommen, zu einem Porsche-Killer jedoch fehlt weiterhin Performance-Technologie. Das Wasser läuft uns dennoch bereits im Mund zusammen. Nicht nur wegen des hinreißenden Hecks, sondern weil Jaguar wohl auch an Rund R-S-Varianten strickt, die mit möglichen 550 respektive 600 PS richtig Attacke machen.
Fazit
Auch wenn viele Eckdaten der unterschiedlichen Sportwagenpläne noch keine defi nitiven sind, lässt sich abschätzen, dass die Luft für Rekordmeister Neun-Elf dünner wird. Müsste ich wetten, dann auf den McLaren, der wie seine niedriger nummerierten P-Kollegen rigoros auf Dynamik ausgelegt sein wird. Am spannendsten ist die Entwicklung bei BMW. Stefan Helmreich
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