Ratgeber Autoelektronik
Fehlersuche mit dem Laptop

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Elektronik im Auto, da bekommen selbst Fachleute feuchte Hände. Mit dem eigenen Rechner die Geheimnisse der Auto-Elektronik entschlüsseln – AUTO BILD zeigt, wie es geht, ohne den Durchblick zu verlieren.
Bild: Ralf Timm
Elektronik im Auto, da bekommen selbst Fachleute feuchte Hände. Schließlich gilt sie als anfällig und kompliziert. Wer bei modernen Fahrzeugen nicht den Durchblick verlieren möchte, braucht zwei Dinge: Ahnung und ein modernes Diagnosegerät. Zumindest beim zweiten Punkt bietet die Firma OBD-2 auch Selbermachern eine preiswerte Lösung. Im Vergleich zu den mehrere 1000 Euro teuren Profigeräten ist der ScanMaster-ELM für 159 Euro ein Schnäppchen. Eines muss klar sein: Damit lassen sich weder Kilometerzähler manipulieren noch Motor-Chips tunen. Der ScanMaster ist gedacht, um über die OBD-2-Verbindung zum Auto das Steuergerät auszulesen und den Fehlerspeicher löschen zu können (OBD steht für On-Board-Diagnose). Die meisten Benziner haben diese Schnittstelle seit 2001, einige Modelle auch schon früher. Aufgerüstet mit einer weiteren Software, lässt sich sogar die Fahrzeugleistung messen.
So lesen Sie das Steuergerät aus
Ist der Laptop über die OBD-Steckdose mit dem Motorsteuergerät verbunden, lassen sich verschiedene Messdaten mit dem Programm ScanMaster auslesen. Dafür wird einfach unter dem Menüpunkt "Start" auf "Verbinden" geklickt. Neben dem Fehlerspeicher können über das einfach aufgebaute Menü viele weitere Funktionen abgerufen werden. Eine Übersicht: • Momentan-Verbrauch: Angabe pro Stunde oder 100 km • Fahrzeuggeschwindigkeit • Kühlwassertemperatur • Motordrehzahl • Lufttemperatur: Testergebnisse lassen sich im Rechner speichern und drucken. Preis für Programm und Kabel-Set: 159 Euro.
Leistungsmessung mit dem Rechner
Hobbytunern bietet das Programm PowerDyn eine preiswerte Möglichkeit, die Fahrzeugleistung zu messen. Nötig ist neben der Software die OBD-Verkabelung und ein Laptop. Vor der Messung müssen Fahrzeugdaten wie Reifengröße, cW-Wert, Übersetzungsverhältnis des Getriebes und die Wetterdaten in das Programm eingegeben werden. Anschließend ist eine möglichst ebene Strecke zu befahren. Bei optimalen Wetterverhältnissen, also ohne Wind oder Regen, erhält man überraschend genaue Ergebnisse. Wichtig: Die Strecke mehrfach aus unterschiedlichen Richtungen befahren und die Ergebnisse mitteln. Preis: 75 Euro. Fazit von AUTO BILD-Redakteur Bernd Volkens: Auslesen von Motordaten und Ermitteln der Fahrzeugleistung machen Spaß. Der Nutzen für den Normalverbraucher ist aber nicht so groß: Wer kann schon etwas mit dem Begriff "ECU Versorgungsspannung" anfangen? Sinnvoller wären Angaben wie der Durchschnittsverbrauch.
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