THG-Quote: E-Auto, Prämie, Erlöse, Anbieter, Vergleich
Geld verdienen mit THG-Quote: Das müssen E-Auto-Besitzer 2023 beachten

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Mit einem E-Auto kann man 2023 dank der THG-Quote bis zu 425 Euro im Jahr verdienen! Wie geht das, worauf ist zu achten? Anbieter, Bedingungen, Erlöse, Fristen – alle Infos für Elektroautobesitzer zur THG-Prämie!
Bild: AUTO BILD MONTAGE
Wallbox / Roman Rätzke
Inhaltsverzeichnis
- Wer darf am THG-Quotenhandel teilnehmen?
- Wie die THG-Quote den Treibhausgas-Ausstoß mindern soll
- Wie kann man vom Handel mit Emissionszertifikaten profitieren?
- Welche Autos sind zum THG-Quotenhandel berechtigt?
- THG-Quote auch für E-Scooter und E-Motorräder?
- Worauf sollte man achten bei der Suche nach einem Vermittler?
- Kann ich die THG-Zertifikate selbst verkaufen?
- Wie beantragt man die THG-Prämie für ein Elektroauto?
- Wie funktioniert die Auszahlung der THG-Prämie?
- Welche Fristen gibt es bei der Antragstellung?
- Wie wichtig ist die Haltedauer fürs Kassieren der THG-Prämie?
- Wie viel erhalte ich, wenn ich Freunde als Kunden werbe?
- Wie kann man den THG-Prämien-Anbieter wechseln?
- Muss die Prämie aus der THG-Quote versteuert werden?
- Wer steckt hinter den Vermittlern der THG-Quote?
- Diese Vermittler-Plattformen gibt es
- Wie die THG-Prämie geringeren CO2-Ausstoß belohnt
- Wie das Gesetz Privatleuten den Quotenverkauf ermöglicht
- Ladesäulen-Betreiber verdienen Millionen mit der THG-Prämie
- Warum die THG-Quote auf Sicht steigen könnte
Nur für den reinen Besitz eines Autos Geld bekommen – das können E-Auto-Fahrer mithilfe der THG-Quote. Die daraus resultierende THG-Prämie steht seit Anfang 2022 jedem zu, der den Treibhausgasausstoß in Deutschland reduziert, indem er sich nicht für einen Verbrenner, sondern für ein Elektroauto entscheidet. Die Prämie gibt's für jedes Jahr aufs Neue. Noch besser: Bis zum 28. Februar 2023 kann die Prämie für das Vorjahr nachträglich beantragt werden!
Einige Vermittler der THG-Prämie haben entsprechend reagiert und bieten zwei Jahreszahlungen als Kombi-Paket an – das heißt bis zu 640 Euro für die THG-Quote von 2022 und 2023 zusammen. Bei anderen lässt sich die THG-Prämie vom Vorjahr einfach rückwirkend beantragen. Man sollte aber nicht zu lange mit dem Antrag warten, da aufgrund allgemein hoher Auftragseingänge mit Verzögerungen zu rechnen ist.
Die THG-Quote steht Haltern von Elektroautos zu – aber auch Inhabern von elektrischen Zweirädern (mit Fahrzeugschein) und elektrischen Bussen oder Lkw. Für ein geleastes Auto gibt's die Prämie ebenfalls. Das Fahrzeug muss auch nicht zwingend mit Ökostrom geladen werden. Und sogar für öffentliche Ladesäulen wird die Prämie gewährt, was den Netzbetreibern im vergangenen Jahr 2022 Millionensummen einbrachte.
Mittlerweile tummelt sich eine Vielzahl von Anbietern auf dem lukrativen wie umweltfördernden Markt. Worauf muss man beim Beantragen achten, und welche Rolle spielt der Faktor Zeit? Es folgt ein Wegweiser für die Nutzung der Treibhausgasminderungsprämie!
Die Idee zur THG-Prämie ist nicht ganz neu: Tesla macht seit Jahren auf diese Weise einen Teil seines Gewinns. Denn neben dem Verkauf rein elektrischer Pkw kassiert der US-Hersteller Abermillionen Dollar mit dem Emissionshandel für CO2-Zertifikate. Noch 2021 waren die Tesla-Einnahmen durch den Verkauf dieser Zertifikate hoch genug, um den Verlust im Kerngeschäft zu kompensieren! Das Geld stammt indirekt von der Mineralölindustrie, weshalb die Quote langfristig steigen dürfte.
