In puncto Preis geben die China-Hersteller nach wie vor den Ton an. Kein Wunder, denn in der Reifenproduktion ist auch heute noch erstaunlich viel Handarbeit im Spiel. Und die kostet im Westen nunmal mehr Geld als im Fernen Osten, wo 38-Stunden-Woche, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder akzeptable Fabrikemissionen auch heute noch eine eher untergeordnete Rolle spielen. So kommt ein Satz China-Reifen in der getesteten Dimension 235/50 R 18 auf nur 320 Euro, also 80 Euro pro Reifen. Die Markenpneus von Goodyear, Michelin und Continental kosten hierzulande rund das Doppelte. Man zahlt also bei Markenreifen auch für die Produktionskultur. Aber man bekommt für sein Geld auch bessere Eigenschaften.
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Doch so komplett katastrophal wie noch vor wenigen Jahren schneiden aktuelle China-Reifen nicht mehr ab. Die Chinesen lernen schnell und sichern sich westliches Knowhow durch Abwerbung von Technikern rennomierter Hersteller. Den Fortschritt zeigt der aktuelle Sommerreifen von Star Performer. Klar, er fährt auf trockenem Asphalt etwas schwammig und überzeugt weder bei Aquaplaning noch beim Rollwiderstand mit Bestnoten. Aber er schwimmt immerhin konkurrenzfähig im Mittelfeld mit. Schlechtere Bewertungen gibt es dagegen immer noch für die Nässehaftung – das Allergiethema für Billigreifen aus China und Taiwan.
Ganz klar, der Star Performer muss vor allem in den Bremstests die rote Laterne als Schlechtester übernehmen. Aber so unterirdisch schlecht wie noch vor ein paar Jahren bremst der China-Reifen auch hier nicht. Früher waren noch 20 Meter und mehr Unterschied zu den besten Reifen üblich. Bei diesem Test sind es 12 Meter, die den China-Reifen vom südkoreanischen Hankook trennen, der beim Nassbremen in diesem Reifentest als Bester abgeschnitten hat. Übrigens: Hankook begann erst 1941, Reifen zu produzieren. Übertroffen wird der Hankook nur noch vom Goodyear. Ein denkbar knappes Ergebnis, das der Eagle F1 auch seinem wesentlich angenehmeren Abrollkomfort verdankt.
AUTO BILD Allrad 4/2017
In der Tabelle unten finden Sie die Testurteile und Durchschnittsnoten aus den drei Test-Kapiteln "Gelände", "Nässe", "Trockenheit". Weitere Ergebnisse aus dem Test haben wir für Sie in der Bildergalerie zusammengefasst. Den vollständigen Artikel mit allen Daten und Tabellen lesen Sie in der AUTO BILD ALLRAD 4/2017 (ab sofort im Handel). Außerdem im neuen Heft: Erster Vergleich: Neuer BMW X5 und neuer Mercedes GLE • Vergleichstest: Mercedes GLC, Skoda Kodiaq und Hyundai SantaFe • Supertest: Neuer Audi Q5.

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