Q3, X1, Evoque: SUVs im Vergleich
Die edlen Baby-Boomer

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Audis Q-Herde bekommt Zuwachs. Der Q3 greift BMW X1 und Range Rover Evoque in der boomenden Klasse der kleinen SUV an. Überraschungen bleiben dabei nicht aus. Ein Vergleich.
Schotter dürfte wohl nicht das Thema sein bei Audi Q3, BMW X1 und Range Rover Evoque. Das gilt für den Einsatzzweck wie für die Finanzlage der Käufer. Nur in den seltensten Fällen werden sie anderes als asphaltierte Straßen unter ihre vier angetriebenen Räder nehmen. Statt Felder und Wiesen wühlen sie Gefühle auf. Wie euphorisch Kunden auf einen kleines, hochdotiertes SUV mit Premium-Aroma reagieren, ahnte zuerst BMW. Der X1 mag das Klettertalent eines Blauwals nur knapp überbieten, aber das stört seine Fahrer nicht. Nun möchte Audi den Erfolg nachahmen, und so schürten die Ingolstädter über Monate Vorfreude und Interesse am Q3, zeigten mal eine Skizze, mal das ganze Auto, ließen Journalisten sich erst nur reinsetzen, dann fahren. Und ja, das hielt das Interesse am Q3 warm.
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Video: Range Rover Evoque vs. BMW X1
Premium-SUVs im Vergleich
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Könnte besser sein: Dem Zweiliter-Diesel des X1 fehlt es noch immer an Laufkultur.
Das gilt auch für Evoque und Q3. Die Massivbauweise des Range – er wiegt 230 Kilogramm mehr als der Q3 – kostet ihn trotz mehr Leistung etwas Temperament und erhöht den Verbrauch. Doch die grummelige, durchzugswuchtige 2,2-Liter-Maschine treibt ihn in Kooperation mit der souveränen Sechsstufenautomatik gelassen an. Das passt zum entspannteren Handling – es ist so agil wie möglich, ohne die gediegenen Grundwerte eines Range Rover infrage zu stellen. Lange Federwege, das Terrain-Response-System, hohe Bodenfreiheit und knappe Überhänge bescheren ihm als Einzigem echte Offroadkompetenz. Für den X1 fährt BMW nur eine Bergabfahrhilfe auf, dem Audi fehlt vorerst selbst die.
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Video: Audi Q3
Kompakt-SUV im Leistungscheck
Der Range verdirbt seinen an sich guten Federungskomfort mit aufpreispflichtigen 20-Zoll-Rädern. Sie ruinieren den Abrollkomfort, ohne der Fahrdynamik zu nutzen. Zu Beginn seiner Karriere noch ziemlich bolzig, wurde der X1 von BMW subtil gepflegt (sanftere Feder-Dämpfer-Abstimmung) und federt nun am ausgewogensten. Dass er zudem der Günstigste ist, sichert ihm den Sieg. Wobei ein paar Punkte Abstand nichts daran ändern, dass auch Q3 und Evoque passende Begleiter für ein trendbewusstes Schotterleben sind.
Fazit
Mit winzigem Vorsprung holt der vor zwei Jahren vorgestellte BMW X1 den Sieg nach München. Allerdings erklärt sich der zweite Platz des Audi Q3 durch Kleinigkeiten, in einem Vergleich mit anderen Versionen kann sich das Ergebnis drehen. Womöglich liegt da auch der Range weiter vorn – hier scheitert er am hohen Preis und den Nachteilen der 20-Zoll-Bereifung. Doch er bringt einen neuen Stil in diese Klasse. Für viele Kunden wird das schwerer wiegen als ein paar Punkte Rückstand.
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