Zunächst zum Hintergrund der THG-Quote: Es geht – natürlich – um die Umwelt. Bis 2015 förderte die Bundesregierung regenerative Energien mit der Biokraftstoffquote. Sie forderte von Energieproduzenten, einen bestimmten Anteil an Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen dem Benzin und Diesel beizumischen. Ab 2015 wurde die Quote ersetzt durch pauschale Einsparziele. Seit 2022 präzisiert der Gesetzgeber die Ziele mit Einführung der Treibhausgasminderungsquote – abgekürzt THG-Quote.

Tesla macht es vor: Seit Jahren verdient der Hersteller mit Emissionszertifikaten zig Millionen quasi nebenbei.
Bild: KW automotive
Die THG-Quote bedeutet, stark vereinfacht dargestellt: Wer CO2 produziert, zahlt für den Ausstoß. Wer dagegen CO2 einspart, bekommt dafür Geld! Daher wird Elektroautos und -zweirädern eine pauschale Spar-Quote automatisch zuerkannt, weil sie durch Nichtverbrennen fossiler Brennstoffe CO2 einsparen helfen. Diese Pauschale kann an andere verkauft werden.
Seit Anfang 2022 ist das auch privaten Elektroauto-Eigentümern und -Leasingnehmern erlaubt: Sie verkaufen ihre CO2-Einsparungen als Emissionszertifikat – wie einen Schuldschein oder eine Aktie. Im vergangenen Jahr waren bis zu 475 Euro pro Jahr Verdienst drin.
2023 werden es voraussichtlich 10-15 Prozent weniger sein, weil der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix (der Gesamtmenge des produzierten Stroms) etwas abgenommen hat. Diese Summe wird E-Auto-Besitzern, die am Handel teilnehmen, bequem aufs Konto überwiesen. Und auch in den kommenden Jahren ist die Prämie wieder fällig. Das hilft, im Kostenvergleich von E-Autos und Verbrennern Elektroautos besser dastehen zu lassen und die laufenden Kosten für E-Autos zu stemmen.
Wichtig: Egal ob gekauft oder geleast, für jedes E-Auto gibt es ein dazugehöriges Zertifikat, das die Besitzer auf dem freien Markt verkaufen können. Und die Quote wächst von Jahr zu Jahr. Heute beträgt sie sieben Prozent, 2023 werden es acht, 2030 soll sie schon 25 Prozent betragen.
Neue Elektroautos, aber auch ältere Modelle dürfen gleichberechtigt am Zertifikatehandel teilnehmen. Hybride, Plug-in-Hybride, Erdgas- und Wasserstoffautos sind vom Bezug der THG-Quote leider ausgeschlossen.

Auch wer ein älteres, gebrauchtes E-Auto besitzt, kann in den Handel mit Emissionszertifikaten einsteigen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladesäulen oder Wallboxen können ihre Zertifikate ebenfalls zu Geld machen, genau wie die Besitzer von Häusern mit PV-Anlagen auf dem Dach. Und wer will, kann den Ertrag auch spenden.
Die gute Nachricht für Zweiradfahrer: Auch E-Leichtkrafträder, also E-Scooter und E-Motorräder erhalten die volle THG-Prämie! Das macht die Teilnahme für ihre Eigentümer noch attraktiver, denn im Verhältnis zu Kaufpreis und Unterhaltskosten sind die Einnahmen daraus gerade bei E-Leichtkrafträdern viel höher.

E-Scooter wie die Vespa Elettrica sind ebenfalls berechtigt, am THG-Quotenhandel teilzunehmen.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
Es gibt nur eine Bedingung für die erfolgreiche Teilnahme von Motorradfahrern am Emissionshandel: Das E-Leichtkraftrad muss mehr als 45 km/h fahren und eine Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Ex-Fahrzeugbrief) besitzen. Zulassungsfreie Kleinkrafträder wie die "kleine" E-Schwalbe oder der Unu-Roller sind also nicht dabei – so wie alle Fahrzeuge, die mit einem Versicherungskennzeichen gefahren werden dürfen.
Es gibt inzwischen Dutzende Agenturen, die Endkunden beim Verkauf ihrer THG-Quote unterstützen und dabei eine Provision verdienen wollen. Perfekt ist keiner von ihnen, aber einige machen es besser als andere. Die Stiftung Warentest hat die Verträge von 36 Marktteilnehmer untersucht, nur ein Drittel hielten die Verbraucherschützer für empfehlenswert.
