Reifen: Goodyear, 100 Prozent nachhaltige Materialien
Goodyear setzt in Zukunft auf grüne Reifen

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Die amerikanische Reifenmarke Goodyear stellte kürzlich einen neuen Pneu vor, der zu 90 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht. Bald sollen es 100 Prozent sein.
Bild: Goodyear
Bis spätestens 2030 will Goodyear einen Reifen präsentieren, der zu 100 Prozent aus nachhaltigem Material produziert wurde. Damit will der US-Konzern zum Vorreiter der Branche werden.
Einen ersten Schritt auf diesem Weg hat die Goodyear Tire & Rubber Company zuletzt auf der Technikmesse CES in Las Vegas gezeigt. Dabei handelt es sich um einen Vorführreifen, der zu 90 Prozent aus klimafreundlichen Materialien besteht. Er hat nach Angaben Goodyears bereits alle vorgeschriebenen behördlichen sowie die internen Goodyear-Tests durchlaufen und bestanden.
Goodyear-Reifen mit Soja- statt Erdöl
Herkömmliche Pneus werden aktuell überwiegend aus Erdöl hergestellt. Da sieht das Profil des neuartigen Goodyear-Reifens schon deutlich grüner aus. Statt Erdöl verwendet Goodyear zum Beispiel Sojaöl. Das trägt dazu bei, die Gummimischung des Reifens bei wechselnden Temperaturen flexibel zu halten.

Bis spätestens 2030 will Goodyear einen Reifen präsentieren, der zu 100 Prozent aus nachhaltigem Material produziert wurde.
Bild: Goodyear
Bei der Produktion von Lebens- und Futtermitteln werden zwar nahezu 100 Prozent des Sojaproteins verbraucht, doch es bleibt sozusagen als Abfallprodukt ein erheblicher Ölüberschuss übrig. Der steht für den Einsatz in industriellen Anwendungen wie etwa der Reifenproduktion zur Verfügung.
Reisabfälle für mehr Grip
Silica wird in der Reifenproduktion verwendet, um den Grip zu verbessern. Der Goodyear-Konzeptreifen enthält eine hochwertige Kieselsäure, die aus Reishülsenabfällen (RHA-Kieselsäure) hergestellt wird, einem Nebenprodukt der Reisverarbeitung, das oft auf Deponien entsorgt wird.
Harze werden verwendet, um die Traktion der Reifen zu verbessern. In diesem Konzeptreifen werden traditionelle Harze auf Erdölbasis durch natürliche Kiefernharze ersetzt.
Lange Haltbarkeit dank PET-Flaschen
Reifencords, in Pneus für die Haltbarkeit, die Lastaufnahme und den Komfort verantwortlich, stellt Goodyear aus receycelten Ein- und Mehrweg-Flaschen her. (Der große Reifen-Ratgeber von AUTO BILD.)
Drähte und Stahlseile verstärken die Struktur eines Radialreifens. Der Goodyear-Konzeptreifen verwendet Stahl mit hohem Recyclinganteil. Denn durch den Einsatz des Elektrolichtbogenofenverfahrens (EAF) kann Stahl mit reduziertem Energieverbrauch und höherem Recyclinganteil hergestellt werden.
Goodyear setzt auf nachhaltige Mobilität
Die Umstellung auf nachhaltige Materialien zeigt sich bereits in einigen der aktuellen Produktlinien von Goodyear. So enthalten schon heute acht Produktlinien und einige Rennreifen Sojaöl. Darüber hinaus hat Goodyear den Einsatz von RHA-Kieselsäure in seinen Produktlinien seit 2018 mehr als verdoppelt.
Mit der Einführung eines Reifens mit bis zu 70 Prozent nachhaltigem Materialanteil zeigt Goodyear mit innovativen Lösungen ein konkretes Engagement für den Aufbau einer nachhaltigen Mobilität.
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