Vorstellung: Model S jetzt ohne Grill-Attrappe

Tesla Model S
Dank acht Kameras und zwölf Ultraschallsensoren kann der Tesla Model S teilautonom fahren.
Bild: Ronald Sassen
Im April 2016 gab es ein Facelift für das Tesla Model S. Optisch lässt es sich vom Vorgänger an der Front unterscheiden: Während der erste Model S noch einen angedeuteten, aber technisch unnötigen Kühlergrill hatte, entfällt dieses Element beim Facelift. Bei den Scheinwerfern kommt nun LED-Technik zum Einsatz. Außerdem findet Technik aus dem Model X ihren Weg in die Limousine, genauer: Der Luftfilter mit Biowaffen-Schutzmodus und die Mittelkonsole mit Ablagefächern. Außerdem sind für das Interieur zwei neue Holzdekore verfügbar. An den Tesla-Schnellladern können die Batterien nun mit 48 statt 40 Ampere geladen werden. Seit Oktober 2016 hat der Model S wie alle Tesla die Hardware für autonomes Fahren an Bord. Dazu zählen acht Kameras und zwölf Ultraschallsensoren. Seit Anfang 2019 gibt es nur noch drei Varianten des Model S mit Reichweiten zwischen 520 und 632 Kilometer nach NEFZ. Die Preise starten bei 81.980 Euro.

Innenraum: Neue Dekore im Innenraum

Im Innenraum gibt es zwei neue Holzdekore, Eschenholz dunkel ist nun die Standardversion, alternativ gibt es auch eine hellere, stärker gemaserte Version zusätzlich zu den bisherigen drei Dekoren. Das Cockpit wirkt hochwertig, auffällig sind Teile wie der Gangwahlhebel, den Tesla aus einer Kooperation mit Mercedes übernommen hat. Seit einigen Monaten bietet Tesla bereits eine Mittelkonsole mit Staufächern und einem Handy-Ladeadapter an. Unter der Fronthaube gibt es ebenfalls eine Neuerung: Das Gepäckfach, von Tesla "Frunk" ("front trunk", vorderer Kofferraum) genannt, wurde neu geformt. Die Heckklappe öffnet sich serienmäßig elektrisch. Bis zu 894 Liter Stauraum bieten Front- und Heckkofferraum gemeinsam.

Ausstattung: Autonomes Fahren kostet extra

Tesla Model S
Gegen Aufpreis bietet Tesla verschiedene Ausstattungs-Pakete und Optionen fürs autonome Fahren an.

Bild: Ronald Sassen
Das Tesla Model S Facelift hat eine Notbremsfunktion und eine Aufprallvermeidungsfunktion serienmäßig an Bord. Außerdem gehören einige Komfortfunktionen zur Serienausstattung. Dazu gehören der automatische schlüssellose Zugang, ein dynamisches Dreistufen-Ambientelicht, LED-Nebelscheinwerfer sowie elektrisch einklappbare und beheizte Seitenspiegel. Außerdem hat der Model S mit dem Facelift LED-Ambientebeleuchtung, beheizte Vordersitze, beleuchtete Türgriffe und eine elektrische Heccklappe. Auch das Premium-Upgradepaket für den Innenraum mit HEPA-Filter (verhindert Eindringen von Viren und Bakterien) und das Premium-Audiosystem gehören inzwischen zur Serienausstattung.
Die Sonderausstattungen sind übersichtlich. Für 3100 Euro Aufpreis gibt es den sogenannten Autopilot, der teilautonomes Fahren ermöglicht. Dann lenkt, beschleunigt und bremst der Model S selbstständig und achtete dabei auf andere Fahrzeuge und Fußgänger auf seiner Fahrspur. In brenzligen Situationen weist das Auto den Fahrer daraufhin, dass er selber wieder das Steuer übernehmen muss. Wer 5200 Euro bezahlt, erhält das volle Paket für autonomes Fahren. Dann kann das Auto selbstständig auf Autobahnen fahren und dabei langsame Fahrzeuge überholen. Aufgrund des Gesetzeslage müssen dabei allerdings die Hände am Lenkrad bleiben. Die Einparkautomatik stellt das Auto selbstständig ab und die Funktion "Herbeirufen" lässt das Auto zum Besitzer fahren. Bis Ende 2019 sollen Funktionen wie Ampel- und Stoppschild-Erkennung mit Anhalte- und Anfahrautomatik sowie teilautonomes Fahren innerorts kommen, die per Online-Update aufgespielt werden.

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Connectivity: Regelmäßige Updates inklusive

Tesla sieht sich selbst als Software-Unternehmen, da ist es Ehrensache die Fahrzeugtechnik regelmäßig upzudaten. Per WLAN werden Sicherheits- und Navigationsdaten aktualisiert, sogar eine drahtlose Leistungssteigerung ist möglich. Gegen Aufpreis gibt es zudem ein Internetradio und die Koppelung mit dem eigenen Terminkalender. Ist bei dem Termin ein Ort hinterlegt, navigiert das Auto selbstständig dorthin.