Drei Gruppen sind grob hinsichtlich der Gestaltung der THG-Prämie voneinander unterscheidbar: 1. Feste Prämie. 2. Mindestprämie mit Variable on top. Oder: 3. Flexible Prämie je nach Angebot und Nachfrage. Je nach Risikobereitschaft des Teilnehmers empfiehlt sich eine der drei Kategorien.

Für ein leichtes Nutzfahrzeug wie den Ford e-Transit gewährt Emobility Energy bis zu 690 Euro THG-Prämie.
Bild: Ford
Ein Tipp ist zum Beispiel Emobility Energy, die verschiedene Modelle anbieten: Schon die feste Prämie ist mit 326 Euro relativ hoch, die flexible Prämie bringt bis zu 411 Euro. Für ein leichtes Nutzfahrzeug gibt es sogar bis zu 675 Euro. Das sind die 50 Vermittler mit den höchsten Prämien.
Leider nein, das funktioniert nur über Zwischenhändler. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern. Diese Vermittler kassieren dafür zwar eine Provision, bündeln aber viele Zertifikate und können so besser verhandeln.

Die Prämie aus dem THG-Quotenhandel ist jedes Jahr fällig. Die Quote steigt bis 2030 auf 25 Prozent!
Bild: Andreas Huber / AUTO BILD
Wichtig: Die Zertifikate werden versteigert, daher ist der Verdienst nicht von vornherein berechenbar. Er hängt vom aktuellen Marktpreis ab. Das erklären auch die meisten Anbieter: Eine bestimmte Summe wird zumeist garantiert. Die letztlich ausgezahlte Summe kann höher oder niedriger als die eingangs veranschlagte Prämie ausfallen.
Übersicht: Das sind die Top-Anbieter bei der THG-Quote
Anbieter
Maximale Auszahlung
Auszahlungsmodelle und Boni (Stand: 7.10.2022)
Provision des Vermittlers
Insta Drive
THG Experten
emobia
Elektrovorteil
wirkaufendeinethg.de
Sixt Neuwagen
Wirkaufendeinzertifikat, Klima-Quote.de, 2Ocean.de
THG Börse
Es ist wenig zu tun: Um die Zulassung beim Umweltbundesamt zu beantragen, müssen Besitzer von Elektroautos sich für eine Plattform entscheiden. Anschließend sind lediglich ein Anmeldefenster auszufüllen, der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) hochzuladen und die Bankdaten anzugeben.
Für jedes Fahrzeug kann jeweils eine THG-Quote in Anspruch genommen werden. Wichtig: Wer ein gebrauchtes Elektroauto gekauft hat, erhält eine bereits für das laufende Jahr gezahlte Prämie kein zweites Mal! Darüber müssen Sie sich also mit dem bisherigen Besitzer/Halter einigen.
Sobald Sie bei einer der Plattformen registriert sind, erhalten Sie eine Bestätigung. Jetzt ist nur noch eine kleine Wartezeit notwendig, bis der Betrag auf Ihr Konto überwiesen wird. Wegen vieler Anträge verzögerte sich die Auszahlung zeitweise. Denn dem Umweltbundesamt als verantwortlicher Behörde liegen sehr viele Anmeldungen vor, die noch abgearbeitet werden mussten. Auch kommen einige Vermittler offenbar mit der Weitergabe der Zahlungen nicht hinterher.
Weil die Zahl der Anträge laufend wächst, sollte man die THG-Prämie rechtzeitig beantragen. Denn: Entscheidend ist nicht, wann der Antrag bei der Agentur eingegangen ist, sondern der Zeitpunkt, wann er beim zuständigen Umweltbundesamt (UBA) eingereicht wurde. Für 2022 liegt die Deadline am 28. Februar 2023. Aber: Auch die Agenturen brauchen eine gewisse Bearbeitungszeit. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte also bis Ende Januar 2023 tätig werden.
Bei der Auszahlung sollte man zeitlich noch großzügiger kalkulieren: So dauert die Bearbeitungszeit beim UBA derzeit (Stand: Januar 2023) laut ADAC zwei bis drei Monate. So viel Zeit sollte man also einplanen, bis man mit der Prämie auf dem Konto rechnen kann.
