Verkehrsgeschichte
Warum fahren wir nicht links?

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So wie die Engländer. Oder die Japaner. Immerhin: Drei Viertel der Menschheit steuern links, fahren also auf der rechten Seite. Wie kam es dazu?
Chronologie Rechts-Links
Leider haben unsere Altvorderen niemals Fahrtenbuch geführt. Sonst würden wir vielleicht wissen, warum ein Teil der automobilen Menschheit rechts, der andere auf der linken Straßenseite fährt. Was wir einigermaßen genau sagen können: Auf der ganzen Welt gibt es rund 29 Millionen Kilometer Straßen (Quelle: World Fact Book 2000). Auf acht Millionen wird links gefahren, auf 21 Millionen rechts. Wie aber kam die Mehrheit auf die rechte Tour? Chronik.
• Seit wir den aufrechten Gang lernten, sind wir überwiegend Rechtshänder. Wenn der Neandertaler also in seinem Einbaum auf der Düssel spazieren stakte, dann wohl auf der rechten Seite. Da ist das Wasser flacher, und er konnte sich auch leichter von der Böschung abstoßen. Auf den Wasserstraßen dieser Welt herrscht heute noch ausschließlich Rechtsverkehr. • Die Völkerwanderer dürften auf der linken Straßenseite getippelt sein, denn da konnten sie Rückreisende mit der rechten Hand grüßen. Das Heben der Hand hat ja auch einen Ursprung darin, dass man dem Gegenüber damit signalisiert: Hey, bin unbewaffnet, führe nichts Böses im Schilde.
• In solch einem Fall hatte die linke Tour den weiteren Vorteil, dass man das links hängende Schwert mit rechts schnell ziehen und seinem Gegner hurtig eins überbraten konnte. • Als wir das Reiten lernten, blieben wir auch am linken Straßenrand. Von dort wurde (und wird heute noch) gesattelt und aufgestiegen, auf der anderen Seite hätte der Ritter sein Pferd ja mit Schwert oder Säbel in den Bauch gepikst. • Nachdem das Rad erfunden war, blieben wir immer noch links. Spediteure spannten Esel, Ochs oder Pferd vor ihren Karren, die sie mit der rechten Hand am Zaumzeug führten, und gingen dabei am Straßenrand, damit ihnen der Gegenverkehr nicht über die Zehen fuhr.
• Eine kurzzeitige Wende kam mit der Leistungs-Steigerung. Wer vier oder mehr Pferde vor seine Eilkutsche spannte, der saß auf dem letzten Pferd links, damit er mit der Peitsche bequemer Gas geben konnte. Um nun den Weg besser im Blick zu haben, fuhr er überwiegend auf der rechten Straßenseite. • Irgendwann ward der Kutschbock erfunden. Damit die Peitsche keinen Passagier treffen konnte, saß der Postillion wieder rechts – Argument für das Fahren auf der linken Spur.
• Seit wir den aufrechten Gang lernten, sind wir überwiegend Rechtshänder. Wenn der Neandertaler also in seinem Einbaum auf der Düssel spazieren stakte, dann wohl auf der rechten Seite. Da ist das Wasser flacher, und er konnte sich auch leichter von der Böschung abstoßen. Auf den Wasserstraßen dieser Welt herrscht heute noch ausschließlich Rechtsverkehr. • Die Völkerwanderer dürften auf der linken Straßenseite getippelt sein, denn da konnten sie Rückreisende mit der rechten Hand grüßen. Das Heben der Hand hat ja auch einen Ursprung darin, dass man dem Gegenüber damit signalisiert: Hey, bin unbewaffnet, führe nichts Böses im Schilde.
• In solch einem Fall hatte die linke Tour den weiteren Vorteil, dass man das links hängende Schwert mit rechts schnell ziehen und seinem Gegner hurtig eins überbraten konnte. • Als wir das Reiten lernten, blieben wir auch am linken Straßenrand. Von dort wurde (und wird heute noch) gesattelt und aufgestiegen, auf der anderen Seite hätte der Ritter sein Pferd ja mit Schwert oder Säbel in den Bauch gepikst. • Nachdem das Rad erfunden war, blieben wir immer noch links. Spediteure spannten Esel, Ochs oder Pferd vor ihren Karren, die sie mit der rechten Hand am Zaumzeug führten, und gingen dabei am Straßenrand, damit ihnen der Gegenverkehr nicht über die Zehen fuhr.
• Eine kurzzeitige Wende kam mit der Leistungs-Steigerung. Wer vier oder mehr Pferde vor seine Eilkutsche spannte, der saß auf dem letzten Pferd links, damit er mit der Peitsche bequemer Gas geben konnte. Um nun den Weg besser im Blick zu haben, fuhr er überwiegend auf der rechten Straßenseite. • Irgendwann ward der Kutschbock erfunden. Damit die Peitsche keinen Passagier treffen konnte, saß der Postillion wieder rechts – Argument für das Fahren auf der linken Spur.
