Tesla Model S P85D: Langstrecken-Test
Wie weit kommt der Tesla Model S P85D?

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Fast 500 Kilometer ohne Strom zu tanken soll der Tesla Model S P85D schaffen. Wir haben es getestet – und waren von Reichweite und Leistung beeindruckt.
Bild: Roman Raetzke
Aufregung bei uns im Test-Ressort, der neue Tesla steht vor der Tür. Model S, jetzt als P85D mit zwei Elektromotoren, einer mit 224 PS an der Vorderachse, einer mit 476 PS an der Hinterachse. Und dazu mit einer 85-kWh-Batterie für angeblich 491 Kilometer Reichweite. Klingt spannend, ist aber erst mal nicht unser Thema. Wir haben mit einem ganz profanen Problem zu tun: Der Tesla muss wie alle Testautos, egal ob Verbrenner oder sonst was, das komplette Messprogramm auf unserer Teststrecke absolvieren. Die befindet sich in knapp 175 Kilometer Entfernung. Und wie, bitte, bekommen wir das Elektromobil dorthin, mit voll aufgeladenen Akkus natürlich?
Im Gasfuß des Fahrers liegt der Schlüssel zu hoher Reichweite

Bis zu 447 Kilometer stecken in einer Akkuladung – wenn der Fahrer seinen rechten Fuß nur sanft einsetzt.
Bild: Roman Raetzke
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Der Vorwärtsdrang des Model S ist atemberaubend

Wahnsinn: Der 2,2 Tonnen schwere Tesla stürmt in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Bild: Roman Raetzke
Klar, solche kräftezehrenden Tests sind Extremsituationen, niemand würde das Auto im Alltag so bewegen. Wissen wir. Trotzdem, dem erwähnten AMG, einem 911 oder einem anderen Testwagen würden wir so etwas auch nicht durchgehen lassen. Mal abgesehen von solchen Besonderheiten benimmt sich der P85D im Alltag völlig normal, durchaus routiniert.
Bei der Bedienung kommt Tesla ohne klassische Knöpfe aus

Riesig: Das Display hat das Format früherer Fernseher und ist so leicht zu bedienen wie ein Smartphone.
Bild: Roman Raetzke
Eine erstaunliche Reife zeigt der Tesla dann aber beim Fahrverhalten, von Unsicherheit oder Nervosität kein Spur. Alles sauber abgestimmt. Klar, die Luftfederung könnte sensibler reagieren, die sehr direkte Lenkung besseren Fahrbahnkontakt vermitteln und die Bremse weniger Fading zeigen. Aber das sind Feinheiten, nichts Grundsätzliches. Für den komplett ausgestatteten P85D verlangt Tesla 113.800 Euro, die lebenslange Stromversorgung an den Superchargern (Stand August 2015 gibt es 46 in Deutschland) inbegriffen. Eine Mercedes S-Klasse gibt es ab 81.753 Euro. Kostenloses Tanken gehört (noch) nicht dazu. Aufregung im Test-Ressort wäre dann aber auch garantiert.
Fazit
Wir sind beeindruckt von diesem Tesla. Von der Reichweite, den Fahrleistungen und von der Art und Weise, wie er sich bewegt, leise und mühelos. Perfekt ist er nicht – Stichwort zum Beispiel nachlassende Leistung –, aber als Elektroauto herausragend.
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