Es gibt keine maximale Haltedauer für das Beantragen der THG-Quote – wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Prämie nur einmal pro Kalenderjahr beansprucht werden kann. Somit muss ein E-Auto-Besitzer zum Kassieren der THG-Prämie seinen Wagen nur so lange behalten, bis die Prämie auf seinem Konto eingetroffen ist. Wer sein E-Auto verkauft, sollte aus Gründen der Transparenz und Fairness bei der Übergabe den Käufer aber über die Inanspruchnahme der THG-Quote informieren.
Wer im Freundeskreis weitere E-Auto-Fahrer kennt, wird sich für den Anbieter "Geld für eAuto" interessieren: Wer bei einem dieser Vermittler unter Vertrag ist, erhält für einen erfolgreich geworbenen Kunden bis zu 50 Euro Prämie. Der Vermittler eMobia honoriert die Freundschaftswerbung immerhin mit 30 Euro, emobility.energy mit 25 Euro.
Viele wollen Geld-Dinge schnell hinter sich bringen. Für sie ist das Angebot von Wir kaufen Dein Zertifikat geeignet: Innerhalb eines Tages nach Auftragseingang überweist der Vermittler 180 Euro auf das Konto – und fertig!
Einige Anbieter haben für Bestandskunden besondere Konditionen. Der ADAC zum Beispiel bietet Mitgliedern noch ein zusätzliches Bonbon: Sie erhalten zu den 300 Euro für 2023 noch 20 Euro obenauf überwiesen.
So wie bei der Kfz-Versicherung kann nach einem Jahr auch der Anbieter der THG-Prämie gewechselt werden – zumindest meistens. Manche Verträge laufen von allein am Ende des Kalenderjahres aus, manche müssen schriftlich (geht auch per Mail) gekündigt werden. So kann man sich jährlich auf die Suche nach einem vielleicht besseren Anbieter machen.
Manche Verträge unseriöser Anbieter haben jedoch eine Laufzeit über zwei oder gar drei Jahre. Hier hilft nur ein Blick in die AGBs – auch beim neuen Kontrakt!
In aller Regel ist die Einnahme aus dem Zertifikate-Verkauf steuerpflichtig. Wer sein Elektroauto oder E-Leichtkraftrad als Dienstfahrzeug betreibt, muss die Prämie immer als Betriebseinnahme versteuern.
Besser sieht es aus für Nicht-Selbstständige, also Angestellte, Rentner oder Vermieter: Sie müssen die Einnahmen auch jenseits des Freibetrags von 255,99 Euro nicht versteuern. Einem Finanzurteil aus Rheinland-Pfalz zufolge sind bis zu 400 Euro THG-Prämie steuerfrei.
Die Prämien-Vermittler, die für E-Autofahrer die Bündelung und Vermarktung ihrer THG-Quote übernehmen, kommen aus verschiedenen Richtungen: Es gibt unabhängige Händler wie eMobia. Um für ihre Kunden die beste Prämie herauszuholen, vermeiden sie feste Partnerschaften mit einzelnen Konzernen. Hier ein Überblick über die Vermittler und die dahinterstehenden Anbieter.
Andere Vermittler schließen bindende Verträge mit quotenpflichtigen Unternehmen, zum Beispiel aus der Energiebranche. Die dritte Gruppe der Anbieter gehört komplett oder über Beteiligungen zu solchen Konzernen. Oft handelt es sich um Tochterfirmen von Energieversorgern, die damit ihr Angebot abrunden. Auch der Automobilclub ADAC oder der Mietwagenbetreiber Sixt bieten die Quote an.
E.ON zum Beispiel teilte AUTO BILD mit, man wolle mit dem THG-Handel den eigenen Strom- und Gaskunden eine möglichst bequeme Dienstleistung anbieten.
Gemeinsam ist allen: Sie lassen sich über die Provision ihre Arbeit bezahlen. Da der Markt maximal transparent ist, können Kunden die angebotenen THG-Prämien der einzelnen Anbieter indes auf einen Blick vergleichen und sich die attraktivste und für sie am besten passende Offerte heraussuchen.
THG-Quote
Wie viel verdient man bei emobia?
Die Plattform emobia richtet sich ausdrücklich an private Elektroauto-Besitzer. Der Vorteil bei dieser Plattform liegt darin, dass 350 Euro Prämie garantiert werden. Die flexible Prämie stellt bis zu 440 Euro in Aussicht. Wer Freunde wirbt, erhält dafür eine Prämie von 30 Euro. Es spielt keine Rolle, wie hoch die jährliche Laufleistung ist. Man scannt den Fahrzeugschein, lädt ihn hoch und gibt die Bankverbindung an. Nach spätestens zwei Wochen ist die Prüfung abgeschlossen.
