Postbank Serie: Mein erster Traumwagen
Im BMW Z3 einmal wie Bond sein

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Wir bringen unsere Leser mit ihrem ersten Traumwagen zusammen. Für den jungen Jan-Friso Petersen war der BMW Z3 Inbegriff von Erwachsensein. 23 Jahre später ist die Liebe zum Bond-Auto noch nicht erloschen.
Bild: Olaf Tamm / AUTO BILD

Lange Haube, kurze Überhänge. Die seitlichen Lufteinlässe erinnern an den BMW 507.
Bild: Olaf Tamm / AUTO BILD
Das Roadster-typische Design faszinierte
Solche Probleme waren Friso egal, ihn faszinierte vor allem das Roadster-typische Design von Chris Bangle: lange Motorhaube, kurze Überhänge. Besonders die angedeuteten seitlichen Lufteinlässe, eine Reminiszenz an den BMW 507, weckten sein Interesse. Fast 280.000 Käufer (von 1996 bis 2002) sahen es ähnlich. Mit 13 Jahren war Friso gerade alt genug, um "Goldeneye" (FSK: 12) im Kino zu sehen. Dazu kaufte er sich die Videokassette im Laden. Pierce Brosnan cruist im Film durchs sonnige Kuba. Doch anstatt mit Verve durch die Heide zu düsen, ging es für Friso in den Wald. Schon mit 15 Jahren kraxelte er mit der alten Mercedes G-Klasse des Vaters durchs Gehölz. Drei Jahre später erfüllte sich zumindest der Wunsch nach Unabhängigkeit. Ein weißer Opel Kadett E Caravan (Diesel, 280.000 Kilometer, 57 PS) brachte Friso zur Schule, zum Fußball und zur Bandprobe. Direkt nach dem Führerschein war Autofahren ein Erlebnis, heute ist es für den Familienvater nur noch Mittel zum Zweck. Berufsbedingt pendelt er mit dem Dienstwagen viel auf der Autobahn.
Der Z3 "verlange geradezu nach schnellen Kurven"
So blieb der Z3 Frisos Traumauto – für Wochenendausflüge ohne Ziel, wo das pure Fahren im Fokus steht. Der BMW ist gut gealtert, seine Form nach wie vor klassisch elegant. Platziert zwischen den Exoten Z1 und Z8 kommt ihm heute die Rolle des Normalos zu. "Erstaunlich unaufgeregt" findet Friso das 90er-Jahre-Cockpit mit einfachen Drehreglern statt leuchtenden Touchscreens. Das Dachöffnen ist ebenso simpel: Vorne am Scheibenrahmen löst Friso zwei Riegel und wirft das Verdeck hinter die Sitze. Nah an der Hinterachse sitzend, lobt er das "direkte Fahrverhalten" und die "intensive Verbindung zur Straße"; der Z3 "verlange geradezu nach schnellen Kurven". 115 PS erscheinen wenig, reichen zum entspannten Cruisen aber völlig aus. Der Film-BMW hatte zwar nur 30 Sekunden Leinwandpräsenz, die Liste an Gadgets war dafür beeindruckend: Stinger-Raketen hinter den Frontscheinwerfern, Radarsystem und ein Selbstzerstörungsmechanismus – für den Agenten im Dienst Ihrer Majestät fast schon normal. So etwas Ähnliches wie ein Radar hat Frisos VW Tiguan TDI in Form von GPS heute auch an Bord, das Raketensystem wünscht sich der ansonsten besonnene Autofahrer im Berufsverkehr öfter. "Und die Lizenz zum Töten", sagt Jan-Friso, "hat mein alter Diesel nach Ansicht einiger ja bereits eingebaut."
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