Reichweiten und Preise: Tesla senkt die Preise

Alle Modelle haben einen Drehstrom-Asynchronantrieb an Bord, der seine Kraft an alle vier Räder abgibt und in verschiedenen Leistungsstufen und Reichweiten angeboten wird. Anfang 2019 hat Tesla die Preise gesenkt, da das Unternehmen seine Autos in Zukunft verstärkt über das Internet verkaufen will und darum einige Tesla-Filialen schließt. Diese Kostenersparnis gibt Tesla an die Kunden weiter. In diesem Zuge wurden auch die Batterieversionen reduziert. Im Angebot sind nun noch drei Varianten: ein neues Einstiegsmodell sowie die beiden Topvarianten mit der 100-kWh-Batterie. Die schwächere der beiden heißt Model S Long Range (bisher 100D) und kostet 86.980 Euro, rund 18.000 Euro weniger als zuvor. Das Auto leistet 422 PS, sprintet in 4,3 Sekunden auf Hundert und fährt vollgeladen 632 Kilometer weit (nach NEFZ). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Der stärkste Model S trägt die Bezeichnung Ludicrous Performance (bisher P100D), hier reduziert Tesla den Preis um knapp 50.000 Euro auf 94.880 Euro. Dank 611 PS sprintet die Topversion in 2,6 Sekunden auf 100 km/h, dafür sinkt die Reichweite aber auf 613 Kilometer. Auch bei dieser Variante liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h. Das neue Einstiegsmodell heißt Model S Standard Range und kostet 81.980 Euro. Damit erhöht sich der Einstiegspreis um rund 12.000 Euro, dafür steigt die Reichweite von 490 auf 520 Kilometer (nach NEFZ). Über die Leistung ist nichts bekannt, ebensowenig über die Größe der Batterie. Es dürfte sich aufgrund der Reichweite allerdings um ein Exemplar mit 85 kWh handeln. Den Sprint auf Landstraßentempo schafft diese Ausführung in 4,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit leigt bei 225 km/h.

Technische Daten und Preise: Tesla reduziert die Preise um 2000 Euro

Tesla Model S Standard RangeMotor: Drehstrom-Asynchronantrieb ● Antriebsart: Allradantrieb ● Leistung: - ● 0 bis 100 km/h: 4,4 s ● Maximale Geschwindigkeit: 225 km/h ● Batteriekapazität: ca. 85 kWh ● Reichweite (NEFZ): 520 km ● Preis: 81.890 Euro.
Tesla Model S Long Range • Motor: Drehstrom-Asynchronantrieb ● Antriebsart: Allradantrieb ● Leistung: 422 PS ● 0 bis 100 km/h: 4,3 s ● Maximale Geschwindigkeit: 250 km/h ● Batteriekapazität: 100 kWh ● Reichweite (NEFZ): 632 km ● Preis: 86.980 Euro.
Tesla Model S Ludicrous Range • Motor: Drehstrom-Asynchronantrieb ● Antriebsart: Allradantrieb ● Leistung: 611 PS ● 0 bis 100 km/h: 2,6 s ● Maximale Geschwindigkeit: 250 km/h ● Batteriekapazität: 100 kWh ● Reichweite (NEFZ): 613 km ● Preis: 94.880 Euro.

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Tesla Model S Facelift (2017)
Tesla Model S
Tesla Model S
Kamera
Tesla Model S Facelift (2019)

Gebrauchtwagen: Model S auch gebraucht kein Schnäppchen

Tesla Model S P85D
Seit 2012 bis 2016 wurde das Model S in seiner ursprünglichen Form optisch fast unverändert gebaut.
Bild: Roman Raetzke
Ab gut 44.000 Euro kostet das Tesla Model S auf dem Gebrauchtwagenmarkt – bei Kilometerleistungen von über 100.000 Kilometern. Im Ausland werden Model S teilweise deutlich günstiger angeboten, die Laufleistungen sind allerdings oft sehr hoch. Von 2012 bis 2016 wurde das Model S in seiner ursprünglichen Form optisch fast unverändert gebaut – doch die Ausstattungen und die Qualität haben sich deutlich entwickelt und verbessert. Erhältlich sind Akkukapazitäten von 70, 85 und 90 kWh. Achtung: Beim früheren, inzwischen eingestellten Model S mit 60 kWh musste die Supercharger-Option hinzugekauft werden, bei den anderen Varianten ist sie inklusive. Seit Oktober 2014 werden die zweimotorigen Allradversionen angeboten, erkennbar am "D". Damit steigen die Leistung und Reichweite. Mit den Jahren kamen Funktionen wie der Autopilot, das Kaltwetter-Paket und andere Annehmlichkeiten hinzu. Wichtig: Achten Sie darauf, ob der dreiteilige Batterieschutz angebracht ist – dieser wurde infolge mehrerer Brände ab 2014 von Werk aus montiert, ältere Modelle wurden nachgerüstet. Hier geht's zum ausführlichen Gebrauchtwagentest .
Im Überblick: Gebrauchte Tesla Model S

Von

Katharina Berndt
Christopher Clausen