Was macht Maingau-Energie anders?
Der Energieversorger Maingau-Energie hat ebenfalls ein Angebot für den privaten Emissionshandel mit Elektroauto-Zertifikaten. Es gibt nur einen Tarif: Eine Pauschale in Höhe von 260 Euro, die jährlich fest ausgezahlt wird. Die Auszahlung erfolgt etwa drei Wochen nach Antragstellung, verspricht der Stromversorger.
Welche Bedingungen gelten für das Angebot von Geld-für-eAuto.de?
Die ZusammenStrom GmbH in Hamburg bietet unter dem Namen "Geld-für-eAuto.de" bis zu 410 Euro jährlich als Risikopreis. Für Pkw mit Elektroantrieb ist das Angebot gedeckelt. Das ist das Risiko für Teilnehmer: Wenn der Markt sich weiterentwickelt, und damit ist aufgrund der gesetzlich verankerten Steigerung der THG-Quote zu rechnen, könnte der Erlös für den Anbieter steigen. Dann schöpft die Plattform den Gewinn ab. Eigentümer müssen das beobachten und rechtzeitig den Partner wechseln. Als Garantieprämie lobt der Anbieter ebenfalls 400 Euro aus. Freunde als Kunden zu werben ist recht attraktiv: Als Prämie winken 50 Euro.
Welchen Zusatz-Rabatt bietet The Mobility House an?
Das Unternehmen The Mobility House vermarktet unter anderem Wallboxen. Da liegt es nahe, für Wallbox-Käufer auch gleich noch die THG-Quote zu verkaufen. 305 Euro jährlich bietet die Plattform dafür. The Mobility House macht Besitzern von Elektroautos den Deal schmackhaft, indem das Unternehmen einen Rabatt in Höhe von 50 Euro für den Kauf einer Wallbox auslobt. Wer sich drei Jahre lang an das Unternehmen bindet, bekommt durch Verrechnung der Prämien samt Rabatt die Wallbox gratis.
Wie rundet Fainergy sein Angebot ab?
Tue Gutes und rede darüber: Fairnergy möchte sich von Mitbewerbern abheben, indem die Plattform einen Teil der Provision aus dem THG-Verkauf für gemeinnützige Zwecke einsetzt. Pro Elektrofahrzeug sechs Prozent der aktuellen Quote verspricht das Unternehmen als Spende für Energiegerechtigkeit. User können den Spendenanteil aber auch beliebig erhöhen. Der Verdienst für den Kunden beträgt mindestens 300 Euro, verspricht Fairnergy.
Mit welcher Garantie wirbt eAuto Cash?
Die Firma eAuto Cash aus Darmstadt macht nichts anderes als die oben genannten Konkurrenten. Allerdings versucht sie E-Auto-Fahrer mit bis zu 410 Euro Verdienst durch die THG-Quote zu ködern. Eine Einschränkung findet sich im Kleingedruckten: Garantiert wird eine Mindestauszahlung von 360 Euro, die Differenz ist abhängig von der tatsächlichen Quote, schreibt eAuto Cash. Das Unternehmen reklamiert für sich: "Höchste Ausschüttungsquote auf dem Markt." Und: "Finden Sie einen seriösen Anbieter, der prozentual eine höhere Ausschüttung anbietet, so gehen wir dessen Angebote selbstverständlich mit!"
Welche Kunden hat Wirkaufendeinzertifikat im Blick?
Wer einen Fuhrpark aus Elektroautos betreibt, wird sich eventuell für das Angebote von Wirkaufendeinzertifikat interessieren: Das Start-up aus Zossen bei Berlin bietet für Flottenbetreiber individuelle Betreuung an. Auch der ausgelobte Verdienst für die THG-Quote ist relativ hoch: Bis zu 400 Euro stellt Wirkaufendeinzertifikat in diesem Jahr in Aussicht. Es gibt drei Auszahlungsmodelle: 325 Euro erhalten E-Auto-Besitzer, die 12 Wochen Zeit mitbringen. Bis zu 400 Euro erhalten E-Auto-Fahrer im "Flextarif", oder 300 Euro garantiert binnen 24 Stunden. Für ein leichtes Nutzfahrzeug gibt es sogar 655 Euro THG-Prämie. Wer sich übrigens schon jetzt (Stand Oktober 2022) für 2023 vormerken lässt, dem wird die Prämie im kommenden Jahr besonders schnell ausgezahlt.