Letzter Schwenk in Schweden
Die totale Rechts-Unsicherheit trieb uns Napoleon aus. Die Regierung Robespierres schrieb den Rechtsverkehr vor, es dominierten damals wohl die berittenen Pferdegespanne. Napoleon übernahm die rechte Tour für seine Feldzüge, in allen von Frankreich eroberten Ländern wurde der Rechtsverkehr eingeführt. Nach des kleinen Feldherrn Rückzug blieben alle Länder dabei, nur die Donaumonarchie schwenkte zurück.
Was wiederum von einem selbst ernannten Feldherrn erst 1938 geändert wurde. Ein Jahr später wurden Ungarn und die Tschechoslowakei ebenfalls zum Seitenwechsel gezwungen. Im letzten Jahrhundert verließen in Europa Italien, Jugoslawien und Teile Polens (20er Jahre) die linke Spur. In den 30ern kamen Luxemburg und Portugal dazu, in den 60ern Island. Letzter Umschwenker war Schweden: Erst 1967 wurde dort die Wende vollzogen, obwohl bei einer Umfrage über 80 Prozent der Bevölkerung dagegen waren. Aber es gab halt zu viele Unfälle an den damals schon offenen und ungenauen Grenzen zu Norwegen.
Ohnehin hatte manche Umstellung recht kuriose Folgen. So soll die Einführung des Rechtsverkehrs in Nova Scotia (Kanada) anno 1923 zu einem Preisverfall bei Rindfleisch geführt haben. Die sturen Zugochsen waren einfach nicht auf die andere Straßenseite zu kriegen, mussten geschlachtet werden. In Kambodscha wurde vor gut zwei Jahren per Gesetz verfügt, alle Rechtslenker umzubauen. Wenn nicht, wurde beschlagnahmt. Grund: Rund 80 Prozent waren geschmuggelte oder gestohlene Wagen aus Thailand.
Was wiederum von einem selbst ernannten Feldherrn erst 1938 geändert wurde. Ein Jahr später wurden Ungarn und die Tschechoslowakei ebenfalls zum Seitenwechsel gezwungen. Im letzten Jahrhundert verließen in Europa Italien, Jugoslawien und Teile Polens (20er Jahre) die linke Spur. In den 30ern kamen Luxemburg und Portugal dazu, in den 60ern Island. Letzter Umschwenker war Schweden: Erst 1967 wurde dort die Wende vollzogen, obwohl bei einer Umfrage über 80 Prozent der Bevölkerung dagegen waren. Aber es gab halt zu viele Unfälle an den damals schon offenen und ungenauen Grenzen zu Norwegen.
Ohnehin hatte manche Umstellung recht kuriose Folgen. So soll die Einführung des Rechtsverkehrs in Nova Scotia (Kanada) anno 1923 zu einem Preisverfall bei Rindfleisch geführt haben. Die sturen Zugochsen waren einfach nicht auf die andere Straßenseite zu kriegen, mussten geschlachtet werden. In Kambodscha wurde vor gut zwei Jahren per Gesetz verfügt, alle Rechtslenker umzubauen. Wenn nicht, wurde beschlagnahmt. Grund: Rund 80 Prozent waren geschmuggelte oder gestohlene Wagen aus Thailand.
Wo wird heute noch links gefahren?
Ja, wer sind denn nun die automobilen Geisterfahrer? Die Engländer, die das Steuer heute noch rechts haben, oder wir linken Kontinental-europäer? Klar ist, das sich die Rechte durchgesetzt hat. Nur in 61 der rund 220 Länder dieser Erdkugel wird noch links gefahren. Darunter befinden sich jede Menge Zwergstaaten, wie etwa die Karibik-Inseln. Aber auch der indische Subkontinent mit mittlerweile einer Milliarde Menschen:
• Anguilla • Antigua • Australien • Bahamas • Bangladesch • Barbados • Bermuda • Bhutan • Botsuana • Brunei • Großbritannien • Guyana • Hongkong • Indien • Indonesien • Irland • Jamaika • Japan • Kenia • Lesotho • Cayman-Inseln • Dominica • Falkland-Inseln • Fidschi-Inseln • Gilbert-Inseln • Grenada • Malawi • Malaysia Malta • Mauritius • Monserrat • Mosambik • Namibia • Nepal • Neuseeland • Pakistan • Papua-Neuguinea • Salomonen • Sambia • Sarawak • Seychellen • Simbabwe • Singapur Somalia Sri Lanka • St. Christopher • St. Lucia • St. Vincent • Südafrika • Suriname • Swasiland • Tansania • Thailand • Tonga-Inseln • Transkei • Trinidad/Tobago • Tuvalu • Uganda • Venda • Virgin-Inseln • Zypern
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