Eine Gruppe von Investoren, die von dem Hamburger Anwalt Ingo Voigt (Foto) angeführt wird, will die US-Firma Fisker Automotive übernehmen. Ein erstes Angebot über 25 Millionen Dollar hat Voigt beim Energieministerium (DOE) bereits abgegeben. Fisker, Hersteller der Plug-in-Limousine Karma, ist zahlungsunfähig; die Produktion steht seit über einem Jahr still. Voigt, selbst Karma-Besitzer, sowie seine Kollegen Hendrik Klein und Sören Müller von der Frankfurter Investmentfirma Fritz Nols AG, haben bereits ein Sanierungskonzept für Fisker erarbeitet, das unter anderem eine Produktionsverlagerung in die USA vorsieht. Bis Sommer 2012 wurden die Autos bei Valmet in Finnland gebaut.

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Fisker Cabrio-Studie Sunset
Fiskers Karma-Variante Sunset: Die deutschen Investoren wollen auch das Cabriolet in den USA bauen lassen.
Voigt kritisiert die ehemalige Fisker-Leitung um Designer Henrik Fisker. "Es wurde sich zu sehr auf Design und Produktion konzentriert. Dabei wurde vergessen, dass man die Autos auch verkaufen muss." Würden Voigt und die Fritz Nols AG tatsächlich zum Zuge kommen, soll Fisker ein deutsches Unternehmen mit Firmensitz in Hamburg werden. Die Pläne der Investoren sehen vor, den Karma zunächst in Kleinserie in den USA herzustellen. 2500 Stück wären jährlich weltweit absetzbar, glaubt Voigt. Später könnten die Cabrio-Version Sunset und die Shooting-Brake-Variante Surf, von denen es bislang nur Prototypen gibt, dazukommen. Die Produktion des 2012 vorgestellten Modells Atlantic sei dagegen aus Kostengründen nicht geplant.

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Als Firmenchef stünde nach Angaben von Ingo Voigt "ein in der deutschen Automobilindustrie bekannter Mann mit viel Erfahrung" zur Verfügung. Die deutschen Investoren wollen Fisker nicht "billig kaufen und mit Gewinn verschachern, sondern die Firma sanieren und retten". Nun warten sie auf ein Zeichen des DOE. Das Ministerium hatte Fisker einen Kredit über 193 Millionen Dollar gewährt, den das Unternehmen nicht zurückzahlen kann. Demnächst soll der Kredit versteigert werden. Ob die Fritz Nols AG bereits auf der Bieterliste steht, sei unklar. "Es herrscht so etwas wie eine Schockstarre beim DOE", so Sören Müller. "Das Ministerium ist für unsere Pläne der entscheidende Verhandlungspartner. Wir hoffen, dass man sich dort bald bei uns meldet."