Was ist das besondere Angebot von Juicify?
Der Anbieter Juicify macht E-Auto-Besitzern neben einer jährlichen Garantieauszahlung von 375 Euro zudem ein längerfristiges Angebot: Er bietet eine Zweijahressumme von 750 Euro an. Das ist zwar nicht mehr als die verdoppelte Jahressumme, ermöglicht aber, die THG-Prämie gleich für zwei Jahre kassieren zu können, bei einmaligem Meldeaufwand.
Warum ist das E.ON-Angebot nicht attraktiv?
Der deutsche Energie-Riese E.ON macht ebenfalls Elektroautofahrern ein Angebot, für sie die Vermarktung ihrer Emissionszertifikate zu übernehmen. Allerdings bietet das Unternehmen mit Sitz in Essen aktuell nur 300 Euro – die immerhin garantiert. Wichtig zu wissen: Nur E.ON-Kunden können an diesem Programm teilnehmen. Diese müssen die E.ON-App auf ihrem Smartphone speichern, den Fahrzeugschein per App fotografieren und mitsamt ausgefülltem Antrag versenden.
Was macht das Lowago-Angebot interessant?
Nicht alle Vermittler gehen beim Zertifikatehandel offen und transparent vor. Einige lassen die Auszahlungsgarantie weg, manche behalten sich sogar das Recht vor, die THG-Quote doch nicht zu verkaufen. Das kann problematisch sein, denn für E-Auto-Fahrer wäre es mindestens ärgerlich, wenn sie von dem nicht erfolgten Verkauf zu spät erfahren – denn rückwirkend zum Vorjahr ist der Anspruch nicht mehr möglich. Lowago dagegen macht alles richtig: Das Unternehmen aus Obertshausen bei Wiesbaden bietet garantiert 310 Euro.
Warum ist die prozentuale Beteiligung von Elektrovorteil.de attraktiv?
Der Anbieter Elektrovorteil.de macht es geringfügig anders: Hervorgehoben wird von dem Vermittler der THG-Zertifikate zwischen Großkunden und E-Auto-Besitzern eine prozentuale Beteiligung. Mindestens 85 Prozent der THG-Prämie landen beim Kunden, 15 Prozent kassiert Elektrovorteil.de ein. Zugleich garantiert der Makler, dass mindestens 350 Euro Prämie ausgezahlt werden. Mit dieser Offerte bietet Elektrovorteil.de eine Win-win-Chance: Bei steigender THG-Quote wächst einerseits die Prämie, andererseits auch die Provision. Wer dieses Angebot nutzt, sollte aufmerksam die Preisentwicklung beobachten. Bis zu 440 Euro aktuell theoretisch möglich. Wer einen Freund mit E-Auto als Kunden wirbt, erhält 15 Euro Prämie. Das ist wenig im Vergleich zu anderen.
Was gibt es beim ADAC obendrauf?
Auch der ADAC mischt inzwischen mit bei der Vermittlung der THG-Zertifikate. Europas größter Automobilclub garantiert für das Jahr 2022 allen Interessenten eine Prämie von 350 Euro. Mitgliedern winken 20 Euro mehr oder eine Gutschrift für ihr ADAC e-Charge Ladekarten-Konto in gleicher Höhe. Und wer einen Freund mit E-Auto als Kunden wirbt, erhält 50 Euro Prämie.
Was verspricht der THG-Service von Instadrive?
100 Prozent Erlös dank automatisierter und optimierter Prozesse verspricht Instadrive: "Wir zahlen dir die höchste THG-Prämie und nehmen keine Erfolgsprovision." Bis zu 475 Euro sind bei einem Elektro-Pkw drin, bei leichten elektrische Nutzfahrzeugen sogar bis zu 700 Euro. Wer will, kann den gesamten Betrag in die eigene Tasche stecken. Allerdings werden Interessenten auf der Website sehr aktiv dazu animiert, zumindest einen Teil zu spenden, zum Beispiel ans Rote Kreuz, die Deutsche Umwelthilfe oder an die Tafel Deutschland.
Was bietet Renault den THG-Prämien-Interessenten?
