Das Duell der Maschinen, wie Sponsor McCulloch es nennt, ist tatsächlich wahr geworden. Hier und heute auf Gut Schiff in Bergisch-Gladbach tragen PS-Profi JP Kraemer und Torwart-Legende Tim Wiese ihren Zwist der vergangenen Wochen um Aufsitzmäher und Kredibilität endgültig aus.
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Der kalte Rasentraktor macht JP Probleme

Duell der Maschinen
Da läuft das Ding noch: JP Kramer rast mit dem Aufsitzmäher verschärft über die Grasnarbe.
Und darum geht es: Tim Wiese und JP Kraemer stehen sich in einem Dreikampf der Rasenpflege gegenüber – der Tuner mit der Maschine, der Torwart mit Muskelkraft. Okay, ein englischer Rasen ist als Ergebnis nicht wirklich zu erwarten, wenn die beiden dem satten Grün zuleibe rücken, aber sichtbar gestutzt muss es sein, so will es die Regel. Runde eins: Kraemer nimmt Platz auf dem Stein des Anstoßes, der Keimzelle des Zwists, dem von ihm höchstselbst getunten McCulloch-Aufsitzmäher. Hier hat er Handling und Leistung verbessert, aber ein Problem bleibt bestehen: Wiese ist wendiger als die Maschine und am Spindelmäher ein echtes Tier. JP legt vor – und würgt seine Maschine nach wenigen Metern ab! Gelände ist halt doch etwas anderes als Rennpistenasphalt, und warmgefahren war der Rasentraktor auch nicht. Immerhin: Er bringt das Ding wieder ans Laufen und ist nach 2:40 Minuten fertig.

Am Spindelmäher kennt Wiese keine Gegner

Duell der Maschinen
Tim "The Machine" Wiese am Limit: Vor jubelnden Fans sprintet der Herausforderer mit dem Spindelmäher.

Eine krasse Vorgabe für Tim Wiese. Er muss sein gleich großes, in Bahnen unterteiltes Rasenrechteck mit dem Spindelmäher kürzen – für jede gemähte Bahn spendet McCulloch 1000 Euro. Das Publikum im Zelt tobt, im Vollsprint mäht der Goalie rauf und runter, und am Ende liegen nicht nur alle Halme flach, er hätte sogar noch 40 Sekunden Zeit gehabt! Klare Sache: Wiese hat gewonnen, 7000 Euro sind verdient. "Es lag an der Maschine", gibt JP Kraemer zu Protokoll. Klar, am kalten Rasentraktor und Gelegenheitswrestler "The Machine". Der auch für Runde zwei die besseren Karten zu haben scheint: Die Schnittfläche einer Sense ist halt einfach viel größer als die des motorisierten Freischneiders. Aber hier hat der Tuner die Maschine im Griff – ohne technische Probleme mäht er seinen Abschnitt in 1:31 Minuten. Als Wiese loslegt, wird schnell klar, sein Training hat sich gelohnt: Gekonnt schwingt er die Sense, dass es einem Almbauern zur Ehre gereichen würde. Aber hier und jetzt ist es zu wenig. Nach Ablauf der Kraemerschen Zeitvorgabe ist leider noch ungemähte Wiese übrig. Aber seine Leistung bringt weitere 4000 Euro für den guten Zweck.

Die Kettensäge entscheidet das Duell der Maschinen

Duell der Maschinen
Keine Chance: Da kann der Torwart noch so an der Handkettensäge reißen – das Duell ist verloren.
1:1 vor der letzten Disziplin: Motorsäge gegen Handkettensäge. Hier räumen die beiden Kontrahenten der Technik die klaren Siegchancen ein, aber man soll das Fell des Bären nicht zersägen, bevor er erlegt ist. JP Kraemer, der während seiner Vorbereitung "echte Leidenschaft für Timbersports" entwickelt hat, zeigt viel Talent für den Holzfäller-Wettbewerb: Mit gekonnten Schnitten sägt er in 2:02 Minuten zehn Scheiben von einem liegenden Baumstamm. Und damit steht dann auch fest: Er geht als Sieger aus dem Duell der Maschinen. Da kann Tim Wiese noch so hart an der Handkettensäge reißen; mehr als eine Baumscheibe ist auch für ihn innerhalb der Zeitvorgabe nicht vom Stamm zu sägen. Das wären noch einmal 500, also insgesamt 11.500 Euro für das Hamburger Kinderhospiz Sternenbrücke. Aber der Veranstalter zeigt sich generös: Dank kräftiger Aufrundung kann Sternenbrücke-Geschäftsführer Peer Gent einen Scheck über 20.000 Euro aus den Händen von McCulloch-Regionaldirektor Andreas Kuhrt entgegennehmen.
Am Ende gibt es in Bergisch-Gladbach also nur Gewinner. Tim Wiese wird seine Niederlage angesichts der Spendensumme auf jeden Fall verschmerzen können, JP Kraemer hat das Duell am Ende gewonnen und kann sich jetzt wieder automobilen Tuningprojekten zuwenden. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir ihn wirklich als Timbersportler wiedersehen werden.