VW Tiguan: Gebrauchtwagen-Check, Preise, Infos
Wie gut sind gebrauchte VW Tiguan?

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Der VW Tiguan ist ein Bestseller. Viele Schwachstellen hat das SUV nicht. Doch in zwei Bereichen sollten Gebrauchtwagenkäufer genauer hinsehen!
Der VW Tiguan ist eines der meistverkauften SUVs. Doch bei der ersten Generation sollte man zwei Bereiche genauer inspizieren. Und auch die zweite Generation hat eine Schwachstelle. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!
VW Tiguan (2. Generation)
Bauzeit: 2015 bis heute
Motoren: 115 PS (2.0 TDI) bis 240 PS (2.0 TDI)
Preis: ab 10.000 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2016): 5 Sterne

Der Neue hat noch mehr Platz im Innen- und im Kofferraum.
Das kann er: Er rollt noch komfortabler ab als sein Vorgänger und ist überhaupt für Komfortsuchende erste Wahl. Unter der Haube finden sich ausschließlich Vierzylinder-Turbomotoren, wahlweise als Benziner oder Diesel. Stärkster ist der 2.0 BiTDI mit 240 PS, ausschließlich mit Allradantrieb und DSG-Automatik lieferbar.
Das macht Ärger: Frühe Tiguan II leiden manchmal unter Software-Updates nach dem VW-Dieselskandal. Die Folge: erhöhter Verbrauch oder weniger Durchzugskraft. Die häufig genommene DSG-Automatik quittiert verschleppte Wartung (sauberes Öl ist wichtig!) mit mehr Ruckeln beim Anfahren und Rangieren. Und die Bremsen nehmen längere Standzeiten im Freien übel und rosten dann.
VW Tiguan (1. Generation)
Bauzeit: 2007 bis 2016
Motoren: 110 PS (2.0 TDI) bis 210 PS (TSI)
Preis: ab 4.000 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2007): 5 Sterne

Drei Ausstattungsvarianten sind verfügbar: "Track & Field", "Trend & Fun" sowie "Sport & Style"-
Das kann er: Einfachen Einstieg bieten, weshalb vor allem ältere Semester auf den Tiguan stehen. Besonders komfortabel wird es mit dem adaptiven DCC-Fahrwerk. Aber auch konventionell gedämpft federt der VW gut, ohne schwammig zu wirken, liegt betont ruhig auf der Straße. Relativ sparsam: Unter der Haube sitzen die üblichen TDI- und TSI-Triebwerke, alle mit Turbolader, 150- und 160-PS- TSI zusätzlich mit Kompressor.
Das macht Ärger: Der ADAC meldet defekte Ladedruckregelungen, hängende Feststellbremsen und hakende Zündschlösser. Übergesprungene oder gerissene Steuerketten am 1.4 TSI sorgen für Motorschäden. Bei jüngeren TDI jault der Keilriemen (Umbausatz erhältlich), Klimakondensatoren gehen durch Steinschlag kaputt.
TÜV-Urteil
Fahrwerk
In diesem Kapitel liegt der Tiguan voll im roten Bereich: Die Radaufhängungen werden deutlich häufiger als üblich beanstandet. Auch Federbrüche kommen oft vor. Lob für die Lenkung, Lenkgelenke, Antriebswellen und die Rostresistenz.
Licht
Dem Tiguan geht zuverlässig ein Licht auf, denn in praktisch sämtlichen Kategorien liegt der SUV von Volkswagen hier unter dem Mängeldurchschnitt. Auch die älteren Tiguan der ersten Generation bleiben in diesem Kapitel im leuchtend grünen Bereich.
Bremsen
Die Funktion der Fuß- und Handbremse sowie der Zustand der Bremsleitungen und -schläuche kommt so gut nie in einen Mängelbericht. Nur die Bremsscheiben nötigen die Prüfer viel zu oft zu einer Beanstandung. Ursache sind oft Riefen und Rostansätze wegen Unterforderung oder Verschleiß bei hoher Laufleistung.
Umwelt
Ölverlust ist beim Tiguan vergleichsweise selten ein Grund zur Beanstandung, die Auspuffanlagen sind gar vorbildlich. Auch mit der Abgasuntersuchung klappt es. Da liegen die Beanstandungen meist unter dem Durchschnitt.
Fazit
SUVs sind mächtig – aber auch stabil? Den Glauben an die Unverwüstlichkeit zerstört der Tiguan mit seinen Schwächen. Vor allem die Haltbarkeit der Radaufhängungen lässt beim Tiguan I sehr zu wünschen übrig. Das führt dazu, dass besonders zwischen dem fünften und neunten Jahr die Zahl der Exemplare mit erheblichen Mängeln deutlich über dem Durchschnitt liegt.
SUVs sind mächtig – aber auch stabil? Den Glauben an die Unverwüstlichkeit zerstört der Tiguan mit seinen Schwächen. Vor allem die Haltbarkeit der Radaufhängungen lässt beim Tiguan I sehr zu wünschen übrig. Das führt dazu, dass besonders zwischen dem fünften und neunten Jahr die Zahl der Exemplare mit erheblichen Mängeln deutlich über dem Durchschnitt liegt.