Schon vor dem Autosalon Genf 2012 haben wir geahnt, dass der Hype ums Elektroauto vorbei ist, bevor er so recht begonnen hat. Nur die unbeirrbaren Gallier wollen davon natürlich nichts wissen. Wo VW stolz einen Polo mit abschaltbaren Zylindern präsentiert und Opel nichts anderes als einen Corsa mit Dieselantrieb vorweisen kann, zeigt Renault sein erstes rein als E-Auto konstruiertes Auto. Und was für eins. Mon Dieu, der Zoé ist richtig schick geworden!
Renault Zoé
Schöne neue Welt: Der Zoé zeigt relevante Informationen auf zwei Monitoren.
Das Gesicht mit dem markanten Rhombus hat der neue Designchef Laurens van Acker entworfen – und es steht dem Kleinwagen ausgezeichnet. Vorbei die Zeiten, in denen man einen Renault "trotz" seines Designs gekauft hat. Pfiffig, aber nicht übertrieben zeigt der Zoé, wie wir uns den nächsten Clio ( im Oktober auf dem Autosalon Paris) vorstellen müssen. Nicht mal die Funktion muss unter der Form leiden. Auf den Vordersitzen hat der Zoé klassenüblichen Platz, hinten wird's naturgemäß ein wenig eng. Die Zukunft ist auch im Cockpit angekommen: Statt klassischer Rundinstrumente zeigt Zoé alle relevanten Daten auf zwei Monitoren an. Auch hier alles schick, erinnert fast an einen Apple iPod. Selbst die Reichweite geht in Ordnung. 210 Kilometer sind es im NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus), in der Praxis werden rund 150 Kilometer möglich sein. Für einen Stadtwagen sicher ausreichend.

Bei 20.600 Euro geht's elektrisch los

Elektro ohne Reue
20.600 Euro ruft Renault für die Basisversion auf. Dazu kommt die Akku-Miete.
Trotz des Elektroantriebs bleibt der Zoé bezahlbar: 20.600 Euro ruft Renault für die Basisversion auf, dazu kommen 79 Euro monatliche Miete für den Akku. Ab 22.400 Euro gibt es die besser ausgestatteten Versionen "Zen" und "Intens". In Frankreich, wo E-Autos mit 5000 Euro subventioniert werden, ist der Renault Zoé also nicht teurer als ein herkömmlich angetriebener Clio. Gute Chancen, dass der Hype ums Elektroauto von Renault neuen Schwung bekommt.

Von

Stefan Voswinkel