"Mobilize EV Bonus" nennt Renault sein Angebot fürs Kassieren der THG-Prämie. Der Autohersteller garantiert 300 Euro als Verdienst. Und: Die Auszahlung durch Renault dauert drei bis fünf Monate. Immerhin ist der Bonus nicht nur auf Besitzer eines Mégane, Zoe oder Twingo E-Tech beschränkt, das Programm steht auch anderen Kunden offen.
Welche Top-Prämie bietet Emobility Energy für leichte E-Nutzfahrzeuge?
Emobility Energy lässt Kunden die freie Wahl zwischen einer recht hohen fixen (also garantierten) Prämie in Höhe von 326 Euro oder einer flexiblen Prämie in Höhe von 450 Euro. Mehr bietet kaum ein anderer. Wer ein leichtes Nutzfahrzeug mit Elektroantrieb anmeldet, kann 690 Euro einstreichen. Kundenwerbung im E-Freundeskreis bringt pro erfolgreicher Rekrutierung 25 Euro.
Grundlage für diesen neuen Zuverdienst für E-Auto-Besitzer ist das "Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote" (kurz: THG-Quote), in Kraft getreten Anfang 2022.
Es geht darin um die Vermeidung von Kohlenstoffdioxid (CO2): Wer mehr CO2 einspart, als er tatsächlich ausstößt, wird finanziell belohnt. Wer dagegen mehr CO2 ausstößt, muss Strafgebühren zahlen. Das betrifft vor allem die Industrie, etwa große Produzenten von fossilen Energieträgern wie Shell oder BP.
Nun kaufen sich viele Unternehmen, die sehr hohe Emissionen verursachen, dadurch frei, indem sie "Verschmutzungsrechte" von anderen Marktteilnehmern erwerben. Das ist auch der Grund, warum Autobesitzer nur über Vermittler ihre Zertifikate verkaufen können: Shell & Co verhandeln in der Regel nicht mit Einzelpersonen. Diese Verschmutzungsrechte heißen Emissionszertifikate oder CO2-Zertifikate.
Mit dem Gesetz sind Privatpersonen den großen Unternehmen in Deutschland gleichgestellt. So können E-Auto-Halter von Förderprämie, Kfz-Steuerfreiheit, Sonderabschreibung und weiteren Boni nun noch von einer weiteren staatlichen Subvention profitieren.
Der Geldsegen aus der THG-Quote wird, wie eingangs erwähnt, auch den Ladesäulenbetreibern zuteil: Im Jahr 2022 nehmen sie – vom kleinen Stadtwerk bis zum überregionalen Energieversorger – insgesamt über 100 Millionen Euro THG-Prämie ein. Bis zu 25 Cent pro geladener Kilowattstunde beträgt derzeit der Verdienst, berichtet Lichtblick Energie.
Eigentlich müsste dieser Verdienst zu einer Strompreis-Ermäßigung führen, folgert der alternative Energieversorger. Stattdessen haben viele CPO (Charge Point Operator, also Ladesäulenbetreiber) in den vergangenen Monaten kontinuierlich die Preise erhöht. "Die Einnahmen, die durch den Verkauf der Quoten erzielt werden, versanden offensichtlich beim Ladesäulenbetreiber", kritisiert Lichtblick-Justitiar Markus Adam.
Die THG-Zugewinne mit Ladepunkten werden in den nächsten Jahren sogar noch ansteigen: Bei Ausbau der Ladeinfrastruktur würden schon 2028 insgesamt mehr als 200 Millionen Euro an die CPO ausgeschüttet. Allerdings schrumpft die Summe pro kWh auf 15 bis 18 Cent.
Auch E-Autofahrer sind Nutznießer der von Jahr zu Jahr wachsenden THG-Quote. So soll sie 2023 bei acht Prozent liegen. Es gibt jährlich kleinere Sprünge, sodass der Wert 2025 auf 10,5 Prozent steigt und sich bis 2030 auf 25 Prozent erhöht.
Allerdings heißt dies nicht automatisch, dass auch der Erlös für E-Auto-Besitzer jedes Jahr steigt. Für 2023 werden eher um rund 20 Prozent niedrigere Prämien prognostiziert, da das Umweltbundesamt den Emissionsfaktor für Ladestrom angehoben hat. Langfristig jedoch dürfte die Nachfrage steigen und die THG-Prämie sich damit erhöhen. Also insgesamt eine gute Nachricht für E-Auto-Käufer und Interessenten.
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